Berlin. - Die Klimakrise, explodierende Kosten für Nahrungsmittel, Konflikte und die Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine haben die Zahlen akut hungernder Menschen auf 349 Millionen getrieben. Durch Zuwendungen in Höhe von mehr als 1,7 Milliarden Euro für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)(2021: 1,2 Milliarden Euro) und wichtige politische Initiativen im Rahmen der G7-Präsidentschaft hat Deutschland sein Engagement 2022 weiter gesteigert.
Berlin. - Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im Jemen und in der DR Kongo zwei weitere Projekte gestartet, um Familien den Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Damit hat das Hilfswerk in diesem Jahr ein sieben Millionen Euro umfassendes Programm gegen Hunger in sieben Ländern komplettiert. "Wir antworten damit auf die wachsenden Ernährungskrisen, um drohende Hungersnöte im kommenden Jahr abzuwenden", erklärte Michael Frischmuth, Programmleiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Berlin. - Die Initiative Lieferkettengesetz hat das am 1. Januar in Deutschland in Kraft tretende Lieferkettengesetz als "Meilenstein" bezeichnet: Deutsche Unternehmen würden damit zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt in ihren Geschäften verpflichtet. Sie könnten so nicht mehr freiwillig und nach Belieben entscheiden, ob sie sich etwa mit Arbeitsausbeutung in ihren Lieferketten beschäftigen wollen – sie müssten Verantwortung für die Bedingungen in ihren Lieferketten übernehmen.
Berlin. - Aktion gegen den Hunger bedauert zutiefst die angekündigte Entscheidung der afghanischen Behörden, Frauen die Mitarbeit in NGOs zu verbieten. Als Reaktion setzte die humanitäre Organisation - wie auch andere NGOs - umgehend alle Aktivitäten aus, mit Ausnahme der lebenswichtigen medizinischen Maßnahmen für Kinder.
Berlin. - Am Horn von Afrika herrscht die schwerste Dürre seit über 40 Jahren. Mehr als 35 Millionen Menschen sind betroffen. In manchen Gebieten ist seit Jahren kein Tropfen Regen mehr gefallen. Die dramatischen Folgen des Klimawandels treffen auf eine Region, deren Bevölkerungen zugleich politische Umbrüche und gewaltsame Konflikte bewältigen müssen. Für die besonders betroffenen Länder Somalia, Äthiopien und Sudan hat das Entwicklungsministerium (BMZ) jetzt insgesamt 360 Millionen Euro bereitgestellt.
Berlin. - Die öffentlichen Entwicklungsleistungen (official development assistance, ODA) der Geberländer des OECD Development Assistance Committee beliefen sich 2021 auf 185,9 Milliarden US-Dollar. Nach einer Aktualisierung der ODA-Schätzung für die USA wurden damit die ersten Schätzungen für 2021 aus dem April diesen Jahres von 179 Milliarden US-Dollar deutlich übertroffen. Das Gesamtvolumen 2021 entspricht 0,33 Prozent des summierten Bruttonationaleinkommens der DAC-Geber und bleibt damit unter dem Ziel der Vereinten Nationen von 0,7 Prozent zurück.
Berlin. - Nach mehrjährigen Verhandlungen ist auf der 15. Weltnaturkonferenz (COP15) in Montreal, Kanada, eine Einigung für den globalen Schutz der Natur gelungen. Damit gibt es jetzt aus der Sicht des Entwicklungsministeriums (BMZ) eine bessere Basis, den Verlust an biologischer Vielfalt aufzuhalten und umzukehren. Zu den zentralen neuen Zielen gehört, 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen – unter Wahrung der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften.
Lima. - Die Demonstrationen in Peru für die Schließung des Kongresses und vorgezogene Parlamentswahlen reißen nicht ab. Die Zahl der Todesopfer unter den Protestteilnehmern ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 24 gestiegen. Menschenrechtsorganisationen machen Präsidentin Dina Boluarte verantwortlich und verklagten sie. Unterdessen hat das Parlament mit der Stimmenmehrheit der Rechten eine vorgezogene Neuwahl abgelehnt, berichtete das Lateinamerika-Portal amerika21 am Montag.
