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Aktualisiert: vor 2 Stunden 28 Minuten

Konkreter Friedensdienst Reverse 2022

18. Januar 2023 - 13:16
Meldung | 18.01.2023Konkreter Friedensdienst Reverse 2022 Fünf zivilgesellschaftliche Akteure aus Ländern des Globalen Südens zu Gast in Nordrhein-Westfalen

Um zivilgesellschaftliche Akteur:innen in Ländern des Globalen Südens zu stärken, organisiert Engagement Global NRW zusammen mit der Zivilgesellschaft in Nordrhein-Westfalen seit mehreren Jahren den „Konkreten Friedensdienst Reverse“. Im Rahmen des Programms kommen Aktive aus Ländern des Globalen Südens für ein paar Monate nach Nordrhein-Westfalen, um bei dort ansässigen NGOs mitzuarbeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie pausierte das Programm die letzten zwei Jahre. Dieses Jahr jedoch konnten wir wieder fünf Aktive in Nordrhein-Westfalen willkommen heißen. Die Teilnehmer:innen kamen aus Honduras, Nicaragua und Südafrika. In ihren Heimatländern arbeiten sie in zivilgesellschaftlichen Organisationen oder engagieren sich dort als Freiwillige.

Ayanda Lepheana aus Südafrika bei Germanwatch

Das Germanwatch Team „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ durfte von September  bis Dezember 2022 Ayanda Lepheana aus Südafrika begrüßen. Ayanda arbeitet in Südafrika bei GroundTruth, einer Organisation die sich zum Ziel gesetzt hat, Wasserressourcen, biologische Vielfalt und Umwelttechnik zu stärken. Bei seiner Arbeit setzt er auf bürgerwissenschaftliche Instrumente (insbesondere miniSASS: http://www.groundtruth.co.za/minisass), um das Bewusstsein der Bevölkerung für umweltbezogene Themen zu schärfen und eigenständig neue Daten zu erheben und Missstände anzugehen. Von Ayandas Arbeitsweise, seinem Fachwissen und seiner Perspektive aus dem Globalen Süden konnte unser Team von Germanwatch während seines Aufenthalts stark profitieren.

Methodenaustausch zwischen Süd und Nord: Der Germanwatch-Handabdruck bei der NGO GroundTruth

Nachdem er erste Einblicke in unsere Arbeit gewinnen konnte, verknüpfte Ayanda seine Arbeit bei GroundTruth mit dem transformativen Bildungskonzept des Germanwatch-Handabdrucks und stellte diese im Rahmen einer internen Diskussionsveranstaltung vor. Das bürgerwissenschaftliche Tool MiniSASS wandte Ayanda außerdem mit Schulklassen verschiedener Stufen am Erzbischöflichen St. Joseph-Gymnasium in Rheinbach an.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Darüber hinaus war für Ayanda während seiner Zeit in Bonn der Besuch des Braunkohleabbaugebiets rund um Lützerath besonders eindrücklich. Die Größe der Zerstörung durch den Kohleabbau zu sehen, bewegte ihn sehr und ließ ihn sein Bild vom Globalen Norden hinterfragen.

Aus Interesse an der Arbeit der anderen Reverse-Friedensdienstler:innen in Nordrhein-Westfalen initiierte Ayanda außerdem Besuche der fünfköpfigen Gruppe in den unterschiedlichen Einsatzstellen. Dazu gehörten neben Germanwatch u.a. das Eine-Welt-Netz NRW in Düsseldorf und das Forum für Soziale Innovation in Solingen.

Ayanda Lepheana im Gespräch mit Berivan Aymaz, Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags

  Globale Solidarität und Stärkung der Zivilgesellschaft

Der Konkrete Friedensdienst Reverse soll nicht nur den Süd-Nord Austausch in der Zivilgesellschaft stärken, sondern auch den genauso wichtigen Süd-Süd-Austausch fördern. Dazu trugen neben den selbstorganisierten Treffen drei Seminare bei, die für die fünfköpfige Gruppe organisiert wurden. Aus gegebenem Anlass der aktuellen Weltlage war das Oberthema globale Solidarität und die Stärkung der Zivilgesellschaft. Die Seminare fanden bei Engagement Global in Düsseldorf und bei Germanwatch in Bonn statt, wo mit allen Teilnehmer:innen das Handabdruck-Konzept von Germanwatch und dessen Chancen für strukturveränderndes Engagement diskutiert wurde. Außerdem reisten die Teilnehmer:innen zusammen nach Berlin, wo sie an der Bundeskonferenz für Eine-Welt-Promotor:innen teilnahmen und sich mit Jan Wenzel von VENRO trafen, um über die besondere Rolle der Zivilgesellschaft in Krisenzeiten zu sprechen.

Unser Kontakt zu Ayanda bricht mit seiner Rückkehr nach Südafrika nicht ab: Gemeinsam mit ihm und GroundTruth wollen wir weiter zum UNESCO-Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen (BNE 2030) zusammenarbeiten. Wir freuen uns, dass der Handabdruck auf diese Weise in der internationalen Arbeit zu Bildung für nachhaltige Entwicklung mehr diskutiert und bekannter wird.

