Mehr Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit, soziale Sicherung und mehr günstige Entwicklungskredite: Mit diesen Ansatzpunkten gegen die massiven weltweiten Ungleichheiten will das Entwicklungsministerium Fortschritte für nachhaltige Entwicklung weltweit erreichen. Das geht aus der neuen Multilateralismus-Strategie des BMZ hervor, die Entwicklungsministerin Schulze heute vorgestellt hat, kurz vor Beginn des Nachhaltigkeitsgipfels der Vereinten Nationen in New York. Schulze wird die Bundesregierung in New York gemeinsam mit dem Bundeskanzler und weiteren Ministerinnen vertreten. Der Gipfel markiert die Halbzeit der UN-Nachhaltigkeitsagenda, die 2015 vereinbart wurde und 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung für das Jahr 2030 definiert.
Schulze: „Die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 ist besorgniserregend. Wenn die Welt so weitermacht, werden 2030 immer noch mehr als 500 Millionen Menschen in extremer Armut leben. Beim aktuellen Tempo sind die 17 Ziele nicht zu erreichen, weder in Deutschland noch in irgendeinem anderen Land. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die massive Ungleichheit auf der Welt. Wenn wir hier ansetzen, können wir Fortschritte bei vielen Entwicklungszielen gleichzeitig erreichen. Das gilt besonders für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen, denn keine Gesellschaft kann auf die Hälfte ihres Potenzials verzichten. In der deutschen Entwicklungspolitik setzen wir bereits verstärkt auf Geschlechtergerechtigkeit. Ich will in New York gemeinsam mit Mitstreiterinnen dafür eintreten, dass auch das System der Vereinten Nationen die Geschlechtergerechtigkeit raus aus der Nische holt und ins Zentrum rückt. Deutschland ist zweitgrößter Geber der Vereinten Nationen und ich will diese Rolle auch strategisch nutzen."
Der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit im multilateralen System ist ein Kernelement der neuen multilateralen Strategie des BMZ „Starke multilaterale Entwicklungspolitik für soziale Gerechtigkeit weltweit". So unterstützt das Entwicklungsministerium zum Beispiel die Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, das System der Vereinten Nationen strukturell auf die Gleichstellung der Geschlechter hin auszurichten.
Ein zweiter Schwerpunkt der Strategie ist der Ausbau sozialer Sicherungssysteme. Gesellschaften, die über soziale Sicherungssysteme verfügen, können besser mit dem Klimawandel umgehen und sind auch auf die Aufnahme von Flüchtlingen besser vorbereitet. Aber die Hälfte der Weltbevölkerung, vier Milliarden Menschen, hat kein soziales Netz, das ihnen im Krisenfall hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Mit dem „Global Accelerator on Jobs and Social Protection" der Vereinten Nationen unterstützt Deutschland eine multilaterale Antwort darauf. Das BMZ hat sich zusammengetan mit dem Fachwissen der Internationalen Arbeitsorganisation, der Umsetzungs-Power des Welternährungsprogramms und der Finanzkraft der Weltbank, um gemeinsam mehr Länder effektiver beim Aufbau von sozialen Sicherungssystemen zu unterstützen.
Das dritte zentrale Anliegen der Strategie wie auch des Nachhaltigkeitsgipfels in New York ist mehr Entwicklungsfinanzierung, etwa über günstige Kredite für Nachhaltigkeits-Investitionen. Entwicklungsministerin Schulze treibt daher eine Reform der Weltbank voran, damit mehr Projekte günstig finanziert werden, die nicht nur dem jeweiligen Land zugutekommen, sondern zugleich der ganzen Welt: etwa der Schutz des Regenwaldes, der Bau von Solarparks oder die Impfstoffverteilung. Die zusätzlichen 305 Millionen Euro für die Weltbank, die Bundeskanzler Olaf Scholz vergangene Woche in Delhi angekündigt hat, sollen im Rahmen der Weltbank-Reform genau das voranbringen.
