Die 2015 verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) war ein historischer Schritt der multilateralen Zusammenarbeit. Mit den SDGs soll die Weltgemeinschaft ein menschenwürdiges und umweltverträgliches Leben für alle ermöglichen. Zur Halbzeit der Agenda 2030 muss aber die bittere Bilanz gezogen werden: Es ist immer unwahrscheinlicher, dass die SDGs erreicht werden.Die Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke fordert gemeinsam mit dem Forum Umwelt und Entwicklung und der globalen GCAP-Kampagne deutlich mehr Anstrengungen.
Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft haben am Donnerstag, 7. September 2023, in Berlin einen Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. In einer gemeinsamen Aktion baten das Forum Umwelt und Entwicklung (FUE), der Global Call to Action Against Poverty (GCAP), die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt Landesnetzwerke in Deutschland (agl) sowie das Bremer entwicklungspolitische Netzwerk (BeN) den Kanzler, dass er sich mit seiner Delegation beim SDG-Gipfel am 18./19. September in New York für ein deutliches Zeichen für mehr Anstrengungen zur Erreichung der SDGs einsetzt.
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Berlin/Köln/Mainz, 11.09.2023 – Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!" geht die Faire Woche am 15. September – pünktlich zum globalen Klimastreik – in die nächste Runde. Gemeinsam rufen die Veranstalter dazu auf, sich dem weltweiten Protest anzuschließen und gemeinsam für Klimagerechtigkeit stark zu machen. Denn ein Blick auf die Extremwetterereignisse des Hitzesommers 2023 verdeutlicht: Der Klimawandel hat schon jetzt enorme Auswirkungen. „Vor allem im Kaffeeanbau leiden die Menschen unter den Wetterextremen. Viele sind gezwungen, den Anbau aufzugeben oder auszuwandern, auf der Suche nach einem besseren Auskommen. Aber es gibt auch Hoffnung: Ich habe selbst gesehen, welchen Unterschied der Faire Handel für Produzentinnen und Produzenten machen kann", sagt Maira Elizabeth López, Mitglied der Fairtrade-zertifizierten Kooperative Agraria Norandino aus Peru. Bis zum 29. September informiert die Faire Woche mit mehr als 2.100 Veranstaltungen, wie der Faire Handel zu mehr Klimagerechtigkeit beiträgt. Organisiert wird die Aktionswoche vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Fairtrade Deutschland.
Im Zentrum der Fairen Woche 2023 steht die Forderung nach Klimagerechtigkeit. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Schirmherrin der Aktionswoche, erklärt dazu: „Die Auswirkungen des Klimawandels treffen die Länder des Globalen Südens mit besonderer Härte: So wie jüngst in Indien, wo extreme Monsunregen für Überflutungen und Erdrutsche sorgten oder in Ostafrika, wo die schlimmste Dürre seit 40 Jahren herrscht, Ernten zerstört und das Vieh sterben lässt. Doch anders als bei uns sind viele Menschen in unseren Partnerländern ganz auf sich gestellt, wenn sie solche Katastrophen treffen. Deshalb gehört für mich der Aufbau von sozialen Sicherungssystemen zu einer engagierten und ganzheitlichen Klimapolitik dazu. Dass wir in den Industrieländern unseren fairen Anteil an dieser Aufgabe tragen, ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit."
Fairer Handel ist Teil der Lösung
Der Faire Handel ist Teil der Lösung auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit weltweit. „Er macht Kleinbäuerinnen und -bauern widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise und setzt sich für eine gerechte Klimapolitik, die Eindämmung des Klimawandels und zukunftsfähige Produktionsweisen ein", fasst Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel, zusammen. „Sinkende Erträge infolge der Klimakrise bei gleichzeitig horrend steigenden Lebenshaltungs- und Produktionskosten machen vielen Kleinbäuerinnen und -bauern im Globalen Süden zu schaffen. Faire und verlässliche Handelspartnerschaften eröffnen Zukunftsperspektiven, die im konventionellen Handel immer mehr Menschen verweigert werden", ergänzt Becki Möbius, Vorständin des Weltladen-Dachverbandes.