Autor:innen: Sarah Winter (Praktikantin), Stefan Rostock (Teamleiter Bildung für Nachhaltige Entwicklung)

Aktuell

Die fünf Teilnehmer:innen des "Konkreten Friedensdienstes Reverse" beim Rundgang durch das politische Bonn (v.l.n.r.: Ayanda Lepheana, Südafrika; Sara Chavarria, Nicaragua; Sibozo Nomthandazo, South Africa; Raul Carias Hernandez, Honduras; Julio Pineda Mercado, Nicaragua)

Bildung für nachhaltige Entwicklung Handabdruck Bildung für nachhaltige Entwicklung Ansprechpartner:innen Echter NameStefan Rostock Teamleiter Bildung für nachhaltige Entwicklung, NRW-Fachpromotor für Klima & Entwicklung +49 (0)228 / 60 492-26 rostock@germanwatch.org

Allen Kommunen sozial gerechten Klimaschutz ermöglichen

17. Januar 2023 - 16:01
Allen Kommunen sozial gerechten Klimaschutz ermöglichen Bewältigung der Klimakrise muss Gemeinschaftsaufgabe werden

Den Kommunen in Deutschland kommt eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, den Klimaschutz zu stärken. Um kommunalen Klimaschutz flächendeckend und angemessen finanzieren zu können, ist allerdings eine Änderung des Grundgesetzes notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Rechtsgutachten der bekannten Klima-Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen (Kanzlei Günther, Hamburg), das die Klima-Allianz Deutschland gemeinsam mit Germanwatch in Auftrag gegeben hat.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften IG BAU und ver.di, die Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, die Klima-Allianz Deutschland, das Klima-Bündnis, das Institut für Kirche und Gesellschaft, Misereor und der WWF fordern die Bundesregierung und die Bundesländer daher auf, Kommunen zu kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsaufgaben zu verpflichten und diese auch zu finanzieren.

 

 

 

Unsere Forderungen:

  1. Eine neue Gemeinschaftsaufgabe im Art. 91a Abs. 1 GG für Klimaschutz- sowie für Klimaanpassungsmaßnahmen einzurichten. Durch die Gemeinschaftsaufgabe können Bund und Länder den Kommunen durch eine Mischfinanzierung ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Klimaschutz und -anpassung sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, an deren Umsetzung alle Akteure mitwirken müssen, die Kommunen müssen aber einen wesentlichen Teil leisten. Kommunale Klimaschutz- und -Klimaanpassungsmaßnahmen als Gemeinschaftsaufgabe sind deshalb ein zukunftsweisender Schritt für einen fairen Beitrag Deutschlands zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und mehr globaler Gerechtigkeit.
     
  2. Die Finanzierung von kommunalen Klimaschutz und -anpassungsmaßnahmen langfristig zu sichern. Kommunen müssen mit festen Finanzbudgets rechnen können.
     
  3. Die Voraussetzung für zusätzliches Personal in den Verwaltungen zu schaffen. Die Beschäftigten müssen geschult und befähigt werden, den gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden.
     
  4. Die kommunale Daseinsvorsorge in ihrer Gesamtheit sozial gerecht ausgestalten und ausreichend zu finanzieren.
     
  5. Die Altschuldenfrage der Kommunen zu lösen, wie im Ampel-Koalitionsvertrag bereits angekündigt.
     
  6. Allen Kommunen bzw. regionalen Zusammenschlüssen von kleineren Kommunen ab einer bestimmten Einwohnergröße ist ein umfassendes Klimaschutzmanagement als Pflichtaufgabe zu übertragen. Dies soll der Erstellung und Umsetzung von sektorübergreifenden Klimaschutzkonzepten für die Kommunen inklusive eines transparenten, verpflichtenden Monitoringsystems zur Sicherstellung der jährlichen Emissionsreduktionen dienen. Durch die Sicherstellung einer Mischfinanzierung von Bund und Ländern können neue Pflichtaufgaben mit Vollkostendeckung für die Kommunen im Bereich Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen geschaffen werden.
Publikationstyp Forderungspapier Seitenanzahl 6 Publikationsdatum 01/2023 Themen Deutsche und Europäische Klimapolitik Deutsche Klimapolitik

Download: Forderungspapier Kommunaler Klimaschutz [PDF; 300 KB]

Download: Rechtsgutachten zu Kommunalem Klimaschutz [PDF; 2 MB]

. Weiterführende LinksGemeinsame Pressemitteilung Beteiligte Personen Echter NameKai Bergmann Referent für deutsche Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-71 bergmann@germanwatch.org Echter NameFabian Kaske Referent für digitalen Dialog +49 (0)228 / 60 492-62 kaske@germanwatch.org Echter NameDr. Simon Wolf Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-74 wolf@germanwatch.org

Die EU-Taxonomie

10. Januar 2023 - 13:04
Die EU-Taxonomie Fortschritte, Versäumnisse und aktueller Stand der Dinge

Die EU-Taxonomie ist das zentrale Element der europäischen Sustainable-Finance-Strategie und das weltweit detaillierteste und größte Klassifizierungssystem für nachhaltige Aktivitäten. Sie soll Finanzmarkt- und Wirtschaftsakteur:innen dabei helfen, nachhaltige Investitionen einheitlich und eindeutig bestimmen zu können, und so Greenwashing verhindern. Außerdem soll mit dem Instrument sichergestellt werden, dass genügend Finanzmittel für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft bereitstehen.

Gesellschaftliche Aufmerksamkeit erhielt die Taxonomie insbesondere um den Jahreswechsel 2021/2022, als die EU-Kommission vorschlug, Atomenergie und fossiles Erdgas aufzunehmen. Das EU-Parlament stimmte diesem Vorschlag im Juli 2022 zu.

Dieses Papier gibt einen ausführlichen Überblick über die Entwicklungen rund um die EU-Taxonomie vor und nach der Entscheidung des EU-Parlaments.