Schulze: „Ich habe in dieser schwierigen geopolitischen Lage nicht die Erwartung, dass die Welt nach dem Gipfel in New York nächste Woche eine andere ist als heute. Wenn es uns in New York gelänge, die 17 Ziele als gemeinsames Leitbild zu bestätigen und eine Aufholjagd zu vereinbaren, wäre das ein wichtiger Erfolg. Denn in der multipolaren Weltordnung brauchen wir mehr denn je das Verbindende. Multipolarität ohne Multilateralismus führt in eine Welt der Konflikte. Wir brauchen aber Zusammenarbeit, um Frieden zu sichern und globale Probleme wie den Klimawandel zu bewältigen. Es geht in New York nächste Woche also nicht nur um Rückenwind für die globale Nachhaltigkeitspolitik, es geht auch um die Stärkung des Multilateralismus."
Weitere Informationen: www.bmz.de/multilaterale-zusammenarbeit
Heute am globalen Klima-Aktionstag geht die Webseite von STADTKULTUR HAMBURG wieder von 12 bis 18 Uhr in den Klimastreik. Und solidarisiert sich mit den Forderungen von Fridays for Future. Denn es muss mehr passieren in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit! „Die nächsten fünf Jahre werden vermutlich die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Wir befinden uns …
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Am 25. und 28. September startet die Kulturpolitische Gesellschaft mit der zweiten Runde ihres im Rahmen der Initiative Culture4Climate entwickelten Weiterbildungsangebots zum Thema „Klimaverantwortung in Kulturorganisationen“. Das modulare Angebot besteht aus insgesamt sieben kompakten, thematisch abgegrenzten und einzeln buchbaren Online-Seminaren, in denen die Teilnehmenden zu Rahmenbedingungen, Voraussetzungen, zentralen Handlungsfeldern und Umsetzungsmöglichkeiten für die Übernahme von …
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Auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in enger Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Michael Otto Stiftung und der Freien und Hansestadt Hamburg findet am 20. und 21. Juni 2024 die Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Die Konferenz soll Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus dem globalen Norden und dem globalen Süden, aber auch führende Köpfe aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen an einen Tisch bringen, um gemeinsam Lösungen für die notwendige sozial-ökologische Transformation zu entwickeln. Die Bundesregierung will den kommende Woche anstehenden UN-Gipfel zur Halbzeitbilanz auf dem Weg zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (sustainable development goals/SDGs) nutzen, um Partner zur HSC einzuladen und mögliche Inhalte auszuloten. Der Halbzeitgipfel soll neuen Schwung in die UN-Nachhaltigkeitsagenda bringen, auf dem die HSC aufbauen kann.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die Welt braucht neuen Schwung auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen. Und dafür brauchen wir auch neue Räume, in denen wir gemeinsam konkrete Lösungen für die sozial-ökologische Transformation entwickeln können. Wir wollen vertrauensvoll, partnerschaftlich und kreativ miteinander reden – und dem Reden dann auch das notwenige Handeln folgen lassen. In der neuen multipolaren Weltordnung sind wir gut beraten, in diesen respektvollen Austausch zwischen globalem Norden und Süden zu investieren. Und wir sollten das Potenzial der Wirtschaft mit guten Rahmenbedingungen und Leitplanken stärker für nachhaltige Entwicklung weltweit nutzen."
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Mit der internationalen Sustainability Conference leistet Hamburg einen wichtigen Beitrag zu einer global nachhaltigeren Entwicklung. Als Stadt mit einer ambitionierten SDG-Strategie, dem größten Seehafen Deutschlands und rund 100 Konsulaten haben wir beste Verbindungen zu allen Kontinenten. Wir freuen uns auf die Gäste, einen interessanten Austausch über erfolgreiche Konzepte und neue Ideen zur Umsetzung der SDGs der Vereinten Nationen."