Klimagerechtigkeit braucht Handelsgerechtigkeit
„Handelsgerechtigkeit ist für uns die zentrale Grundlage, damit die Menschen am Beginn der Lieferkette dem Klimawandel trotzen können", konstatiert Fütterer. Denn Anpassungsmaßnahmen – etwa resilientere Anbaupraktiken – und das dafür notwendige Know-how sind mit massiven Kosten verbunden. „Umso wichtiger ist es, dass das EU-Lieferkettengesetz alle Akteure in die Pflicht nimmt, kostendeckende Preise zu zahlen", fordert Möbius. „Weltläden stehen schon seit 50 Jahren für ein Wirtschaften, bei dem der Mensch und die Natur im Mittelpunkt stehen und nicht der Profit für einige wenige." Zudem muss Deutschland seine gerichtlich eingeforderten Klimaverpflichtungen einhalten und internationalen Vereinbarungen zur Eindämmung der Klimakrise nachkommen. Dass die Bundesregierung mit der Bereitstellung von internationalen Klimahilfen in Höhe von rund 6,3 Milliarden Euro frühzeitig ihr für 2025 zugesagtes Ziel erreicht hat, ist ein positives Signal. In Zukunft gilt es, den Beitrag von 6 Milliarden Euro jährlich auszubauen. Aus Sicht der Fair-Handels-Bewegung müssen besonders kleinbäuerliche Kooperativen sowie kleine Handwerksbetriebe unbürokratischen Zugang zu finanziellen Fördermitteln erhalten.
Service
Den Veranstaltungskalender der Fairen Woche finden Sie unter www.faire-woche.de/kalender.
Info/Anmeldung: W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e. V., Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg, Tel. 040 398053-60, info[at]w3-hamburg.de, www.w3-hamburg.de/veranstaltung/forgotten-sudan
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„Viele Kinder erleiden auf der Flucht schwere seelische und körperliche Verletzungen. Bildung ist der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft von Flüchtlingskindern. So können sie ihre Zukunft aufbauen, in der sie diese Verletzungen schneller hinter sich lassen. Ihr Recht auf Bildung ist immer mehr in Gefahr. Auch deshalb ist es unsere Verantwortung, nationale Bildungssysteme vor allem der ärmeren Länder auszubauen, sie zu verbessern und auch krisenfester zu machen", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.
Arme Aufnahmeländer benachteiligt
Die Alphabetisierungsrate eines Landes steht in direkter Korrelation mit ihrem Reichtum. Arme Länder wie Afghanistan, Niger, Südsudan, Mali und der Tschad haben eine durchschnittliche Alphabetisierungsquote zwischen 26 und 37 Prozent. Alle genannten Länder sind krisengeschüttelt, leiden unter Gewaltausbrüchen und den Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig sind sie Aufnahmeländer von Hunderttausenden Vertriebenen und Flüchtlingen.
UNHCR hilft: Beispiel Niger
In Niger leben aktuell mehr als 700.000 Binnenvertriebene und Flüchtlinge. Der Militärputsch vom 26. Juli hat die ohnehin sehr angespannte humanitäre Lage noch verschärft. Immer wieder kommt es zu Angriffen von nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen, insbesondere nahe der Grenzen zu Mali und Burkina Faso. Trotz schwierigster Lage hilft der UNHCR weiterhin im ganzen Land. Zum Beispiel im Distrikt Bangui, wo 36.000 nigerianische Flüchtlinge Aufnahme gefunden haben. In Bangui haben der UNHCR und seine Partner zwölf Klassenräume für rund 600 Schülerinnen und Schüler gebaut und bieten zudem für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ein beschleunigtes Alphabetisierungsprogramm an. Aktuell profitieren rund 200 Mädchen und Jungen von diesem Programm – Kinder, die nie zuvor eine Schule besucht haben.
Mehr über Bildung in Niger in unserem aktuellen Blog „Schulbildung im Niemandsland":
www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/aktuelles/blog/artikel/schulbildung-im-niemandsland
Die „Education Above All-Foundation" und der UNHCR haben im Jahr 2012 gemeinsam das „Educate A Child-Programm" (EaC) ins Leben gerufen, um Flüchtlingskindern eine Grundschulausbildung zu ermöglichen – mit großem Erfolg: Bis 2019 wurden bereits rund 1,2 Millionen Mädchen und Jungen eingeschult. Aktuell konnten 6.000 Flüchtlingskinder aus der Ukraine ins polnische Bildungssystem integriert werden. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt das EaC-Programm seit vielen Jahren und hat dafür seit 2022 mehr als 2,5 Millionen Euro bereitgestellt.