Publikationstyp Hintergrundpapier Autor:innen Christoph Hoffmann Seitenanzahl 18 Publikationsdatum 12/2022 Themen Internationale Klimapolitik Klima- und nachhaltige Finanzierung

Download: EU-Taxonomie – Fortschritte, Versäumnisse und aktueller Stand der Dinge [1,2 MB]

. Weiterführende LinksHintergrundpapier: Sustainable FinanceBlogbeitrag: Die EU verabschiedet den ersten Teil der EU-Taxonomie im Bereich K…Factsheet: Sustainable Finance Beteiligte Personen Echter NameChristoph Hoffmann Referent für klimakompatible Finanzflüsse +49 (0)30 / 57 71 328-69 hoffmann@germanwatch.org Echter NameDavid Ryfisch Teamleiter Internationale Klimapolitik +49 (0)228 / 60 492-22 ryfisch@germanwatch.org

Besorgniserregende Studie zu deutschen Emissionen: Klimaschutzsofortprogramm und Wende in Verkehrspolitik am wichtigsten

4. Januar 2023 - 14:29
Pressemitteilung | 04.01.2023Besorgniserregende Studie zu deutschen Emissionen: Klimaschutzsofortprogramm und Wende in Verkehrspolitik am wichtigsten Germanwatch fordert Bundesregierung zur zügigen Umsetzung des Koalitionsvertrags auf / Rechtswidrige Blockadehaltung des Verkehrsministers Wissing muss beendet werden

Bonn/Berlin (4. Jan. 2023). Für den Klimaschutz in Deutschland war 2022 auch wegen der Folgen des Angriffskriegs Russlands kein einfaches Jahr - die wesentlichen Probleme liegen aber vor allem im mangelnden Fortschritt im Verkehrs- und Gebäudesektor. Laut einer heute veröffentlichten Studie der Denkfabrik Agora Energiewende stagnierten die CO2-Emissionen Deutschlands im vergangenen Jahr bei 761 Millionen Tonnen und verfehlten damit das Klimaziel um 5 Mio. Tonnen. Zentrale Ursache ist der Verkehrssektor, der sein Ziel um 11 Mio. Tonnen CO2 verfehlte. Aber auch der Gebäudesektor überzog sein Ziel um 5 Mio. Tonnen.

„Diese Bestandsaufnahme ist besorgniserregend“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. „Die wesentlichen Probleme sind hausgemacht. Die Bundesregierung muss nun die entscheidenden Schritte umsetzen: Erstens endlich das im Koalitionsvertrag versprochene Klimaschutzsofortprogramm auf den Weg bringen, zweitens die rechtswidrige Blockadehaltung des Verkehrsministers Wissing beenden, drittens die Sanierung des ältesten Gebäudebestands voranbringen und viertens weitere Bremsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien lösen.“
 
Trotz sinkenden Energieverbrauchs und Fortschritten beim Strom aus Erneuerbaren steigen die Gesamtemissionen in Deutschland. Hohe Gaspreise machten die Stromerzeugung aus Kohle fast das ganze Jahr günstiger als die aus Gas. Dementsprechend wurde weniger Gas und in ähnlichem Ausmaß mehr Kohle verbrannt.
 
Verkehrspolitik systematisch an Klimazielen ausrichten
 
Besonders erschreckend ist die Situation im Verkehrssektor. Aufgrund des wieder auf das Vor-Corona-Niveau gestiegenen Verkehrsvolumens und ausbleibender politischer Maßnahmen wurde dort das Klimaziel drastisch überschritten. Bals: „Das Verhalten von Verkehrsminister Wissing ist gesetzeswidrig. Er hat trotz des verfehlten Klimaziels im letzten Jahr kein Sofortprogramm mit Maßnahmen vorgelegt, die die Einhaltung der Klimaziele in seinem Sektor für die folgenden Jahre sicherstellen. Maßnahmen, die das erreichen könnten, werden von Minister Wissing blockiert. Wir brauchen endlich eine systematisch an den Klimazielen ausgerichtete Verkehrspolitik. Das Dienstwagenprivileg für Verbrennungsmotoren muss fallen und auf Schienen- statt Straßenneubau gesetzt werden.“
 
Erneuerbaren-Ausbau drastisch beschleunigen
 
Beim Ausbau der Erneuerbaren wird zwar mehr Tempo gemacht, aber die Handbremse ist noch nicht gelöst. „Ohne eine massive Beschleunigung des Ausbaus von Windkraft und noch mehr Tempo bei Solar sind die bis 2030 gesetzten Ausbauziele von 80 Prozent Erneuerbare am Bruttostromverbrauch nicht zu erreichen“, betont Bals. „Um das Zubauziel dieses Jahres zu erreichen, muss sich der Solarzubau gegenüber vergangenem Jahr verdoppeln und der Windzubau fast verdreifachen. Die bisher beschlossenen Maßnahmen reichen dafür nicht aus.“ Zentral ist nun eine Beschleunigung des Ausbaus mit Fokus auf Flächenbereitstellung, eine zeitlich begrenzte Außenbereichsprivilegierung und Go-To-Areas.
 
Weiterer Handlungsbedarf im Gebäudebereich
 
Trotz der hohen Gas- und Ölpreise wurde das Sektorziel gerissen. Es geht nun um eine ambitionierte Umsetzung der 65 Prozent-Regel, nach der ab kommendem Jahr neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent durch Erneuerbare Energien gespeist werden müssen. Für ältere Bauten bedarf es eines großen Sanierungsprogramms – vor allem für die bis zur ersten Wärmeschutzverordnung (1976) gebauten Häuser. Bals: „In den vor 1976 gebauten Häusern lässt sich das meiste Gas einsparen, dort rentieren sich Maßnahmen am stärksten und dort bedarf es sozialer Abfederung, weil dort in der Regel eher die ärmere Hälfte der Bevölkerung lebt.“

Themen Klima Deutsche und Europäische Klimapolitik Deutsche Klimapolitik Ansprechpartner:Innen Echter NameChristoph Bals Politischer Geschäftsführer +49 (0)228 / 60 492-34 bals@germanwatch.org Echter NameOldag Caspar Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-85 caspar@germanwatch.org Echter NameDr. Simon Wolf Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-74 wolf@germanwatch.org Echter NameStefan Küper Pressesprecher +49 (0)228 / 60 492-23, +49 (0)151 / 252 110 72 kueper@germanwatch.org Echter NameKatarina Heidrich Pressereferentin +49 (0)151 / 742 968 18 heidrich@germanwatch.org

Green Hydrogen in Africa: Risks and benefits

2. Januar 2023 - 16:57
Green Hydrogen in Africa: Risks and benefits Grüner Wasserstoff in Afrika: Risiken und Möglichkeiten

