mit: Christoph Wöhlke, Geschäftsführer, Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG., Hamburg; Christine Priessner, Projektkoordination Fair Trade Stadt Hamburg und Fachpromotorin für Fairen Handel; CampusGrün der Uni-Hamburg; Moderation: Christian Meyer zu Natrup, SID- Mitglied, Managing Director MzN International
Ein halbes Jahrhundert Entwicklungspolitik hat zur Verbesserung einiger Armutsindikatoren beige-tragen. Dazu gehören höhere Einschulungsraten oder geringere Kinder- und Müttersterblichkeit. Allerdings gibt es in den meisten Entwicklungsländern, besonders in Afrika, für Menschen in Armut weiterhin kaum Chancen auf ausreichende Einkommen. Vorherrschend wird die Integration von Entwicklungsländern in die Weltwirtschaft durch Handel als Schlüssel für die Scha?ung von Einkommen gesehen. Aber reicht das aus, und wie gelingt dann Armutsbekämpfung?
In der Annahme, dass die Freisetzung von Marktkräften automatisch Wohlstand mehrt und infolgedessen Armut mindert, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von Entwicklungsländern die Liberalisierung ihrer Märkte, Deregulierung ihrer Finanzsysteme und Privatisierung verlangt. Handelshemmnisse fielen und Märkte wurden geöffnet, aber Armut blieb und verschärfte sich sogar. Wo Armutsminderung gelang, stellt sie die Hinwendung zu diesem eindimensionalen Wirtschafts-liberalismus in Frage. Nach den UN-Millenniumszielen zur Armutsbekämpfung im Jahr 2000 richtete sich die Entwicklungspolitik verstärkt auf soziale Sektoren aus. Und nun wird die Lösung in Investitionen gesehen. Die Entwicklungspolitik ist also wechselnden Zyklen oder auch Moden unterworfen. Welche Weltsichten und welches Verständnis von Armut stehen dahinter, und wie wirken sie sich konkret auf Armutsminderung aus?
In der diesjährigen Ringvorlesung geht es damit zum einen um ökonomische und politische Fragen zu Welthandel und Entwicklung:
Zum anderen sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden: