Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Sauberes Trinkwasser aus der Leitung zu jeder Tageszeit und angemessene sanitäre Einrichtungen sind für viele Menschen nicht selbstverständlich. Besonders in den rasant wachsenden Städten im Globalen Süden wird das Problem immer größer. Die Klimakrise ist vor allem eine Wasserkrise – viele unserer Partnerländer kämpfen immer häufiger mit langanhaltenden Dürren. Wenn es Städten aber gelingt, ihre instabile Wasserversorgung in den Griff bekommen, hätte das für Gesundheit und Perspektiven ihrer Bevölkerung enorme Vorteile. Mit unserer neuen Initiative unterstützen wir städtische Wasserbetriebe dabei, mehr Menschen mit sauberem Wasser und Sanitäranlagen zu versorgen."
Generaldirektorin für Internationale Kooperation im Außenministerium der Niederlande, Kitty van der Heijden: "Die Welt ist nicht auf Kurs, um SDG 6 zu erreichen. Milliarden von Menschen weltweit leben immer noch ohne Zugang zu sicher verwalteter Trinkwasserversorgung, sicher verwalteter Sanitärversorgung und grundlegender Hygiene, vor allem in ländlichen Regionen und in den am wenigsten entwickelten Ländern. Städte in Ländern mit niedrigem und niedrigem mittlerem Einkommen haben die höchsten Urbanisierungsraten und Klimarisiken, liegen aber bei der Entwicklung von Wasser- und Sanitärinfrastruktur weit zurück. Die derzeitigen Fortschrittsraten müssen sich vervierfachen, um das Ziel des universellen Zugangs bis 2030 zu erreichen. Wir brauchen starke und gut funktionierende Wasserversorgungsunternehmen weltweit, um die Entwicklung voranzutreiben und diejenigen zu erreichen, die noch keinen Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung haben. Versorgungsunternehmen sind der Schlüssel, um nachhaltigen Zugang zu WASH-Dienstleistungen sicherzustellen und Städte im Rahmen der städtischen Transformation resilienter zu machen."
Wasser- und Abwasserversorgungsunternehmen sind vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern vielfach unterfinanziert, haben verfallende und ineffiziente Infrastruktur, und können notwendige Investitionen in eine sicherere Trinkwasserversorgung aller Stadtbewohner nicht stemmen. Die zunehmende Urbanisierung verschärft die Situation. Die Zahl der Stadtbewohner*innen, die nicht über eine sichere Trinkwasserversorgung verfügen, hat sich so seit 2000 fast verdoppelt. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels – jede vierte der 500 Großstädte der Welt ist von akutem Wassermangel bedroht.
Die neue Urban Water Catalyst Initiative baut auf dem Erfahrungsschatz erfolgreicher Vorhaben aus Ländern wie Kenia, Burkina Faso, Uganda, Kambodscha oder Bangladesch auf. Durch betriebliche Reformen konnten dort städtische Wasserunternehmen neue Finanzierungsquellen für Infrastrukturverbesserungen erfolgreich mobilisieren. Dem Betreiber „Dhaka Water" in Bangladesch gelang es dadurch beispielsweise, den Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Trinkwasser von 80% auf knapp 100% zu erhöhen und die Wasserverluste zu halbieren. Zentrales Element der Initiative sind Partnerschaften: interessierte, reformorientierte Wasserbetreiber im globalen Süden können auf die Erfahrung und das Wissen solch erfolgreich geführter Wasserbetriebe zurückgreifen, um selbst effizienter zu werden.
Ziel des Projekts ist, die Wasserversorger so fit zu machen, dass sie ihre Investitionen aus eigener Kraft stemmen können – über zusätzliche eigene Einnahmen oder Kredite lokaler Banken, Kommunen oder Regierungen. Wenn es so etwa gelingt, Wasserleitungen oder Kläranlagen zu modernisieren oder arme Stadtviertel anzuschließen, profitiert die gesamte Stadtbevölkerung von einem sicheren Zugang zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Der Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen ist die Grundlage für ein würdevolles Leben, für Gesundheit und für nachhaltige Entwicklung. Die UN-Wasserkonferenz „Wasser für nachhaltige Entwicklung" findet vom 22. bis 24. März 2023 in New York statt, das erste Mal seit 1977. Ziel der UN-Wasserkonferenz ist es, durch ambitionierte freiwillige Verpflichtungen der UN-Mitgliedsstaaten die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung deutlich zu beschleunigen. Die internationalen freiwilligen Verpflichtungen sollen in einer „Water Action Agenda" gebündelt werden. Insgesamt setzt das Entwicklungsministerium weltweit Wasser- und Sanitärprojekte in mehr als 50 Ländern um. Das BMZ unterstützt seine Partnerländer mit über 445 Millionen Euro pro Jahr und zählt weltweit zu den drei größten bilateralen Gebern im Wassersektor.
Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der NiederlandeBundesumweltministerin Steffi Lemke wertet die Wasserkonferenz der Vereinten Nationen (UN), die heute in New York endet, als großen Erfolg für die globale Wasserpolitik. Vom 22. bis 24. März hatten sich Vertreter der UN-Mitgliedsstaaten und Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft getroffen, um über ehrgeizigere Ziele für den Schutz der weltweiten Wasserressourcen zu sprechen. Es wurden vielfältige Maßnahmen verabredet, um die internationalen Ziele der UN-Wasserdekade 2018-2028 und der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung schneller voranzutreiben. Zentrales Ergebnis der Konferenz ist eine globale Aktionsagenda für Wasser („Water Action Agenda"), für die die Mitgliedsstaaten und andere Akteur*innen bisher gut 660 Verpflichtungen eingebracht haben. Bundesumweltministerin Lemke hat für Deutschland fünf weitgehende Verpflichtungen zugesagt.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Auf der Wasserkonferenz der UN in New York wurde das Fundament für eine Trendwende in der globalen Wasserpolitik gelegt. Die Verpflichtungen, die die Staaten der Welt, internationale Organisationen und viele andere Akteure, auch aus der Zivilgesellschaft, in New York eingegangen sind, sind zahlreich, ambitioniert und weitgehend. Die Staatengemeinschaft sendet damit nicht nur ein wichtiges Signal, sie setzt sich auch eine klare Agenda. Ausreichend Wasser und gesunde Gewässer sind ein Schlüssel für die Lösung der existenziellen Krisen, der Klimakrise, des Artenaussterbens und der Verschmutzungskrise. Sauberes Wasser ist lebenswichtig – für uns und die nachfolgenden Generationen und für die Natur. Klar ist: Wir müssen schneller handeln als bisher, um unsere Wasservorräte weltweit zu schützen und die Versorgung nachhaltig zu sichern. Diese Einsicht wurde in New York breit geteilt. Nun kommt es auf die entschiedene Umsetzung an, wir müssen schnell ins Handeln kommen. Dem fühle ich mich verpflichtet. Wir werden in Deutschland die vom Kabinett beschlossene Nationale Wasserstrategie, unseren Plan für ein modernes Wassermanagement in der Klimakrise, zügig umsetzen."
Die Weltwasserkonferenz in New York war ein Meilenstein in der internationalen Wasserpolitik und die erste UN-Konferenz seit fast 50 Jahren, die sich ausschließlich dem zentralen Thema Wasser widmete. Zur Halbzeit der UN-Dekade „Wasser für nachhaltige Entwicklung" (2018-2028) wurde die schnellere Umsetzung der globalen Wasserziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabredet. Bundesumweltministerin Lemke machte in der Plenardebatte, bei anderen Veranstaltungen und in vielen bilateralen Gesprächen deutlich, dass der richtige Umgang mit Wasser entscheidend im Kampf gegen die drei planetaren Krisen (Klima, Artenaussterben, Verschmutzung) ist.
Über 660 Selbstverpflichtungen für besseren Wasserschutz
Die globale Aktionsagenda für Wasser beinhaltet konkrete Verpflichtungen, um der globalen Wasserkrise entgegenzuwirken und die internationalen Wasserziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Zum Ende der Weltwasserkonferenz listete die Aktionsagenda für Wasser bereits gut 660 Verpflichtungen auf. Es werden aller Voraussicht nach weitere hinzukommen, die Aktionsagenda bleibt auch nach der Konferenz für weitere Verpflichtungen geöffnet.