Zahlreiche Länder beginnen derzeit, Strategien für ihre zukünftigen Energiesysteme zu entwickeln. Diese beinhalten oft auch Investitionen in grünen Wasserstoff. Besonders für afrikanische Länder, die über ein großes Potenzial für erneuerbare Energien verfügen, bietet sich an, diese zu grünem Wasserstoff weiterzuverarbeiten. Unser gemeinsam mit der Panafrican Climate Justice Alliance verfasstes Factsheet gibt einen Überblick über die Vorteile und möglichen Risiken, die der neue Sektor für die Erzeugerländer in Afrika bringen könnte, und skizziert, welche Maßnahmen nötig sind, um die Vorteile zu sichern.
Das englischsprachige Factsheet richtet sich an afrikanische Akteur:innen auf verschiedenen Ebenen, die in die Entwicklung des neuen Sektors einbezogen werden sollten. Diese reichen von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Plattformen, die sich mit dem Klimawandel und erneuerbaren Energien befassen, über nationale und regionale Nichtregierungsorganisationen (NRO) bis hin zu politischen Entscheidungsträger:innen  und weiteren Akteur:innen, die an der Energiewende beteiligt sind.

Publikationstyp Factsheet Autor:innen Leonie Beaucamp, Eugene Nforngwa Seitenanzahl 5 Publikationsdatum 12/2022 Themen Internationale Klimapolitik Entwicklung & Klima

Download: Green Hydrogen in Africa (auf Englisch) [768 KB]

. Beteiligte Personen Echter NameLeonie Beaucamp Referentin für Erneuerbare Energien in
Afrika und Klimagerechtigkeit +49 (0)30 / 57 71 328-52 beaucamp@germanwatch.org Echter NamePetter Lydén Teamleiter Internationale Klimapolitik +49 (0)160 - 91 26 93 92 lyden@germanwatch.org

EU-Klimabeschlüsse: Wichtiger Fortschritt für Klimapolitik fällt durch viele Verzögerungen kleiner aus als nötig

18. Dezember 2022 - 14:34
Pressemitteilung | 18.12.2022EU-Klimabeschlüsse: Wichtiger Fortschritt für Klimapolitik fällt durch viele Verzögerungen kleiner aus als nötig Neuer EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr sowie Reform des alten Emissionshandels sind wichtige Meilensteine / „Klimazoll“ unnötig verwässert / Regierung muss Hausaufgaben bei Mobilitätswende und Sanierung machen

Berlin (18.Dez. 2022). Die Einigung der EU auf eine Reform des Emissionshandels für Energie und Industrie sowie auf einen ergänzenden Emissionshandel für Gebäude und Verkehr ist nach Ansicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch ein wichtiger Schritt für die europäische Klimapolitik. Er ist jedoch kleiner ausgefallen als es nötig gewesen wäre. „Die EU macht einen wichtigen Schritt in eine ambitioniertere Klimapolitik. Unnötige Verwässerungen und Verzögerungen - gerade auch vom Bundeskanzerlamt vorangetrieben - verhindern aber einen Sprung. Der Druck auf einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohle in Europa erhöht sich mit diesen Beschlüssen. Das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5 Grad-Limit rückt aber damit nur in Reichweite, wenn endlich ausreichend Geld für den internationalen Klimaschutz mobilisiert wird“, bilanziert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Bals weiter: „Die EU nimmt die Energiekrise zum Anlass, ihre Klimapolitik deutlich voranzubringen. Vor allem das Europaparlament hat in den vergangenen Monaten Druck für Nachbesserungen der Vorschläge der Kommission gemacht. Es hat immerhin erreicht, dass die EU ihre Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz durch den neuen Emissionshandel für Wärme und Verkehr sowie mit notwendigen Reformen im Zertifikatehandel für Energie und Industrie verbessert. Endlich gilt, dass alle Einnahmen aus dem Emissionshandel für Klimaschutz eingesetzt werden müssen. Das schrittweise Auslaufen der kostenlosen Emissionserlaubnisse für die Industrie bis 2034 ist wichtig, dauert aber zu lange. Das ist vor allem auch ein Ergebnis des Drucks aus dem Kanzleramt. Auch der vollständige Start des neuen CO2-Grenzausgleichs kommt spät – dieses Instrument ist wichtig, weil es Wettbewerbsnachteile bei ambitioniertem Klimaschutz in der EU verhindert.“

Bundeskanzleramt mitverantwortlich für einige Verwässerungen

Mit dem heutigen Kompromiss erhält die EU ab 2027/2028 ein zusätzliches Werkzeug, um die CO2-Emissionen bei Gebäuden, Verkehr und kleinen Industrieanlagen zu senken. Oldag Caspar, Leiter des Teams Deutsche und Europäische Klimapolitik bei Germanwatch: „Der neue Emissionshandel ist eine notwendige Ergänzung zu den vorhandenen Klimaschutz-Instrumenten. Leider wird er mit der vorgesehenen Ausgestaltung erst spät greifen. Insbesondere Deutschland hat in den Verhandlungen einen besseren Kompromiss mit zu viel Geiz beim für den Erfolg des Emissionshandels entscheidenden Klimasozialfonds verhindert. Jetzt ist es umso wichtiger, dass die Mitgliedsstaaten Mobilitätswende, Gebäudesanierungen und sozialen Ausgleich zügig voranbringen. Auch die Bundesregierung muss insbesondere im Verkehrsbereich und bei den am wenigsten gedämmten Häusern noch ihre Hausaufgaben machen.“