PRESSEMELDUNG DER UNO-FLÜCHTLINGSHILFE 18/2023, Bonn, 07.09.2023
Insgesamt sind die Länder der G20 für 78 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, mit Pro-Kopf-Emissionen von im Durchschnitt 7,4 bis 7,7 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person und Jahr. Nach der Oxfam-Analyse der unter dem Pariser Abkommen eingereichten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs, Nationally Determined Contributions) würden die G20-Länder ihre Emissionen bis 2030 im Durchschnitt nur auf 6,7 bis 6,9 Tonnen pro Person und Jahr reduzieren. Um fair zur Einhaltung der 1,5°C-Grad-Grenze beizutragen, müssten die durchschnittlichen pro-Kopf-Emissionen innerhalb der Gruppe der G20 bis 2030 aber auf 2,9 bis 3,8 Tonnen pro Person und Jahr sinken.
Die Analyse bemisst dabei die geplanten Klimaschutzbeiträge der Länder anhand gängiger Ansätze zur Bewertung der Fairness dieser Beiträge im globalen Maßstab, insbesondere mit Blick auf die historische Verantwortung für das Verursachen der Klimakrise und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Länder. Die Analyse zeigt, dass die reicheren Länder innerhalb der Gruppe der G20 am schlechtesten abschneiden. Wollten diese Länder fair zum global nötigen Klimaschutz beitragen, müssten sie ihre Pro-Kopf-Emissionen von derzeit durchschnittlich rund 12 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person und Jahr mindestens auf 3,1 Tonnen senken, bei Anwendung stringenterer Gerechtigkeitskriterien rechnerisch sogar auf deutlich unter Null, um die starke Überbeanspruchung der Atmosphäre in der Vergangenheit zu kompensieren. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass die reicheren G20-Länder ihre jährlichen Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 nur um durchschnittlich 4,2 bis 4,6 Tonnen reduzieren werden.
Zu den G20-Ländern mit der größten Diskrepanz zwischen den selbstgesteckten Klimaschutzzielen und wirklich fairen Klimaschutzbeiträgen gehören zum Beispiel die USA (pro-Kopf-Emissionen bis zu 24,6 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr über einem theoretischen, fairen Niveau) oder Japan (bis zu 15,5 Tonnen). Auch Deutschlands Pro-Kopf-Emissionen werden 2030 rechnerisch um bis zu 14 Tonnen pro Jahr über einem fairen Niveau liegen.
"Unter der Klimakrise leiden aktuell Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen am meisten. Die G20-Länder mit den höchsten Einkommen behaupten, dass ihre eigenen Pläne ausreichen und die Länder mit mittlerem Einkommen in der Pflicht sind, Emissionen zu reduzieren. Unsere Untersuchung entlarvt dieses Argument als falsch", sagt Nafkote Dabi, Leiterin der Oxfam Klima-Kampagne.
Knapp drei Monate vor der ersten Überprüfung der Umsetzung des Pariser Abkommens beim UN-Klimagipfel in Dubai fordert Oxfam insbesondere von den reicheren G20-Ländern drei Dinge: Erstens braucht es deutlich verschärftere Klimaschutzziele, zweitens eine sozial gerechte Transformation, die insbesondere die wohlhabendsten Bürger*innen und die fossilen Konzerne über stärkere Besteuerung in die Pflicht nimmt. Drittens müssen die reicheren G20-Länder einkommensschwache Länder finanziell viel stärker beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Auch Deutschland muss hier mehr Engagement zeigen – nicht nur liegen auch die deutschen Klimaziele für 2030 deutlich unter einem fairen Beitrag zum global nötigen Klimaschutz, auch die Erreichung der Ziele selbst wird unterlaufen, etwa durch die geplante Abschwächung des Klimaschutzgesetzes, die einzelne Sektoren bei mangelhaften Klimaschutzleistungen aus der Schusslinie nehmen soll.