150 UN-Staaten unterstützten die Forderung zur Ernennung eines UN-Sonderbeauftragten für Wasser durch den UN-Generalsekretär. Es ist deshalb absehbar, dass die Ressource Wasser eine Stimme und eine stärkere Lobby in der UN bekommt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat für die Bundesregierung fünf Verpflichtungen eingebracht:
Die globale Aktionsagenda für Wasser und die Selbstverpflichtungen der UN-Mitgliedsstaaten und anderer Akteur*innen sind hier einsehbar:
https://sdgs.un.org/partnerships/action-networks/water
Informationen zur Nationalen Wasserstrategie Deutschlands finden sich hier:
Our side events focus on the role of 100% Renewable Energy and on building roadmaps to achieve the Agenda 2030. Join our discussion, we would love to meet you during our side events!
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Lateinamerika ist der Schlüsselkontinent für den ökologischen Wandel und die globale Energiewende. Es ist der Kontinent mit der größten Fläche an tropischem Regenwald. 40 Prozent der weltweiten Artenvielfalt finden sich in Lateinamerika. Gleichzeitig bilden die Länder Lateinamerikas und der Karibik die größte im Wesentlichen demokratisch verfasste Region der Welt. Aber Lateinamerika ist auch der Kontinent mit den größten Abholzungszahlen und den meisten vom Aussterben bedrohten Arten. Es ist die Region mit der größten sozialen Ungleichheit, die durch die Coronapandemie zusätzlich verschärft wurde.
Um den Fokus auf die Chancen und Herausforderungen dieser Region zu lenken, veranstaltet das Entwicklungsministerium (BMZ) vom 27. bis 31. März 2023 eine Lateinamerika-Karibik-Woche. Sie findet an verschiedenen Orten in Berlin statt und wird am Montagabend von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze eröffnet, gemeinsam mit und dem Vizepräsidenten des Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, Eduardo Ferrer Mac-Gregor Poisot. Bis einschließlich Freitag stehen jeden Tag Veranstaltungen zu entwicklungspolitisch relevanten Themen auf dem Programm – etwa eine Fotoausstellung zur Situation indigener Gruppen im Amazonasgebiet, eine Filmvorführung über Frauenrechts-Aktivistinnen in El Salvador oder ein Vortrag zum geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur.
Am Dienstagnachmittag diskutiert BMZ-Staatssekretär Jochen Flasbarth mit dem brasilianischen Fotografen und Gründer des „Instituto Terra", Sebastião Salgado, über die Frage, ob Wiederaufforstung Sinn ergibt oder vom eigentlichen Klimaschutz ablenkt. Am Mittwochabend wird Ministerin Schulze online mit Expertinnen und Experten die feministische Entwicklungspolitik in unterschiedlichen Ländern erörtern. Am Donnerstagmorgen lädt der Parlamentarische Staatssekretär im BMZ, Niels Annen, zu einem Parlamentarischen Frühstück zum Thema „Frauen und Frieden in Kolumbien" in den Deutschen Bundestag ein.