Achim Steiner, Leiter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP: „Wenn die Staats- und Regierungschefs der Welt nächste Woche in New York zur 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen zusammenkommen, steht die Welt vor vielen Herausforderungen. Aber sie steht auch vor Möglichkeiten und Entscheidungen. Der Halbzeitgipfel zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung wird eine der Chancen sein, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Der Gipfel birgt das Potenzial, ein historisches, neues Kapitel globaler Zusammenarbeit und beschleunigten Handelns aufzuschlagen. Dialog, Zusammenarbeit und Kompromisse sind wesentliche Elemente, ebenso wie ein starkes Engagement aller Mitgliedstaaten. Die Führungsrolle Deutschlands bei den SDGs und den Investitionen in unsere gemeinsame Zukunft spiegelt sich in Deutschlands neuer Strategie für eine multilaterale Entwicklungspolitik wider. Sie ist auch eine Bestätigung der engen dynamischen Partnerschaft zwischen UNDP und Deutschland."
Wie lässt sich Wertschöpfung global gerechter verteilen? Wie kann man das enorme Potenzial der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure besser nutzen, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung doch noch zu erreichen? Welche Leitplanken kann die Politik setzen, damit die Nachhaltigkeitspioniere von heute die Standards von morgen setzen? Die Hamburg Sustainability Conference wird diesen Fragen nachgehen und stellt damit ein Bindeglied zwischen politischen Gipfeltreffen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft her.
Stifter und Unternehmer Michael Otto: „In der globalen Gesellschaft steckt viel mehr Lösungskompetenz, als für das Erreichen der SDGs bis jetzt aktiviert werden konnte. Kooperatives, partnerschaftliches Handeln ist unter den komplexen internationalen Bedingungen eine hohe Kunst, aber auch eine Notwendigkeit. Für die anspruchsvolle Umsetzung wollen wir mit der HSC gute Voraussetzungen erarbeiten."
Die Konferenz soll Räume bieten sowohl für politische Fragen etwa zur Governance internationaler Organisationen als auch für unternehmerische Ansätze für nachhaltige Entwicklung. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem UN-System sowie Organisationen der internationalen Finanzarchitektur stellen die Entwicklung, Verbreitung und Platzierung nachhaltiger Lösungsansätze sicher. Ziel ist es, gemeinsame Fahrpläne zu entwickeln, wie die Themen der Konferenz im gemeinsamen Schulterschluss konkret vorangebracht werden. So sollen gemeinsame Lösungsansätze der HSC auch in den Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen im September 2024 einfließen.
Die genauen Inhalte der Konferenz sollen gemeinsam mit Partnern aus dem globalen Süden festgelegt werden. Das spiegelt den Anspruch der Konferenz wider, einen partnerschaftlichen Austausch zwischen globalem Norden und globalem Süden zu den strukturellen Fragen unserer Zeit zu organisieren. Ein international besetztes Beratungsgremium unterstützt die Programmplanung und stößt ebenfalls Themen an.
Durch Veranstaltungen im Stadtzentrum wird die Hamburg Sustainability Conference zudem die Hamburger Stadtgesellschaft in die Diskussionen der Konferenz einbinden.
Weitere Informationen: www.sustainability-conference.org.