Hinweis
Foodsharing engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung und rettet genießbare Lebensmittel vor der Vernichtung. Mit diesen Lebensmitteln veranstalten „Foodsaver“ im Brakula immer am zweiten Sonntag im Monat eine „Schnippelparty“. Interessierte seid herzlich eingeladen, die Lebensmittel zu einem leckeren Abendessen zu verarbeiten und zusammen zu genießen. Gut ist es verschließbare Plastikboxen und Beutel oder Rucksäcke mitzubringen, um die …
Schnippelparty mit geretteten Lebensmitteln im Brakula am 10. September 2023 Weiterlesen »
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Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes hat einer Verlängerung des Programms Zero zugestimmt: In den Jahren 2023 bis 2027 stehen weitere 4 Millionen Euro zur Realisierung von bis zu 20 neuen klimaneutralen Kunst- und Kulturprojekten zur Verfügung. Die Klimawirkung der Kunst ist noch weitgehend ein blinder Fleck – aber viele Kulturakteure in Deutschland möchten einen …
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„Die Angriffe der Militärjunta auf den unabhängigen Journalismus in Niger müssen ein Ende haben", sagt RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Pressefreiheit, das Recht auf Information und Medienpluralismus dürfen auch bei politischer Instabilität nicht in Frage gestellt werden. Wir fordern die neuen Machthaber dazu auf, Medienschaffende und Pressefreiheit zu schützen!
Zentraler Punkt des Aufrufs: Der von den Militärs eingesetzte „Nationale Rat für den Schutz des Vaterlandes" muss die Arbeit lokaler und internationaler Journalistinnen und Journalisten in Niger respektieren. Verbale Angriffe und Drohungen gegen Medienschaffende sollen beendet und öffentlich verurteilt werden. Dies betrifft auch Übergriffe aus den Reihen der Putsch-Regierung. Die Verantwortlichen für Drohungen und Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten gehören vor Gericht.
Wachsende Bedrohung von Medienschaffenden
Zwei Tage nach dem Putsch, am 28. Juli, wurde Soufiane Mana Hassan, Herausgeber der Zeitung Le Témoin de l'Histoire, in der Nähe seines Hauses von Unbekannten bedroht. Er solle sich genau überlegen, was er in der Zeitung und sozialen Medien veröffentliche, beschreibt er den Inhalt der Drohungen im Gespräch mit RSF.
Einige Tage später wurde die Bloggerin und Journalistin Samira Sabou von einem Militärangehörigen telefonisch verhört. Der Anlass: Die Medienschaffende hatte zuvor eine Botschaft des abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum im Internet geteilt.
Auch in Niger tätige französische Medienschaffende waren Ziel von Drohungen und Gewalt. So wurden die unabhängigen Journalisten Amaury Hauchard und Stanislas Poyet am 19. August während der Berichterstattung über eine Versammlung von Sympathisanten des Putsches beleidigt und verprügelt. Die Angreifenden stahlen Poyets Reisepass sowie die Foto- und Radioausrüstung der Journalisten. Sie verletzten Hauchard an der Lippe, welche mit zwei Stichen genäht werden musste.
Einige Tage zuvor beleidigten Junta-Anhänger Anne Fleur Lespiaut, Korrespondentin des französischen Senders TV5 Monde, im Internet. Die Trolle forderten, Lespiaut zur unerwünschten Person zu erklären. Man müsse mit der Journalistin abrechnen.
Die Sender RFI und France 24 wurden am 3. August auf unbestimmte Zeit gesperrt.
Breites Netzwerk von Unterstützenden
Unterstützt wird der Aufruf von renommierten Journalistinnen und Journalisten nigrischer Medien wie Moussa Aksar, Herausgeber der Zeitung L'Événement. Aber auch Medienschaffende aus anderen afrikanischen Ländern wie Haman Mana, Herausgeber der Tageszeitung Le Jour in Kamerun, stehen hinter der Initiative. Zu den Unterzeichnenden gehören außerdem die Zeitschriften- und Buchhandelskette Maison de la Presse in Niger, die Föderation Afrikanischer Journalisten (FAJ), die Media Foundation for West Africa (MFWA) sowie die Norbert Zongo Cell for Investigative Journalism in West Africa (CENOZO).