Die EU hat mit der heutigen Entscheidung auch das Startdatum für den weltweit ersten CO2-Grenzausgleich festgelegt. „Die Einführung eines Klimazolls macht ehrgeizigeren Klimaschutz in der Industrie möglich, denn der Grenzausgleich sichert die Wettbewerbsfähigkeit auch bei hohen CO2-Preisen“, erklärt Caspar. „Wir bedauern allerdings, dass die EU dieses wichtige Instrument schwächt, indem sie es nur sehr langsam einführen will und über das Notwendige hinaus kostenlose Emissionszertifikate an die Industrie verteilt. Nachbesserungsbedarf gibt es zudem bei der fehlenden finanziellen Unterstützung für betroffene, ärmere Handelspartnerstaaten.“

Themen Klima Deutsche und Europäische Klimapolitik Europäische Klimapolitik Ansprechpartner:Innen Echter NameChristoph Bals Politischer Geschäftsführer +49 (0)228 / 60 492-34 bals@germanwatch.org Echter NameOldag Caspar Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-85 caspar@germanwatch.org Echter NameAnne Gläser Referentin für CO2-Preise +49 (0)30 / 57 71 328-93 glaeser@germanwatch.org Echter NameStefan Küper Pressesprecher +49 (0)228 / 60 492-23, +49 (0)151 / 252 110 72 kueper@germanwatch.org

Sustainability due diligence and reporting obligations for financial institutions

15. Dezember 2022 - 17:04
Sustainability due diligence and reporting obligations for financial institutions Berichts- und Sorgfaltspflichten des Finanzsektors in Bezug auf Nachhaltigkeit

In unserem neuen Hintergrundpapier untersuchen Germanwatch und Climate & Company die zu erwartenden Berichts- und Sorgfaltspflichten des Finanzsektors in Bezug auf Nachhaltigkeit in einer Reihe von EU-Gesetzen. Das englischsprachige Papier befasst sich insbesondere damit, inwiefern die jeweiligen Regulierungsmaßnahmen die verpflichtende Offenlegung von Risiken und negativen Umweltauswirkungen durch Entwaldung sowie diesbezügliche Sorgfaltspflichten berücksichtigen.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Briefings sind:

  1. Einige der in der Studie behandelten Regulierungsmaßnahmen legen Entwaldung zwar als (potenzielle) negative Auswirkung von Unternehmenshandeln offen. Im Fall der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte greifen sogar starke diesbezügliche Sorgfaltspflichten. Jedoch enthält keine der EU-Regulierungsmaßnahmen umfassende nachhaltigkeitsbezogene Sorgfaltspflichten für Finanzinstitute, insbesondere im Hinblick auf die Entwaldung. Die Verordnung für entwaldungsfreie Produkte und die Richtlinie über die unternehmerische Sorgfaltspflicht im Bereich der Nachhaltigkeit (CSDDD) – auch bekannt als „EU-Lieferkettengesetz“ – könnten geeignete Instrumente sein, um solche Anforderungen an den Finanzsektor vorzuschreiben. Beide Instrumente nehmen allerdings den Finanzsektor nach aktuellem Stand von den darin vorgeschriebenen Sorgfaltspflichten vollständig oder – im Falle des CSDDD – zumindest weitgehend aus.
  2. Eine ambitionierte Offenlegungspflicht für Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen würde die Ausübung der Sorgfaltspflichten von Finanzinstitutionen erheblich erleichtern. Insbesondere für Finanzinstitutionen würde die Umsetzung von Sorgfaltspflichten im Rahmen der CSDDD sowie (falls in Zukunft gefordert) der Verordnung über entwaldungsfreie Produkte durch solide und verbindliche Anforderungen an Offenlegungen in der Wertschöpfungskette erheblich erleichtert werden.
  3. Damit die verpflichtende Offenlegung der Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen von Unternehmen für Finanzinstitutionen von Nutzen ist, müssen die spezifischen Anforderungen der EU-Regelungsmaßnahmen zur Offenlegung so bald wie möglich (und praktikabel) in Kraft treten.
  4. Von der EU-Kommission erstellte Leitlinien könnten den Finanzintermediären bei der Erfüllung ihrer Offenlegungs- und Sorgfaltspflichten im Bereich der Nachhaltigkeit helfen.

Anmerkung: Dieses Briefing wird derzeit aktualisiert, um neue politische Entwicklungen auf EU-Ebene angemessen widerzuspiegeln. Die aktualisierte Studie wird auf dieser Seite veröffentlicht werden.

Publikationstyp Hintergrundpapier Autor:innen Ingmar Juergens, Lena Grobusch und Louise Simon (Climate & Company) und Finn Schufft und Katharina Brandt (Germanwatch) Seitenanzahl 24 Publikationsdatum 12/2022 Themen Welternährung Unternehmensverantwortung

Download: Sustainability disclosure and due diligence (auf Englisch) [413 KB]

. Beteiligte Personen Echter NameFinn Robin Schufft Referent für Unternehmensverantwortung +49 (0)30 / 57 71 328-86 schufft@germanwatch.org Echter NameKatharina Brandt Referentin für Landwirtschaft +49 (0)30 / 57 71 328-68 brandt@germanwatch.org Echter NameKonstantinos Tsilimekis Teamleiter Welternährung, Landnutzung und Handel +49 (0)30 / 57 71 328-82 tsilimekis@germanwatch.org

Deutsch-französischer Motor für eine effiziente europäische Energiewende

14. Dezember 2022 - 10:44
Meldung | 13.12.2022Deutsch-französischer Motor für eine effiziente europäische Energiewende Offener Brief an die französische und deutsche Regierung

Derzeit wird auf europäischer Ebene über das „Fit for 55“-Paket verhandelt. Das Ziel: Bis 2030 sollen in der EU mindestens 55% Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 eingespart werden.

In einem offenen Brief fordert Germanwatch gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Deutschland und Frankreich eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Paris und Berlin bei den laufenden Trilogverhandlungen, u. a. zur Energieeffizienzrichtlinie und zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie.

Mehr Energieeinsparungen, effiziente Energienutzung und ein beschleunigter und ehrgeiziger Ausbau Erneuerbarer Energien, einschließlich erneuerbaren Wasserstoffs, sind sowohl für eine erschwingliche, unabhängige und sichere Energieversorgung als auch für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C entscheidend.