„Dieses Generalupdate der Planetaren Grenzen zeigt deutlich: die Erde ist ein Patient, dem es nicht gut geht. Der Druck auf den Planeten nimmt weiter zu, dabei werden lebenswichtige Belastungsgrenzen überschritten. Wir wissen nicht, wie lange wir entscheidende Grenzen derart überschreiten können, bevor die Auswirkungen zu unumkehrbaren Veränderungen und Schäden führen", sagt Johan Rockström, Mit-Autor der Studie und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Diese nunmehr zweite Aktualisierung der Planetaren Grenzen seit ihrer Einführung im Jahre 2009 enthält erstmals eine vollständige Überprüfung aller neun Prozesse und Systeme, welche zusammen die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Planeten bestimmen. Eine Grenzüberschreitung ist zwar nicht gleichbedeutend mit drastischen Veränderungen, die sofort sichtbar werden, sie markiert jedoch eine kritische Schwelle für erheblich steigende Risiken. Hauptautorin Katherine Richardson von der Universität Kopenhagen erklärt: „Wir können uns die Erde als einen menschlichen Körper vorstellen und die planetaren Grenzen als eine Form des Blutdrucks. Ein Blutdruck von über 120/80 bedeutet zwar nicht, dass ein sofortiger Herzinfarkt droht, aber er erhöht das Risiko. Deshalb arbeiten wir daran, den Blutdruck zu senken. Der Grenzwert für den Ozonabbau wurde beispielsweise zwar nicht global, aber mehr und mehr regional überschritten. Obwohl das in der Antarktis immer noch der Fall ist, zeichnet sich bereits eine Verbesserung ab – dank globaler Initiativen, die durch das Montrealer Protokoll erreicht wurden."
Jenseits von Klima: Was ist neu im zweiten Planetare Grenzen-Update?
Zum ersten Mal wurde die Grenze für Novel entities (‚Einbringen neuartiger Stoffe') quantifiziert. Die Bewertung zeigt, dass sie überschritten ist. Novel Entities umfassen den Eintrag aller neuartigen, vom Menschen erzeugten chemischen Verbindungen in die Umwelt, z.B. von Mikroplastik, Pestiziden oder Atommüll. Weiterhin werden erstmals wissenschaftliche Belege für die Quantifizierung der Grenze für die Aerosolbelastung der Atmosphäre ausgewertet. Diese Grenze ist noch nicht überschritten, allerdings kann es regional zu Überschreitungen kommen, z.B. in Südasien. Die Grenze für Süßwasser bezieht sich nun sowohl auf sogenanntes „grünes" Wasser (das in landwirtschaftlichen und natürlichen Böden und Pflanzen enthalten ist) als auch auf „blaues" Wasser (das Wasser der Flüsse, Seen usw.). Beide dieser Grenzen sind überschritten. Als weiteres Novum wurde eine neue Kontrollvariable für die Grenze zur Funktionsfähigkeit (Integrität) der Biosphäre im Erdsystem eingeführt. Die Analyse ergab auch hier eine Überschreitung, welche schon seit dem späten 19. Jahrhundert besteht, als die Land- und Forstwirtschaft weltweit stark ausgeweitet wurde. Das Forschungsteam betont, dass die Widerstandsfähigkeit des Planeten von weit mehr als nur vom Klimawandel abhängt.Das Erdsystems als Ganzes betrachten
Der Einsatz leistungsfähiger Computermodelle und -simulationen am PIK spielte bei der Studie eine wichtige Rolle. Das Potsdamer Erdsystemmodell (POEM) wurde beispielsweise zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Klima und Biosphäre eingesetzt. Die Entwicklung der Erde wurde mit POEM und seinem Biosphärenmodell LPJmL für mehrere hundert Jahre in die Zukunft berechnet, um nicht nur Prozesse zu berücksichtigen, die relativ schnell auf Veränderungen reagieren, sondern auch die viel langsameren Erdsystemprozesse, die letztlich das Endergebnis der heute verursachten Umweltveränderungen bestimmen.
„Wissenschaft und Gesellschaft sind äußerst besorgt über die zunehmenden Anzeichen, dass die Widerstandsfähigkeit des Planeten schwindet, wie sich in der Überschreitung der planetaren Grenzen zeigt. Dies bringt mögliche Kipppunkte näher und verringert die Chance, die wir noch haben, die planetare Klimagrenze von 1,5°C einzuhalten", so PIK-Direktor Johan Rockström abschließend. „Gleichzeitig ist es ein echter Durchbruch, dass wir den sicheren Handlungsraum für die Menschheit auf der Erde nun wissenschaftlich quantifiziert haben. Dies gibt uns einen Leitfaden in die Hand für notwendige Maßnahmen und liefert das erste vollständige Bild der Kapazitäten unseres Planeten, den von uns erzeugten Druck abzufedern. Dieses Wissen zur Verfügung zu haben ist eine ausgezeichnete Grundlage dafür, durch systematischere Anstrengungen Schritt für Schritt die Widerstandsfähigkeit unseres Planeten zu schützen, erholen zu lassen und wieder herzustellen."
