Sie sind hier

Ringvorlesung | Auslaufmodell deutsche Entwicklungszusammenarbeit: Wie kann Entwicklungspolitik die Wirksamkeit verbessern?

Anmeldungen geschlossen für diesen Event

Auslaufmodell deutsche Entwicklungszusammenarbeit: Wie kann Entwicklungspolitik die Wirksamkeit verbessern?
Dr. Eckhard Deutscher, ehem. Exekutivdirektor der Weltbank und ehem. Vorsitzender des OECD-Entwicklungsausschusses (DAC)

Eckhard DeutscherEckhard Deutscher hält die heutige Form der Entwicklungshilfe für ein »Auslaufmodell«. Die traditionelle Entwicklungspolitik habe keine Zukunft mehr. Auf weltweite Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und Armut müsse es globale Antworten geben. Deutscher warnt vor einer Re-Nationalisierung der Entwicklungshilfe, »Es sind viel zu viele, die da rumfuhrwerken“, sagt er mit Blick auf zahlreiche Organisationen. Stattdessen plädiert Deutscher für eine Stärkung der multilateralen Zusammenarbeit. Damit widerspricht er Entwicklungsminister Niebel, der die bilaterale Hilfe direkt von Deutschland an die jeweiligen Empfängerländer stärken und das multilaterale Engagement zurückfahren will.

Eckhard Deutscher war von 2002 bis 2008 Exekutivdirektor der Weltbank und übernahm 2008 das Amt des Vorsitzenden des Entwicklungsausschusses der OECD. Zum Ende 2010 wurde er dort von BMZ Dirk Niebel im Streit abberufen. Siehe „Niebel ruft DAC-Vorsitzenden zurück“ in Welt-Sichten 7/2010, http://www.welt-sichten.org/artikel/4320/niebel-ruft-dac-vorsitzenden-zu…

Zum Ende dieser Amtszeit formulierte er 10 Thesen, die hier nachzulesen sind
http://www. indepthnews.net/news/news.php?key1=2010-12-14%2000:22:24&key2=1
und bei IPS/Schattenblick auch in deutscher Sprache vorliegen: http://www. schattenblick.de/infopool/politik/fakten/pfent418.html

Im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe der Universität Hamburg
„Der Streit um die Entwicklungspolitik. Wie Entwicklungspolitik in den politischen Parteien gemacht wird“

ZEIT & ORT: Dienstag, 18-20 Uhr
Hörsaal 221 Hauptgebäude West-Flügel, Edmund-Siemers-Allee 1, Hamburg (S Dammtor)

Weitere Termine im Sommersemester 2013

FRAGEN AN DIE POLITISCHEN PARTEIEN

Wie die Entwicklungspolitik in der Partei definiert wird und funktioniert

Was zeichnet die Entwicklungspolitik der Partei traditionell und insbesondere gegenüber anderen Parteien aus? Welchen Stellenwert hat das Thema heute in der Partei? Wie sind die Akteure intern organisiert und vernetzt? Welche Probleme treten in den Ausschüssen und in der täglichen Arbeit auf?

Über die entwicklungspolitische Entscheidungsfindung und Dialog nach außen

Welche Kontroversen gab es innerparteilich in den letzten Jahren? Welche Strategien werden hinsichtlich der globalen Herausforderungen diskutiert? Welche Schnittstellen nach außen sind üblich oder möglich? Welche Rolle haben die politischen Stiftungen und die internationalen Parteienallianzen? Wo und wie kann die Zivilgesellschaft in Dialog mit den Parteien treten?

Die zukünftige Entwicklungspolitik

Wie soll die internationale Zusammenarbeit in Zukunft gestaltet werden? Wie wird Deutschland künftig den Herausforderungen von Globalisierung, Klimawandel und den Nachhaltigkeitszielen gerecht? Welche Partnerschaft mit neuen Gebern wie China, Indien und Brasilien wird angestrebt? Welcher Impuls kann von Hamburg ausgehen?

KOORDINATION

Prof. Dr. Cord Jakobeit, Institut für Politikwissenschaft, Universität Hamburg,
in Zusammenarbeit mit SID-Hamburg (Society for International Development Hamburg Chapter / Gesellschaft für Internationale Entwicklung Hamburg e. V.). Diese öffentliche Veranstaltung findet innerhalb des Allgemeinen Vorlesungswesens (über die Arbeitsstelle für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Hamburg) und über das Vorlesungsverzeichnis der Politikwissenschaft statt. Der Erwerb von Credit Points für Studierende ist möglich und erwünscht. Programmheft der Universität Hamburg (PDF, 606 kB)