Schulze: „Wir brauchen Lateinamerika und die Karibik, wenn wir den Klimaschutz voranbringen wollen. Ohne Länder wie Brasilien wird es nicht gehen. Im Januar habe ich mich in Brasilien mit Ministerinnen der neuen brasilianischen Regierung getroffen: mit der Umweltministerin, mit der Ministerin für indigene Angelegenheiten und mit der Frauenministerin – drei beeindruckende Frauen. Sie haben klar zum Ausdruck gebracht, dass auch sie Verbündete im Ausland brauchen, damit sie ihre Themen voranbringen können. Das sind, neben dem Klimaschutz, vor allem die Rechte der indigenen Gruppen und die Gleichstellung der Frauen. Wir haben deshalb eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Das ist auch im Sinne unserer neuen Strategie zur feministischen Entwicklungspolitik, in der wir uns verpflichtet haben, einen Großteil unserer Mittel für Projekte mit dem Ziel der Gleichstellung zur Verfügung zu stellen. "
Informationen zum Programm und zur Teilnahme finden Sie unter www.bmz.de/lateinamerika-karibik-woche
Die deutsche Bundesregierung setzt sich vom 22. bis 24. März bei der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen (UN) in New York für ein entschlossenes Handeln gegen die globale Wasserkrise ein. Der diesjährige Internationale Weltwassertag bildet unter dem Motto „Accelerating Change" den Auftakt der dreitägigen Weltwasserkonferenz, bei der die UN-Mitgliedstaaten, internationale Organisationen und weitere Akteursgruppen zusammenkommen, um die internationalen Ziele der UN-Wasserdekade 2018-2028 und der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung schneller voranzutreiben. Für die deutsche Bundesregierung nimmt Bundesumweltministerin Steffi Lemke an der Konferenz in New York teil, Regierungsvertreter*innen des Auswärtigen Amtes, des Bundesentwicklungsministeriums und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sind ebenfalls Teil der deutschen Delegation. Die deutsche Bundesregierung setzt sich mit zahlreichen Initiativen für eine Trendwende in der globalen Wasserpolitik ein.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Klimakrise, Artenaussterben und Verschmutzungskrise sind die drei ökologischen Krisen unserer Zeit. Sie bedrohen unsere natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die Ressource Wasser. Ein nachhaltiges Wassermanagement ist gleichzeitig ein zentraler Schlüssel zur Lösung dieser globalen Krisen, indem Ökosysteme besser geschützt und wiederhergestellt werden. Schnelleres Handeln ist dringend erforderlich. Deshalb sollen alle freiwilligen internationalen Verpflichtungen in einer „Water Action Agenda" gebündelt werden, um unsere Partnerländer gezielt zu unterstützen. Um gegen die globale Wasserkrise entschlossen anzugehen, brauchen wir außerdem regelmäßige zwischenstaatliche Treffen und mit einem UN-Sonderbeauftragten eine eigene Stimme und Ansprechpartner für das zentrale Thema Wasser."
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Weltweit haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser und zu angemessenen Sanitäranlagen. Der Klimawandel verschärft die Situation weiter. Viele unserer Partnerländer sind mit Wasserknappheit konfrontiert. Darunter leiden besonders Frauen und Mädchen, die in vielen Regionen für das Wasserholen verantwortlich sind - die Zeit, die sie damit verlieren, fehlt ihnen für Bildung und bezahlte Arbeit. Es ist wichtig, dass das Thema Wasser wieder auf die globale Agenda kommt. Denn Wasser kennt keine politischen Grenzen: Um allen Menschen ihr Recht auf Wasser zu sichern, braucht es neben dem nötigen Geld vor allem eine gute internationale Zusammenarbeit."
Bundesaußenministerin Baerbock: „Wasser ist nicht nur Leben, Wasser ist Sicherheit. In vielen Teilen der Welt drohen Kriege um den Zugang zu knappen Quellen. Die Klimakrise verschärft dies von Tag zu Tag. Deshalb ist es so wichtig, Wasser auch über Landesgrenzen hinweg fair zu verteilen. Deutschland will sich mit seiner Expertise einbringen. Denn an Rhein, Donau und Oder leben wir seit Jahrzehnten in guter Wassernachbarschaft."
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Der Zugang zu Wasser ist untrennbar mit dem Menschenrecht auf Nahrung verbunden: ohne Wasser keine Ernten. Die Klimakrise bedroht unsere Wasserversorgung, auch in Deutschland und Europa haben wir dies zu spüren bekommen. Faires, nachhaltiges Wassermanagement ist eine der großen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen grenzüberschreitend sicherstellen, dass wir genug Wasser haben für unsere Landwirtschaft und für unsere natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise: die Wälder und Moore."