Wir fordern die Regierungen beider Länder daher auf, gemeinsam als deutsch-französisches Duo ein EU-Ziel für Erneuerbare Energien von mindestens 45% im EU-Energiemix bis 2030 zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, die Energieeffizienz bis zum Ende der Dekade um 14,5% verglichen mit 2020 zu erhöhen.

Unsere Botschaft: Der deutsch-französische Motor war und ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung und Stärkung der Europäischen Union, einschließlich ihrer Klimapolitik. Die deutsch-französische Partnerschaft muss weiterhin ein Vorbild für einen ehrgeizigen und solidarischen Ansatz zur Bewältigung der Klima- und Energiekrise sein.

14. Dezember 2022

Offener Brief
Deutsch-französischer Antrieb für eine belastbare und effiziente europäische Energiewende

Sehr geehrte Frau Ministerin,
sehr geehrter Herr Bundesminister,

als Zivilgesellschaft aus Frankreich und Deutschland sind wir zutiefst besorgt über den fehlenden gemeinsamen Einsatz unserer beiden Länder bei den laufenden Verhandlungen zu den EU-Energiezielen für 2030. Die deutsch-französische Zusammenarbeit war und ist für die Entwicklung und Stärkung der Europäischen Union, einschließlich ihrer Klimapolitik, von entscheidender Bedeutung. Die deutsch-französische Achse muss weiterhin ein Vorbild für einen ehrgeizigen und solidarischen Ansatz zur Bewältigung der Klima- und Energiekrise sein.

Daher fordern wir Sie als Verantwortliche auf, sich auf strukturelle Lösungen zu konzentrieren, um die Abhängigkeit von fossilem Öl, Gas und Kohle aus Russland und grundsätzlich zu verringern. Nur so lässt sich eine nachhaltige Energieversorgung in den kommenden Wintern sicherstellen. Mehr Energieeinsparungen, effiziente Energienutzung und ein beschleunigter und ehrgeiziger Ausbau erneuerbarer Energien, einschließlich erneuerbaren Wasserstoffs, sind für beides entscheidend: für eine erschwingliche, unabhängige und sichere Energieversorgung einerseits und für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C andererseits.

Daher fordern wir – die unterzeichnenden elf Organisationen der deutschen und französischen Zivilgesellschaft – Sie auf, Ihre Position in den laufenden Trilogen, insbesondere zur Energieeffizienzrichtlinie und zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie, aufeinander abzustimmen: Unterstützen Sie gemeinsam als deutsch-französisches Duo ein EU-Ziel von mindestens 45 Prozent für erneuerbare Energien im EU-Energiemix bis 2030 sowie das Ziel, die Energieeffizienz in dieser Zeit um 14,5 Prozent verglichen zu 2020 zu erhöhen. Dies entspricht der Position des Europäischen Parlaments.

Die derzeitige Position des EU-Rates trägt nicht ausreichend zur Sicherheit der europäischen Energieversorgung und zu den Klimaverpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens bei. Im Vertrag von Aachen aus dem Jahr 2019 haben Deutschland und Frankreich ihre Entschlossenheit bekräftigt, sich gemeinsam für eine starke, souveräne, nachhaltige und widerstandsfähige Europäische Union einzusetzen. Daher sollte das deutsch-französische Duo intensiv Hand in Hand die Umstrukturierung des europäischen Energiesystems antreiben, indem erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Suffizienz stärker gefördert werden.

Höhere Ziele für erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind nicht nur ein wirtschaftliches und klimapolitisches Gebot, sondern werden auch von der Bevölkerung deutlich unterstützt. Die überwältigende Mehrheit der europäischen Bürger*innen unterstützt massive Investitionen in erneuerbare Energien. 87 Prozent der Europäer sind der Meinung, dass "die EU massiv in erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie investieren sollte" (Eurobarometer 97). Anstatt zur Tagesordnung überzugehen und noch mehr öffentliche Gelder in fossile Brennstoffe zu stecken, sollten wir auf die Bürger*innen in der EU hören und uns auf erneuerbare Energien als Weg aus der Energiekrise konzentrieren.

Höhere Energieziele der EU werden sich auch auf andere Sektoren positiv auswirken:

  • Laut der Studie "2030 EU energy efficiency target: The multiple benefits of higher ambition" von Cambridge Econometrics würde ein Energieeffizienzziel von 14,5 Prozent für 2030 zu einer Senkung der Ausgaben der Haushalte für Energie um durchschnittlich 10,3 Prozent und für Verkehr um 8,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Dies entspräche einer Einsparung von 120 Milliarden Euro an Energie- und Verkehrsausgaben für die gesamte EU, der Schaffung von 752 000 Arbeitsplätzen im Jahr 2030 und einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der EU um 0,6 Prozent im Jahr 2030, was der Schaffung von 94 Milliarden Euro an finanziellem Mehrwert entspricht.
  • Das Briefing "More Renewables, less Inflation" von E3G und Ember erläutert, dass der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien zu erheblichen Kosteneinsparungen führen wird. Betrachtet man nur den Zeitraum zwischen März und Oktober 2022, so hat der Rekordanstieg der Wind- und Solarstromerzeugung im Vergleich zum Vorjahr dazu geführt, dass der Einsatz von acht Milliarden Kubikmetern fossilem Gas im Wert von 11 Milliarden Euro vermieden wurde.

Untätigkeit beim Klimaschutz hat sich als kostspielig erwiesen und wird es auch in Zukunft sein. Die rasche Verbesserung der Energieeinsparungen und die Beschleunigung des Ausbaus nachhaltiger erneuerbarer Energien werden nicht nur dazu beitragen, die Menschen vor noch höheren Energiepreissteigerungen im kommenden Jahrzehnt zu schützen. Damit wird auch der drohende Klimanotstand angegangen, von dem heutige und künftige Generationen zunehmend betroffen sein werden.