Artikel: Katherine Richardson, Will Steffen, Wolfgang Lucht, Jergen Bendtsen, Sarah E. Cornell, Jonathan F. Donges, Markus Drueke, lngo Fetzer, Govindasamy Bala, Werner von Bloh, Georg Feulner, Stephanie Fiedler, Dieter Gerten, Tom Gleeson, Matthias Hofmann, Willem Huiskamp, Matti Kummu, Chinchu Mohan, David Nogues-Bravo, Stefan Petri, Miina Porkka , Stefan Rahmstorf, Sibyll Schaphoff, Kirsten Thonicke, Arne Tobian, Viii Virkki, Lan Wang-Erlandsson, Lisa Weber, Johan Rockstrom (2023): Earth beyond six of nine planetary boundaries. Science Advances. [DOI: 10.1126/sciadv.adh2458]
Weblink zum Artikel: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adh2458
FAQ zu den planetaren Grenzen (aktuell nur in Englisch): https://www.pik-potsdam.de/en/output/infodesk/planetary-boundaries/planetary-boundaries
Die Zinnschmelze sucht ein professionelles Künstler*innenkollektiv, das sich mit Themen wie Inklusion und Nachhaltigkeit auseinandersetzt und im besten Fall – jedoch kein Muss – auch inklusiv ist. Der Anlass ist das 40-jährige Jubiläum der Zinnschmelze 2024. Gewünscht ist eine audiovisuelle, barrierefreie, künstlerische Intervention im öffentlichen Raum um die Zinnschmelze herum. Das Werk soll Elemente beinhalten, …
Ausschreibung für Künstler*innen: „40 Jahre – Nix wie immer!“ (bis 30.9.2023) Weiterlesen »
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Mehr und mehr Menschen wollen etwas für das Klima tun. Die Schwierigkeiten treten oft dann auf, wenn es darum geht, ein Projekt konkret umzusetzen. Oft hängt es an der Akzeptanz oder Begeisterung der Beteiligten. Hier setzt gute Klimakommunikation an. Wie kann man klimafreundliche Projekte und die Kommunikation darüber so gestalten, dass es Menschen Lust macht, …
Workshop „Wie geht gute Klimakommunikation?“ am 29. September 2023 in Hamburg Weiterlesen »
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Info: Portal „Deutsche Länder in der Entwicklungspolitik“, Tel. 0611 9446170, portal[at]wusgermany.de, www.entwicklungspolitik-deutsche-laender.de, www.tag-der-deutschen-einheit.de
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Die 2015 verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) war ein historischer Schritt der multilateralen Zusammenarbeit. Mit den SDGs soll die Weltgemeinschaft ein menschenwürdiges und umweltverträgliches Leben für alle ermöglichen. Zur Halbzeit der Agenda 2030 muss aber die bittere Bilanz gezogen werden: Es ist immer unwahrscheinlicher, dass die SDGs erreicht werden.Die Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke fordert gemeinsam mit dem Forum Umwelt und Entwicklung und der globalen GCAP-Kampagne deutlich mehr Anstrengungen.
Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft haben am Donnerstag, 7. September 2023, in Berlin einen Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. In einer gemeinsamen Aktion baten das Forum Umwelt und Entwicklung (FUE), der Global Call to Action Against Poverty (GCAP), die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt Landesnetzwerke in Deutschland (agl) sowie das Bremer entwicklungspolitische Netzwerk (BeN) den Kanzler, dass er sich mit seiner Delegation beim SDG-Gipfel am 18./19. September in New York für ein deutliches Zeichen für mehr Anstrengungen zur Erreichung der SDGs einsetzt.