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Niger auf Platz 61 von 180.Vorhang auf für die erste Kreislauffähigkeits- und Nachhaltigkeits-Konferenz für die Musik- und Veranstaltungsbranche als Teil des Reeperbahn Festivals. Spannende Panels, Keynotes und inspirierende Geschichten erwarten die Teilnehmenden am Freitag, 22. September zwischen 10 und 16.30 Uhr im Schmidts Tivoli am Spielbudenplatz im Herzen Hamburgs. SUSTAIN! ist ein Ort für Empowerment und Inspiration. Good Practice Beispiele …
Konferenz „SUSTAIN! – Green Culture Summit“ am 22. September 2023 in Hamburg Weiterlesen »
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Berlin/Nairobi, 04.09.2023. Wirtschaftlich starke Nationen zahlten 2021 nur 2,4 Milliarden Dollar klimabezogene Gelder an Äthiopien, Kenia, Somalia und Südsudan - obwohl sie weitgehend für die Verschärfung der Klimakrise in Ostafrika verantwortlich sind. Die Summe steht im krassen Gegensatz zu den 53,3 Milliarden Dollar, die Ostafrika jährlich benötigt, um seine Klimaziele für 2030 zu erreichen. Das zeigt der heute veröffentlichte Oxfam-Bericht "Unfair Share". Die Direktorin von Oxfam in Afrika, Fati N'Zi-Hassane, sagt: "Selbst nach ihren eigenen Berechnungen haben die reichen Länder nur einen symbolischen Betrag gezahlt, um Ostafrika bei der Eindämmung der Klimakatastrophe zu unterstützen. Im Zentrum der ostafrikanischen Hungerkrise steht eine himmelschreiende Klimaungerechtigkeit: Reiche Umweltverschmutzer ignorieren die Milliarden, die sie Ostafrika schulden, während dort die Menschen aufgrund der Klimakatastrophe hungern müssen , sagte N'Zi-Hassane. Eine lang anhaltende Dürre und unregelmäßige Regenfälle haben in der Region Ostafrika fast 13 Millionen Tiere getötet und Millionen von Menschen ohne Einkommen und Nahrung zurückgelassen, über 40 Millionen Menschen in den vier Ländern leiden Hunger. Trotz des enormen humanitären Bedarfs haben die reichen Länder in diesem Jahr bisher nur etwa ein Drittel des UN-Hilfsaufrufs für Ostafrika in diesem Jahr erfüllt.
Die gesamte Pressemitteilung auf Englisch:
Rich nations paid less than 5 percent of the $53.3 billion East Africa needs to confront the climate crisis
Kenya, Ethiopia, Somalia and South Sudan have incurred $7.4bn of livestock losses alone as a result of climate change
Despite being largely responsible for the worsening climate crisis in East Africa, rich nations paid Ethiopia, Kenya, Somalia and South Sudan just $2.4 billion in climate-related development finance in 2021, in stark contrast to the $53.3 billion East Africa says it needs annually to meet its 2030 climate goals.
Oxfam's "Unfair Share" Report published today, shows that the biggest polluting nations have fallen short of meeting both the climate and the humanitarian funds East African countries need to recover from their climate-fuelled hunger crisis. It highlights the impact of climate change on the future of the region.
Oxfam in Africa Director, Fati N'Zi-Hassane said: "Even by their own generous accounts, polluting nations have delivered only pittance to help East Africa scale up their mitigation and adaptation efforts. Nearly half the funds (45%) they did give were loans, plunging the region further into more debt."
A prolonged drought and erratic rainfalls have killed nearly 13 million animals, and decimated hundreds of thousands of hectares of crops, leaving millions of people without income or food. These four East African countries have incurred up to an estimated $30 billion of losses from 2021 to the end of 2023. Oxfam calculates that these countries also lost approximately $7.4 billion worth of livestock.
As a result, over 40 million people across the four countries are suffering severe hunger because of a two-year drought and years of flooding, compounded by displacement and conflict. Despite the soaring humanitarian need, rich nations have only met about one third of the UN appeal for East Africa this year. "At the heart of East Africa's hunger crisis is an abhorrent climate injustice. Rich polluting nations continue to rig the system by disregarding the billions owed to East Africa, while millions of people are left to starve from repeated climate shocks," said N'Zi-Hassane.
Industrialised economies have significantly contributed to the climate crisis, which now disproportionally affects regions like East Africa. The G7 countries and Russia alone have been responsible for 85 percent of global emissions since 1850. This is 850 times the emissions of Kenya, Ethiopia, Somalia and South Sudan combined. "Global financial institutions are also complicit in this climate-fuelled hunger crisis, as they drag developing countries into a spiral of debt, preventing them from fully recovering from consecutive shocks."