Jetzt ist es an der Zeit, dass Sie als politische Verantwortliche mit gutem Beispiel vorangehen und uns zu einem energiesicheren, unabhängigen, bezahlbaren und klimaneutralen Europa leiten.

Mit freundlichen Grüßen,
im Namen von

Deutscher Naturschutzring e.V.
Réseau Action Climat France
Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.
Le CLER - Réseau pour la transition énergétique
Deutsche Umwelthilfe e.V.
E3G
France Nature Environnement
Greenpeace France
Germanwatch
WWF Deutschland
WWF France

Aktuell Deutsche und Europäische Klimapolitik Europäische Klimapolitik Entscheider Journalisten Dateianhang

Download: Offener Brief [PDF; 700 KB]

Ansprechpartner:innen Echter NameSylwia Andralojc-Bodych Referentin für klimapolitische Zusammenarbeit Polen-Deutschland +49 (0)30 / 57 71 328-22 andralojc@germanwatch.org Echter NameOldag Caspar Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik +49 (0)30 / 57 71 328-85 caspar@germanwatch.org

Branchendialog Automobil: Zivilgesellschaft kritisiert den Ausstieg von VW aus geplantem Beschwerdemechanismus

9. Dezember 2022 - 12:47
Meldung | 09.12.2022Branchendialog Automobil: Zivilgesellschaft kritisiert den Ausstieg von VW aus geplantem Beschwerdemechanismus

Im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) führt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Branchendialoge durch. Ziel der Dialoge ist es unter anderem, Unternehmen dabei zu unterstützen, die Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNLP) zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht angemessen umzusetzen.

Mithilfe des NAP-Branchendialog Automobil soll etwa ein unternehmensübergreifender Beschwerdemechanismus für automobile Lieferketten in Mexiko aufgebaut werden. Volkswagen hat nun seinen Ausstieg aus dem geplanten Beschwerdemechanismus angekündigt. Das Unternehmen begründet den Ausstieg damit, dass der geplante Beschwerdemechanismus „keine ausreichenden Vorteile gegenüber den bestehenden Beschwerdesystemen bei VW“  biete. Dieser Einschätzung widersprechen die am Branchendialog Automobil beteiligten zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie die Organisationen und unabhängigen Expert:innen der mexikanischen Zivilgesellschaft ausdrücklich.

 

 

Wesentliche Vorteile des unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus gegenüber unternehmensindividuellen Mechanismen sind nach Ansicht der beteiligten Organisationen:

  • starke Einbeziehung von Rechteinhaber:innen,
  • Offenheit für Beschwerden entlang der gesamten Lieferkette,
  • Erhöhung des Einflussvermögens der Unternehmen auf vorgelagerte Lieferkettenstufen,
  • Transparenz und Unabhängigkeit des Verfahrens,
  • zusätzlicher Fokus auf die umfassende Prävention von Menschenrechtsverletzungen.
Aktuell Nationaler Aktionsplan Unternehmensverantwortung Umsetzung von UN-Instrumenten Entscheider Journalisten Dateianhang

Download: Stellungnahme zum Ausstieg von VW [PDF; 200 KB]

Ansprechpartner:innen Echter NameSarah Guhr NRO-Koordinatorin Branchendialoge +49 (0)30 / 57 71 328-67 guhr@germanwatch.org Echter NameCornelia Heydenreich Teamleiterin Unternehmensverantwortung +49 (0)30 / 57 71 328-44 heydenreich@germanwatch.org

Aktion: Sie schenken Wirkung - wir schenken Bücher!

8. Dezember 2022 - 15:28
Meldung | 08.12.2022Aktion: Sie schenken Wirkung - wir schenken Bücher! Jetzt Mitglied werden und als Dank ein Buch von Greta Thunberg, Eckart von Hirschhausen o.a. erhalten!

Germanwatch schaut auf mehr als 30 Jahre und über 650 erfolgreich abgeschlossene Projekte zurück. In dieser Zeit haben wir uns als wirkungsvoller Akteur der Zivilgesellschaft etabliert. So mancher klima- und entwicklungspolitische Meilenstein wäre ohne Germanwatch später oder vielleicht auch gar nicht erreicht worden. Das verdanken wir auch unseren Mitgliedern und Spender:innen, die mit ihren Beiträgen unsere Arbeit regelmäßig unterstützen.

Wenn Sie sich jetzt sich dem Kreis der Unterstützer:innen als Mitglied anschließen, um die Wirksamkeit von Germanwatch zu fördern, bedanken wir uns aktuell bei Ihnen mit einem Buch (zu den Buchbeschreibungen >>) so lange der Vorrat reicht (Hinweise >>):

Fördermitgliedschaft JavaScript muss aktiviert sein, um dieses Formular zu verwenden. Mein monatlicher Beitrag 10 € 20 € 50 € Individuell Der Mindestbeitrag beträgt 5€ Meine Dankeschön Buch auswählenDas Klimabuch - Greta ThunbergDer Anfang von morgen - Jens LiljestrandMensch, Erde! Wir könnten es so schön haben - Dr. Eckart von HirschhausenKleine Gase große Wirkung - David Nelles und Christian SerrerBitte senden Sie mir kein Buch zu.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keinen konkreten Buchtitel garantieren können, da wir unterschiedliche Mengen der einzelnen Titel zur Verfügung gestellt bekommen haben. Wenn Ihr Wunschtitel vergriffen ist, wählen wir einen Titel für Sie aus.

 

Bücher, die nachhaltig wirken:

 

Sachbuch

"Das Klima-Buch" | Greta Thunberg

»Hört auf die Wissenschaft, bevor es zu spät ist!«

Greta Thunberg hat die Welt aufgerüttelt und tief bewegt. Mit dem Klima-Buch schafft sie nun ein unverzichtbares Werkzeug – für alle, die sich für die Rettung unseres Planeten einsetzen wollen.