Info: Fridays for Future, impressum[at]fridaysforfuture.de, www.fridaysforfuture.de/klimastreik
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Berlin/Köln/Mainz, 11.09.2023 – Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!" geht die Faire Woche am 15. September – pünktlich zum globalen Klimastreik – in die nächste Runde. Gemeinsam rufen die Veranstalter dazu auf, sich dem weltweiten Protest anzuschließen und gemeinsam für Klimagerechtigkeit stark zu machen. Denn ein Blick auf die Extremwetterereignisse des Hitzesommers 2023 verdeutlicht: Der Klimawandel hat schon jetzt enorme Auswirkungen. „Vor allem im Kaffeeanbau leiden die Menschen unter den Wetterextremen. Viele sind gezwungen, den Anbau aufzugeben oder auszuwandern, auf der Suche nach einem besseren Auskommen. Aber es gibt auch Hoffnung: Ich habe selbst gesehen, welchen Unterschied der Faire Handel für Produzentinnen und Produzenten machen kann", sagt Maira Elizabeth López, Mitglied der Fairtrade-zertifizierten Kooperative Agraria Norandino aus Peru. Bis zum 29. September informiert die Faire Woche mit mehr als 2.100 Veranstaltungen, wie der Faire Handel zu mehr Klimagerechtigkeit beiträgt. Organisiert wird die Aktionswoche vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Fairtrade Deutschland.
Im Zentrum der Fairen Woche 2023 steht die Forderung nach Klimagerechtigkeit. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Schirmherrin der Aktionswoche, erklärt dazu: „Die Auswirkungen des Klimawandels treffen die Länder des Globalen Südens mit besonderer Härte: So wie jüngst in Indien, wo extreme Monsunregen für Überflutungen und Erdrutsche sorgten oder in Ostafrika, wo die schlimmste Dürre seit 40 Jahren herrscht, Ernten zerstört und das Vieh sterben lässt. Doch anders als bei uns sind viele Menschen in unseren Partnerländern ganz auf sich gestellt, wenn sie solche Katastrophen treffen. Deshalb gehört für mich der Aufbau von sozialen Sicherungssystemen zu einer engagierten und ganzheitlichen Klimapolitik dazu. Dass wir in den Industrieländern unseren fairen Anteil an dieser Aufgabe tragen, ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit."
Fairer Handel ist Teil der Lösung
Der Faire Handel ist Teil der Lösung auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit weltweit. „Er macht Kleinbäuerinnen und -bauern widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise und setzt sich für eine gerechte Klimapolitik, die Eindämmung des Klimawandels und zukunftsfähige Produktionsweisen ein", fasst Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel, zusammen. „Sinkende Erträge infolge der Klimakrise bei gleichzeitig horrend steigenden Lebenshaltungs- und Produktionskosten machen vielen Kleinbäuerinnen und -bauern im Globalen Süden zu schaffen. Faire und verlässliche Handelspartnerschaften eröffnen Zukunftsperspektiven, die im konventionellen Handel immer mehr Menschen verweigert werden", ergänzt Becki Möbius, Vorständin des Weltladen-Dachverbandes.