Die Weltwasserkonferenz in New York ist ein Meilenstein in der internationalen Wasserpolitik und die erste UN-Konferenz seit fast 50 Jahren, die sich ausschließlich dem zentralen Thema Wasser widmet. Zur Halbzeit der UN-Dekade „Wasser für nachhaltige Entwicklung" (2018-2028) ist jetzt der entscheidende Moment, um eine schnellere Umsetzung der globalen Wasserziele der Agenda 2023 für nachhaltige Entwicklung voranzubringen.
Bundesumweltministerin Lemke wird deshalb in der Plenardebatte wie auch in weiteren Veranstaltungen der Konferenz und bilateralen Gesprächen die Bedeutung von Wasser für die Lösung der Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sowie Ernährungssicherheit hervorheben. Außerdem will die deutsche Delegation den Dialog zur Umsetzung der Menschenrechte zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung (SDG 6), zu innovativen Finanzierungsinstrumenten und die Positionierung von Wasser als Grundlage für Gesundheit und Ernährung aktiv voranbringen. Gleichermaßen setzt sich Deutschland im Kontext seiner feministischen Außen- und Entwicklungspolitik für die Stärkung von Frauen als Kernakteure für eine sichere Versorgung und ein nachhaltiges Management von Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene ein.
Ein besserer Zugang zu und ein nachhaltiger Umgang mit Wasser erfordert zudem eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die in den vielen Regionen jedoch noch unzureichend ist. Mehr als die Hälfte der weltweiten Gewässer überschreiten Ländergrenzen. Deshalb setzt sich Deutschland als Vertragspartei der UN-Wasserkonventionen (Helsinki 1992, New York 1997) für den Beitritt weiterer UN-Mitgliedsstaaten ein. Zudem unterstützt sie als eine der treibenden Kräfte die Team Europe Initiative (TEI) zu grenzüberschreitendem Wasserressourcenmanagement in Afrika mit über 145 Millionen Euro.
Hintergrundinformationen:
Die deutsche Bundesregierung setzt sich mit zahlreichen Initiativen für eine Trendwende in der globalen Wasserpolitik ein. Ziel ist es, durch ambitionierte freiwillige Verpflichtungen der UN-Mitgliedsstaaten und politischer Entscheidungsträger*innen die Umsetzung der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" deutlich zu beschleunigen. Die internationalen freiwilligen Verpflichtungen sollen in einer „Water Action Agenda" gebündelt werden. Deutschland unterstützt seine Partnerländer langfristig im Kampf gegen die globale Wasserkrise mit durchschnittlich knapp über 700 Millionen Euro Entwicklungsleistungen (ODA) pro Jahr und ist damit weltweit einer der drei größten bilateralen Geber im Wassersektor.
Deutschland setzt sich zudem seit vielen Jahren für einen besseren internationalen politischen Dialog und einen systemübergreifenden Ansatz zu Wasser in den Vereinten Nationen ein. Um Wasser langfristig eine stärkere Stimme zu verleihen und als Querschnittsthema in relevanten zwischenstaatlichen Initiativen zu verankern, unterstützt die deutsche Bundesregierung deshalb die Forderung zur Ernennung eines UN-Sonderbeauftragten für Wasser sowie die Einrichtung regelmäßiger UN-Treffen zum Thema Wasser.
Weiterführende Links:
UN 2023 Water Conference (Externer Link)
Wasserkonferenz der Vereinten Nationen 2023 (BMUV-Infos)
UN-Wasserdekade (BMUV-Infos)
Nationale Wasserstrategie (BMUV-Infos)
Hinweis:
Das Plenum der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen am 22. März (14:30-18:00 Uhr MEZ und 20:00-2:00 Uhr MEZ) wird UN Web TV live übertragen.
Die Rede von Bundesumweltministerin Steffi Lemke im Plenum der Weltwasserkonferenz wird unter https://www.bmuv.de/RE10515 abrufbar sein.