Berlin. - Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) hat gemeinsam mit dem Verband Afghanischer Organisationen in Deutschland (VAFO) mehr Unterstützung für die Zivilgesellschaft in Afghanistan gefordert. Der Zusammenbruch der Wirtschaft, der Rückzug der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit und die politische Isolation hätten nahezu die gesamte Bevölkerung in Afghanistan unter die Armutsgrenze gezwungen, so die Verbände. Die Rechte von Frauen, Mädchen und Minderheiten würden systematisch unterdrückt.
Berlin. - Im kanadischen Montreal gehen die Verhandlungen auf der 15. Weltnaturkonferenz (CBD COP15) über eine neue ambitionierte globale Vereinbarung zur biologischen Vielfalt in die entscheidende Phase. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) haben im Rahmen der Weltnaturkonferenz neue Zusagen in Höhe von rund 85 Millionen Euro für Maßnahmen zur Stärkung von Indigenen und lokale Gemeinschaften gemacht.
Berlin. - Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2022 auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen weltweit mindestens 533 Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis, so viele wie nie zuvor. Mehr als die Hälfte ist in den Gefängnissen von nur fünf Ländern inhaftiert: China, Myanmar, Iran, Vietnam und Belarus. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen (RSF) am Mittwoch veröffentlicht hat.
Berlin. - Die deutsche Entwicklungspolitik will die Afrikanische Union (AU) künftig stärker beim Ausbau von Infrastruktur unterstützen. Schwerpunkte sind dabei der innerafrikanische Handel und die Krisenvorsorge. Bei den diesjährigen Regierungsverhandlungen zwischen Deutschland und der AU in Addis Abeba hat das Entwicklungsministerium (BMZ) dafür 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Köln. - Die Menschenrechtsorganisationen LICADHO, Equitable Cambodia und FIAN Deutschland haben am Montag bei der Nationalen Kontaktstelle für OECD-Leitsätze der niederländischen Regierung Beschwerde gegen Oikocredit eingereicht. Dem ethischen Investor, dessen Hauptsitz in den Niederlanden liegt, wird vorgeworfen, trotz der seit mindestens 2017 vorliegenden Belege über eine Überschuldungskrise weiter Investitionen in kambodschanische Mikrofinanzinstitute (MFI) getätigt zu haben.
Lima. - Vizepräsidentin Dina Boluarte hat nach der Annahme des dritten Amtsenthebungsverfahrens gegen Pedro Castillo die Präsidentschaft in Peru übernommen. Der Kongress hatte Castillo am Mittwoch wegen "moralischer Unfähigkeit" abgesetzt und damit die Entscheidung des Präsidenten ignoriert, das Parlament aufzulösen. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 am Freitag berichtet.
Berlin. - Ein Jahr nach ihrem Amtsantritt ist die Ampelregierung bei dem im Koalitionsvertrag versprochenen Ressourcenschutz noch keinen Schritt weiter. Ein breites Bündnis aus mehr als 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert deshalb von der Bundesregierung konkrete und gesetzlich verankerte Ressourcenschutzziele. Nur so könne zukünftig ein sozial gerechter und ökologisch verträglicher Rohstoff-Verbrauch gewährleistet werden.
Berlin. - In Montreal (Kanada) beginnt am Mittwoch die 15. Weltnaturkonferenz (COP15). Ziel der Konferenz ist ein neuer globaler Biodiversitätsrahmen, mit dem sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die weltweite Naturzerstörung zu stoppen und umzukehren. Dabei kommt es aus der Sicht des BMZ vor allem darauf an, "Brücken zu bauen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern". Denn die größte Artenvielfalt befindet sich in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Berlin. - Am 8. Dezember soll im Rat für Inneres und Justiz der Europäischen Union über die Instrumentalisierungsverordnung (InstruVO) abgestimmt werden. Sie würde Staaten erlauben, in Situationen der "Instrumentalisierung" von Migration und Asyl von grundlegenden Standards des europäischen Asylrechts abzuweichen. Gemeinsam mit einem Bündnis aus 35 zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt Brot für die Welt einen Appell, der die Bundesregierung dazu auffordert, sich klar gegen die Verordnung zu positionieren.