Klimagerechtigkeit braucht Handelsgerechtigkeit
„Handelsgerechtigkeit ist für uns die zentrale Grundlage, damit die Menschen am Beginn der Lieferkette dem Klimawandel trotzen können", konstatiert Fütterer. Denn Anpassungsmaßnahmen – etwa resilientere Anbaupraktiken – und das dafür notwendige Know-how sind mit massiven Kosten verbunden. „Umso wichtiger ist es, dass das EU-Lieferkettengesetz alle Akteure in die Pflicht nimmt, kostendeckende Preise zu zahlen", fordert Möbius. „Weltläden stehen schon seit 50 Jahren für ein Wirtschaften, bei dem der Mensch und die Natur im Mittelpunkt stehen und nicht der Profit für einige wenige." Zudem muss Deutschland seine gerichtlich eingeforderten Klimaverpflichtungen einhalten und internationalen Vereinbarungen zur Eindämmung der Klimakrise nachkommen. Dass die Bundesregierung mit der Bereitstellung von internationalen Klimahilfen in Höhe von rund 6,3 Milliarden Euro frühzeitig ihr für 2025 zugesagtes Ziel erreicht hat, ist ein positives Signal. In Zukunft gilt es, den Beitrag von 6 Milliarden Euro jährlich auszubauen. Aus Sicht der Fair-Handels-Bewegung müssen besonders kleinbäuerliche Kooperativen sowie kleine Handwerksbetriebe unbürokratischen Zugang zu finanziellen Fördermitteln erhalten.
Service
Den Veranstaltungskalender der Fairen Woche finden Sie unter www.faire-woche.de/kalender.
Info/Anmeldung: W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e. V., Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg, Tel. 040 398053-60, info[at]w3-hamburg.de, www.w3-hamburg.de/veranstaltung/forgotten-sudan
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„Viele Kinder erleiden auf der Flucht schwere seelische und körperliche Verletzungen. Bildung ist der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft von Flüchtlingskindern. So können sie ihre Zukunft aufbauen, in der sie diese Verletzungen schneller hinter sich lassen. Ihr Recht auf Bildung ist immer mehr in Gefahr. Auch deshalb ist es unsere Verantwortung, nationale Bildungssysteme vor allem der ärmeren Länder auszubauen, sie zu verbessern und auch krisenfester zu machen", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.
Arme Aufnahmeländer benachteiligt
Die Alphabetisierungsrate eines Landes steht in direkter Korrelation mit ihrem Reichtum. Arme Länder wie Afghanistan, Niger, Südsudan, Mali und der Tschad haben eine durchschnittliche Alphabetisierungsquote zwischen 26 und 37 Prozent. Alle genannten Länder sind krisengeschüttelt, leiden unter Gewaltausbrüchen und den Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig sind sie Aufnahmeländer von Hunderttausenden Vertriebenen und Flüchtlingen.
UNHCR hilft: Beispiel Niger
In Niger leben aktuell mehr als 700.000 Binnenvertriebene und Flüchtlinge. Der Militärputsch vom 26. Juli hat die ohnehin sehr angespannte humanitäre Lage noch verschärft. Immer wieder kommt es zu Angriffen von nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen, insbesondere nahe der Grenzen zu Mali und Burkina Faso. Trotz schwierigster Lage hilft der UNHCR weiterhin im ganzen Land. Zum Beispiel im Distrikt Bangui, wo 36.000 nigerianische Flüchtlinge Aufnahme gefunden haben. In Bangui haben der UNHCR und seine Partner zwölf Klassenräume für rund 600 Schülerinnen und Schüler gebaut und bieten zudem für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ein beschleunigtes Alphabetisierungsprogramm an. Aktuell profitieren rund 200 Mädchen und Jungen von diesem Programm – Kinder, die nie zuvor eine Schule besucht haben.
Mehr über Bildung in Niger in unserem aktuellen Blog „Schulbildung im Niemandsland":
www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/aktuelles/blog/artikel/schulbildung-im-niemandsland
Die „Education Above All-Foundation" und der UNHCR haben im Jahr 2012 gemeinsam das „Educate A Child-Programm" (EaC) ins Leben gerufen, um Flüchtlingskindern eine Grundschulausbildung zu ermöglichen – mit großem Erfolg: Bis 2019 wurden bereits rund 1,2 Millionen Mädchen und Jungen eingeschult. Aktuell konnten 6.000 Flüchtlingskinder aus der Ukraine ins polnische Bildungssystem integriert werden. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt das EaC-Programm seit vielen Jahren und hat dafür seit 2022 mehr als 2,5 Millionen Euro bereitgestellt.