Das BMUV-Side-Event zum Thema Wasser und Klima am 22. März (18:15-19:30 Uhr MEZ) mit dem Titel "Too much and too little – Accelerating IWRM for climateresilient water management, climate action and ecosystem conservation" wird auf der BMUV Website live übertragen.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Auf ihrer zentralen Arbeitstagung und Mitgliederversammlung Anfang März 2023 hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) das Thema „Nachhaltigkeit kulturell gestalten“ als neuen dachverbandlichen Arbeitsschwerpunkt für die kommenden drei Jahre bestimmt. Es folgt dem Drei-Jahres-Thema „Digitalität gestalten“ (2020 – 2022) und hat zum Ziel, die Vernetzung und fachliche Arbeit zur Thematik im Feld der …
BKJ beschließt Drei-Jahres-Thema „Nachhaltigkeit kulturell gestalten“ Weiterlesen »
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In Teilen Somalias, Nordkenias und Südäthiopiens sind bis zu 90 Prozent der Brunnen vollständig versiegt
Berlin, 22. März 2023. Jeder fünfte Mensch im dürregeplagten Ostafrika - insgesamt 33,5 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia - hat nicht genug sauberes Trinkwasser. Darauf weist die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des Weltwassertages am 22. März hin. Und die Prognosen sehen düster aus: Laut Vorhersagen wird der Regen diesen Mai zum sechsten Mal in Folge ausbleiben. Damit ist die aktuell herrschende Dürre die längste seit Beginn der Aufzeichnungen.
In einigen Gebieten Äthiopiens, Kenias und Somalias sind die Wasserkosten seit Januar 2021 um 400 Prozent in die Höhe geschnellt, so dass für die 22,7 Millionen Menschen, die bereits von akutem Hunger betroffen sind, Wasser unerschwinglich geworden ist.
„Die hungrigsten Menschen in der Region sind auch die durstigsten", so Fati N'Zi-Hassane, Direktorin von Oxfam in Afrika. „Nachdem sie ihre Ernten und auch die Tiere verloren haben, haben die Menschen ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Jetzt müssen sie die Händler bezahlen, die die Wasserpreise ständig erhöhen."
Die seit über zwei Jahren andauernde Dürre hat bereits mehr als 13 Millionen Tiere getötet, Tausende Hektar Ernten verdorren lassen und 1,75 Millionen Menschen auf der Suche nach Wasser und Nahrung aus ihrer Heimat vertrieben.
"Hunderttausende von Menschen sind jetzt auf Wassertransporte angewiesen oder auf Brunnen, die unsicher und verunreinigt sind. Ohne sauberes Wasser sind die Menschen der Gefahr ausgesetzt, sich mit leicht vermeidbaren Krankheiten wie Cholera anzustecken", so N'Zi-Hassane.
Eine schwere Hungersnot konnte in Ländern wie Somalia durch humanitäre Hilfe bislang vermieden werden. Allerdings sind bisher nur 20 Prozent des aktuellen 7-Milliarden-Dollar-Aufrufs der Vereinten Nationen für Äthiopien, Kenia und Somalia finanziert. Das reicht bei weitem nicht aus, um Unterstützung für Millionen von Menschen am Rande des Abgrunds sicher zu stellen.
N'Zi-Hassane betont: "Die Welt darf Ostafrika nicht den Rücken kehren. Ohne eine dringende und umfangreiche Aufstockung der Hilfe werden noch viel mehr Menschen verhungern und verdursten."
Weiter sagt sie: "Die sich verschärfende Hungerkrise in Ostafrika mahnt uns, dass wir neben der humanitären Nothilfe auch langfristige Lösungen brauchen, um die Menschen zu unterstützen, mit den wiederkehrenden Katastrophen fertig zu werden. Die Regierungen der betroffenen Länder müssen diesen Wandel voranbringen, indem sie in den sozialen Schutz und die Wasserinfrastruktur investieren."
Hinweise:
Wir rufen zu Solidarität auf und schließen uns der Aktion des Freundeskreis Malawi an, mit der unter der Schirmherrschaft des Hannoverschen Oberbürgermeisters (Hannover ist die Partnerstadt von Blantyre) Spenden gesammelt und Hilfsgütern organisiert werden.