Extreme weather, now more severe and frequent, is the primary driver of hunger in Ethiopia, Kenya, Somalia and in part in South Sudan, where climate change has made the drought 100 times more likely. "These pummelling shocks have depleted people's reserves, leaving those already vulnerable with nothing to fend for themselves. Since the last drought in 2017, the number of people who need urgent aid across the four countries has more than doubled - from 20.7 million to 43.5 million," said N'Zi-Hassane.
The climate crisis has taken its toll especially on women and girls. Women in Somalia told Oxfam they now have to walk more than four hours every day to fetch water, often in treacherous journeys - a significantly increased distance compared to previous droughts. Too often, when food is scarce, mothers eat last and least; and girls are the first to be dropped out of school or married off at a young age so there is one less mouth to feed.
Nimo Suleiman, a displaced mother of two from Somaliland, said "I have witnessed previous droughts but I have never seen anything like this before. The closest water point for us is five kilometers away, the road to the water point is not safe and very hot, but our family's survival depends on us making that journey."
"At the first African Climate Summit, Oxfam urges African leaders to speak up and hold rich polluting nations to account for this climate crisis. Rich nations must immediately inject funds to meet the $8.74 billion UN humanitarian needs for East Africa in order to save lives now," N'Zi-Hassane said.
"It is equally crucial for the biggest polluters to pay their fair share of the money East Africa needs to strengthen its efforts to help its most vulnerable citizens prepare for the next climatic shock. These funds must be sustainable, in the form of grants rather than loans."
"Leading up to COP28, African voices must be loud in demanding rich polluting nations to drastically cut their emissions, and to compensate East Africa for all their climate loss and damage so that the region can recover from these worsening climate shocks."
Notes
Entwicklungs-Staatssekretärin Kofler und Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik Jennifer Morgan vertreten Deutschland in Nairobi
Morgen beginnt auf Einladung Kenias der Afrikanische Klimagipfel in Nairobi. Auch Deutschland ist zur Konferenz eingeladen und wird vertreten durch die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium Dr. Bärbel Kofler und die Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan. Drei Monate vor der Weltklimakonferenz in Dubai bringt der afrikanische Gipfel führende Regierungsvertreter*innen, zwischenstaatliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen, um afrikanische Lösungsansätze für die globale Klimakrise zu diskutieren und voranzubringen.
Dr. Bärbel Kofler: „Klimaschutz ist besonders dann erfolgreich, wenn wir ihn gemeinsam vorantreiben. Dieser erste Afrikanische Klimagipfel bietet ein spannendes Forum, um afrikanische Lösungen für unser gemeinsames globales Problem, den Klimawandel, zu diskutieren. Wir starten bewusst keine neuen deutschen Initiativen bei diesem Gipfel, sondern konzentrieren uns auf die tatkräftige Unterstützung afrikanischer Initiativen. Denn Afrika spürt nicht nur die Folgen des Klimawandels, der Kontinent hat auch viel zu bieten, wenn es um konkrete Lösungen geht. Wenn Europa und Afrika sich zusammentun, kommen wir weiter als alleine und können vom klimaverträglichen Umbau der Weltwirtschaft gemeinsam profitieren. Dieses Signal soll vom Gipfel ausgehen."
Jennifer Morgan: „Afrika ist ein Kontinent der Chancen, auch und gerade im Bereich der Energiewende und beim Ausbau von erneuerbaren Energien. Das Potenzial ist gigantisch und viele afrikanische Staaten haben die enormen Chancen der Energiewende erkannt und gehen ambitioniert voran. Deutschland arbeitet eng mit Kenia und vielen weiteren afrikanischen Staaten zusammen, um die Chancen der Transformation – neue Jobs, lokale Wertschöpfung und sicherere und bezahlbare Stromerzeugung – zu nutzen. Auf dem afrikanischen Kontinent werden wie beinahe an keinem anderen Ort der Welt die extremen Auswirkungen der Klimakrise spürbar. Gleichzeitig zeigt der Klimagipfel in Nairobi die afrikanische Führungsrolle bei Klimaambitionen und beim Ausbau von erneuerbaren Energien. Europa arbeitet Schulter an Schulter mit Afrika, um die 1,5-Grad Grenze in Reichweite zu halten und so noch schlimmere Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern. Dazu brauchen wir eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus an erneuerbaren Energien weltweit, einen klaren Ausstiegspfad aus fossilen Energieträgern und starke Partnerschaften – zwischen Afrika und Europa und weltweit."