PRESSEMELDUNG DER UNO-FLÜCHTLINGSHILFE 18/2023, Bonn, 07.09.2023
Insgesamt sind die Länder der G20 für 78 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, mit Pro-Kopf-Emissionen von im Durchschnitt 7,4 bis 7,7 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person und Jahr. Nach der Oxfam-Analyse der unter dem Pariser Abkommen eingereichten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs, Nationally Determined Contributions) würden die G20-Länder ihre Emissionen bis 2030 im Durchschnitt nur auf 6,7 bis 6,9 Tonnen pro Person und Jahr reduzieren. Um fair zur Einhaltung der 1,5°C-Grad-Grenze beizutragen, müssten die durchschnittlichen pro-Kopf-Emissionen innerhalb der Gruppe der G20 bis 2030 aber auf 2,9 bis 3,8 Tonnen pro Person und Jahr sinken.
Die Analyse bemisst dabei die geplanten Klimaschutzbeiträge der Länder anhand gängiger Ansätze zur Bewertung der Fairness dieser Beiträge im globalen Maßstab, insbesondere mit Blick auf die historische Verantwortung für das Verursachen der Klimakrise und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Länder. Die Analyse zeigt, dass die reicheren Länder innerhalb der Gruppe der G20 am schlechtesten abschneiden. Wollten diese Länder fair zum global nötigen Klimaschutz beitragen, müssten sie ihre Pro-Kopf-Emissionen von derzeit durchschnittlich rund 12 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person und Jahr mindestens auf 3,1 Tonnen senken, bei Anwendung stringenterer Gerechtigkeitskriterien rechnerisch sogar auf deutlich unter Null, um die starke Überbeanspruchung der Atmosphäre in der Vergangenheit zu kompensieren. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass die reicheren G20-Länder ihre jährlichen Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 nur um durchschnittlich 4,2 bis 4,6 Tonnen reduzieren werden.
Zu den G20-Ländern mit der größten Diskrepanz zwischen den selbstgesteckten Klimaschutzzielen und wirklich fairen Klimaschutzbeiträgen gehören zum Beispiel die USA (pro-Kopf-Emissionen bis zu 24,6 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr über einem theoretischen, fairen Niveau) oder Japan (bis zu 15,5 Tonnen). Auch Deutschlands Pro-Kopf-Emissionen werden 2030 rechnerisch um bis zu 14 Tonnen pro Jahr über einem fairen Niveau liegen.
"Unter der Klimakrise leiden aktuell Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen am meisten. Die G20-Länder mit den höchsten Einkommen behaupten, dass ihre eigenen Pläne ausreichen und die Länder mit mittlerem Einkommen in der Pflicht sind, Emissionen zu reduzieren. Unsere Untersuchung entlarvt dieses Argument als falsch", sagt Nafkote Dabi, Leiterin der Oxfam Klima-Kampagne.
Knapp drei Monate vor der ersten Überprüfung der Umsetzung des Pariser Abkommens beim UN-Klimagipfel in Dubai fordert Oxfam insbesondere von den reicheren G20-Ländern drei Dinge: Erstens braucht es deutlich verschärftere Klimaschutzziele, zweitens eine sozial gerechte Transformation, die insbesondere die wohlhabendsten Bürger*innen und die fossilen Konzerne über stärkere Besteuerung in die Pflicht nimmt. Drittens müssen die reicheren G20-Länder einkommensschwache Länder finanziell viel stärker beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Auch Deutschland muss hier mehr Engagement zeigen – nicht nur liegen auch die deutschen Klimaziele für 2030 deutlich unter einem fairen Beitrag zum global nötigen Klimaschutz, auch die Erreichung der Ziele selbst wird unterlaufen, etwa durch die geplante Abschwächung des Klimaschutzgesetzes, die einzelne Sektoren bei mangelhaften Klimaschutzleistungen aus der Schusslinie nehmen soll.
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