Die Aufgabe scheint geradezu unmöglich: eine Zukunft für das Leben auf unserem Planeten zu sichern. So schnell und umfassend zu handeln wie noch nie zuvor. Und sich dabei gegen scheinbar übermächtige Gegner durchzusetzen – nicht nur gegen Ölmultis und Regierungen, sondern auch gegen das im Wandel befindliche Klimasystem selbst. Unsere Chancen stehen nicht besonders gut, und die Zeit läuft uns davon – aber es könnte alles auch ganz anders kommen.

Weltweit haben Expert:innen aus Geophysik, Mathematik, Ozeanographie, Meteorologie, Ökonomie, Psychologie und Philosophie ihr Fachwissen eingesetzt, um ein tieferes Verständnis der Krisen zu entwickeln, mit denen wir konfrontiert sind. Greta Thunberg hat ihr Klima-Buch in Zusammenarbeit mit über hundert Wissenschaftler:innen zusammengestellt.

In der heutigen Zeit zu leben – der entscheidendsten Zeit der Menschheitsgeschichte –, bedeutet, eine große Verantwortung zu tragen. Das Klima-Buch zeigt, dass wir gemeinsam das scheinbar Unmögliche schaffen können. Aber wir müssen es tun – und zwar jetzt!

Weitere Informationen zum Titel bei S. Fischer Verlage >>>

Roman

"Der Anfang von morgen" | Jens Liljestrand

»Jens Liljestrand hat den besten Roman zur Klimakrise geschrieben. Das Buch der Stunde, weil es all die Auswirkungen so plastisch und erschütternd zeichnet – und das unglaublich fesselnd.« ORF FM 4

Das ganze Land stöhnt unter Hitze und Trockenheit. Da geraten Waldbrände außer Kontrolle, Dörfer werden evakuiert. Vier Menschen, verbunden durch das Schicksal, kämpfen plötzlich um ihre Zukunft: Didrik muss seine Familie vor den Feuern retten. Melissa kann sich nicht mehr im Internet verstecken. Andrés Wut wächst. Und Vilja erlebt zum ersten Mal, dass es auch auf sie ankommt. Hautnah ehrlich erzählt Jens Liljestrand eine fesselnde Geschichte zur drängenden Frage unserer Zeit: Können wir die Welt bewahren und zusammen weiterleben?

Weitere Informationen zum Titel bei S. Fischer Verlage >>>

Sachbuch

„Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben" | Dr. Eckart von Hirschhausen

Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist klar: Wir müssen nicht das Klima retten – sondern uns. Für unsere Gesundheit brauchen wir Menschen als Allererstes etwas zu essen, zu trinken, zu atmen – und erträgliche Außentemperaturen.

Eckart von Hirschhausen leistet mit diesem Buch Pionierarbeit. Er zeigt, wie eng die sogenannte »planetare Gesundheit« mit unserem Körper und unserer Seele zusammenhängt. Er trifft Forschende, Vordenker:innen und Vorbilder und macht sich auf die Suche nach guten Ideen für eine bessere Welt. Und die gibt es! Dieses Buch ist eine Fundgrube an überraschenden Fakten, Reportagen, Essays und Querverbindungen. Und lustig ist es auch. Denn: Wir könnten es so viel schöner haben auf der Erde. Und gesünder. Ein Buch für alle, denen Gesundheit wichtig ist. Die Gesundheit von Mensch, Tier und Erde.

Weitere Informationen zu Eckart von Hirschhausen >>>

Sachbuch

"Kleine Gase große Wirkung" | David Nelles und Christian Serrer

In der öffentlichen Diskussion über den Klimawandel geht es oft drunter und drüber. Will man sich darin zurechtfinden, so führte bisher meist kein Weg an dicken wissenschaftlichen Fachbüchern vorbei. Deshalb ist es auch mehr als verständlich, dass nur die wenigsten Menschen wirklich über den Klimawandel Bescheid wissen: Was sind die konkreten Ursachen des Klimawandels und wie stark trägt der Mensch zur globalen Erwärmung bei? Treten Stürme und Überschwemmungen bereits häufiger auf, müssen wir jedes Jahr Ernteausfälle befürchten und welchen Einfluss hat der Klimawandel auf unsere Gesundheit? Genauso ging es auch den beiden Studenten David Nelles und Christian Serrer. Sie wollten diese und viele weitere Fragen für sich selbst beantworten, hatten aber keine Lust ein dickes Fachbuch zu lesen. Daraus entwickelte sich die Idee für ihr Buch, das die konkreten Ursachen und Folgen des Klimawandels endlich einmal kurz, verständlich und mit vielen anschaulichen Grafiken auf den Punkt bringt. Unterstützt wurden sie bei ihrem Vorhaben von über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Ohne großen Aufwand und in kürzester Zeit versteht damit jeder ganz konkret das A und O des Klimawandels und durch die vielen anschaulichen Grafiken macht es Spaß das Buch zu lesen!

Weitere Informationen zu diesem Titel und zum Folgeband direkt auf den Seiten der Autoren  >>>

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 *Hinweise zur Aktion
Sie erhalten als Dank für Ihre Mitgliedschaft einen der aufgeführten Buchtitel. Wenn Sie einen favorisierten Titel haben, können Sie uns das gerne mitteilen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keinen konkreten Buchtitel garantieren können, da wir unterschiedliche Mengen der einzelnen Titel zur Verfügung gestellt bekommen haben. Wenn Ihr Wunschtitel vergriffen ist, wählen wir einen Titel für Sie aus.
Die Aktion endet am 31.12.2022 oder sobald alle Bücher vergeben sind.

Disclaimer
Die Buchbeschreibungen stammen von den Verlagen und Autor:innen selbst und spiegeln nicht unbedingt die Positionen von Germanwatch wider.
Die Rechte der Texte und Bilder der Bücher liegen bei den jeweiligen Verlagen und Autor:innen bei denen wir uns für ihr Engagement und die Zusammenarbeit bedanken.

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