Deutschland wird eine Reihe von klima-, energie-, entwicklungs- und wirtschaftspolitischen Zusagen einbringen, um die Ziele der Konferenz und der afrikanischen Partner*innen zu erreichen. Dazu zählen u.a. eine Schuldenumwandlung für Klimaanpassung, der Markthochlauf von grünem Wasserstoff für die lokale Düngemittelproduktion in Kenia, Absicherung gegen Klimarisiken am Horn von Afrika, ein Kredit für die sozial gerechte Energiewende in Südafrika, die Elektrifizierung von Flüchtlingszentren durch Solaranlagen und die Wiederherstellung von Waldlandschaften, Waldschutz und seine nachhaltige Nutzung.
Ein Schwerpunkt der Konferenz wird die Frage der Finanzierungsquellen sein, bei der die Weltbank und regionale Entwicklungsbanken eine wichtige Rolle spielen. Deutschland setzt sich für eine Reform der internationalen Finanzarchitektur ein, um mehr Mittel für globale Herausforderungen wie die globale Energiewende und den Klimaschutz zu mobilisieren, die grüne Industrialisierung auf dem afrikanischen Kontinent zu beschleunigen und damit nachhaltig Armut zu bekämpfen. Der Gipfel wird eine weitere gute Gelegenheit sein, Mitstreiter hierfür zu gewinnen.
„Die unvorhergesehenen gesellschaftlichen Einschränkungen während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 und danach haben erhebliche wirtschaftliche Folgen verursacht. Neben den ökonomischen Verlusten hatten Lockdowns und die Unterbrechung von Lieferketten auch Auswirkungen auf private Haushalte", erklärt Hauptautor und PIK-Forscher Robin Middelanis. „Eine solche globale Krise verringert die wirtschaftliche Kapazität zur Bewältigung weiterer Schocks durch Wetterextreme. Diese Extreme setzen die ohnehin schon gestressten Gesellschaften zusätzlich unter Druck." Bei einer einzelnen Klimakatastrophe können lokale Produktionsausfälle bis zu einem gewissen Grad flexibel durch nicht betroffene Produktionsstandorte im Wirtschaftsnetz ausgeglichen werden. Solche Ausgleichsmechanismen werden schwieriger, wenn die Weltwirtschaft als Ganzes unter Druck steht. Die Kosten für die Haushalte steigen, wenn Produkte knapp werden und sich verteuern.
Für ihre Studie, die in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters veröffentlicht wird, analysierten die Forscher zwei Szenarien: eine „gestresste" Wirtschaft und eine gegensätzliche „nicht gestresste" Wirtschaft mit voller Wirtschaftskapazität. In beiden Szenarien simulierten sie die indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen durch direkte lokale wirtschaftliche Schocks, wie sie durch Klimaextreme wie Hitzestress, Überschwemmungen und tropische Wirbelstürme verursacht werden. Dazu wurde die Wechselwirkung von mehr als 7.000 einzelnen Produktionssektoren und regionalen Verbrauchern, die über 1,8 Millionen Handelsverbindungen miteinander verbunden sind, auf einer täglichen Zeitskala für die Jahre 2020-2021 berechnet. Die Studie konzentriert sich auf den sich daraus ergebenden Preisdruck für private Haushalten in den Vereinigten Staaten, China und der Europäischen Union.
„Es ist ebenso einfach wie gefährlich, die wirtschaftlichen Auswirkungen sich intensivierender Wetterextreme zu unterschätzen. Da diese sich unter Klimawandel verstärken, werden sie häufiger mit anderen Wirtschaftskrisen zusammentreffen und das ist gefährlich", betont Anders Levermann, Leiter der Forschungsabteilung Komplexitätsforschung am PIK. „Unsere Studie macht deutlich, dass Anpassung an Klimarisiken nicht nur bedeutet, gefährdete Regionen zu schützen. Wir müssen zudem die Widerstandsfähigkeit der Transport- und Handelsrouten erhöhen, um auch Schocks zu verkraften, die andere Gebiete getroffen haben."
Artikel: Robin Middelanis, Sven Norman Willner, Kilian Kuhla, Lennart Quante, Christian Otto, Anders Levermann (2023): Stressed economies respond more strongly to climate extremes. Environmental Research Letters 18 094034 [DOI:10.1088/1748-9326/acec5e]
Weblink zum Artikel: https://doi.org/10.1088/1748-9326/acec5e
Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)
30.08.2023