Spendenkonto: Freundeskreis Malawi e. V., IBAN DE77250501800000233455, Sparkasse Hannover, BIC SPKHDE2HXXX
Gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien (ANKM) hat die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel (ba) ein Beratungsprogramm geschaffen, um Kultureinrichtungen dabei zu unterstützen, ihre gesellschaftliche Verantwortung angesichts der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit wahrzunehmen und auf dem Weg in eine wünschenswerte und klimagerechte …
Der Beitrag Neues Programm: „SIN — Start in die Nachhaltigkeit für Kulturinstitutionen“ (bis 7.4.2023) erschien zuerst auf STADTKULTUR HAMBURG.
Im Nachgang teilt Entwicklungsministerin Schulze mit:
„Um globale Herausforderungen wie die Klimakrise in den Griff zu bekommen, sind Investitionen in Billionenhöhe nötig, gerade auch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Ein wesentlicher Hebel dafür ist eine grundlegende Reform der Weltbank. Janet Yellen ist dabei eine wichtige Verbündete, mit der ich im letzten Herbst den Weltbank-Reformprozess angestoßen habe. Wir wollen gemeinsam die Weltbank zu einer echten Transformationsbank umbauen, die Vorreiterin bei Klimaschutz, Pandemiebekämpfung und Krisenprävention wird und gleichzeitig die weltweite Armut und Ungleichheit eindämmt. Denn Armut lässt sich heute nur noch erfolgreich bekämpfen, wenn man zugleich Klimaschutz und soziale Sicherheit in den Blick nimmt. Ich bin mir mit Janet Yellen einig, dass nach der Weltbank-Frühjahrstagung im April ein verbindlicher Reform-Zeitplan stehen muss. Die Entscheidung über die Reform selbst sollte noch in diesem Jahr fallen, denn wir haben bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen keine Zeit zu verlieren."
Die Weltbankgruppe ist der weltweit größte Finanzier für nachhaltige Entwicklung. Sie wurde im Juli 1944 auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen in Bretton Woods (USA) zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet. Beides sind Sonderorganisationen der Vereinten Nationen und haben ihren Hauptsitz in Washington D.C. Die Weltbank- und IWF-Tagungen finden gleichzeitig statt, die nächste Frühjahrstagung ist vom 10.-16. April 2023 in Washington D.C., die für die Reform entscheidende Herbsttagung im Oktober 2023 in Marrakesch.
Die USA sind mit 16,3 Prozent der größte Anteilseigner in der Leitinstitution IBRD der Weltbankgruppe, Deutschland mit 4,5 Prozent der viertgrößte. Das BMZ ist innerhalb der Bundesregierung für die Weltbank federführend. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze ist die deutsche Gouverneurin der Weltbankgruppe.
Globale Krisen wie langanhaltende Dürren, Pandemien, Überschwemmungen und Artensterben ändern die Rahmenbedingungen für die Investitionen der Weltbank. Diese Krisen wirken über Grenzen hinweg und führen zu immensen Kosten, die Entwicklungs- und Schwellenländer allein häufig nicht tragen können. Das jetzige Geschäftsmodell der Weltbank bildet noch keine umfassenden Reaktionen auf diese globalen Krisen ab.
Aus diesem Grund hat Ministerin Schulze mit weiteren Gouverneur*innen im Oktober 2022 dem Weltbank-Management konkrete Reformschritte vorgeschlagen, um die Weltbank fit für die globalen Herausforderungen der Zukunft zu machen. Denn mit ihrer großen Finanzkraft könnte die Weltbank die notwendigen Investitionen für den sozial gerechten Umbau der Weltwirtschaft entscheidend vorantreiben und zum Vorreiter bei der Bekämpfung von Armut und gleichzeitig von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Pandemien werden.
Die Weltbank hat daraufhin in einer Roadmap ihre Vision für eine Veränderung der Institution vorgelegt. Die Vorschläge werden nun auf der Frühjahrstagung diskutiert. Bis zur Jahrestagung der Weltbank im Herbst 2023 sollen die Reformen konkretisiert werden. Das BMZ setzt sich dafür ein, dass die Weltbank zu einer Stütze einer gerechten, sozialen und ökologischen Transformation wird.