Bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär sind im Westjordanland am Dienstag palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden. Das berichtet ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge in seinem Live-Blog zum Krieg im Nahen Osten. Einem 70-Jährigen sei bei einem Armeeeinsatz in dem Ort Tubas nördlich von Nablus ins Gesicht geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Sechs weitere Menschen seien bei der Razzia verletzt worden, eine Person davon lebensgefährlich. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher soll den Angaben zufolge bei Konfrontationen mit Soldaten in der Stadt Beit Ummar nördlich von Hebron getötet worden sein. Die Armee sagte, sie prüfe die Berichte.
Im Juli diesen Jahres reiste Serap Altinisik zum ersten Mal als neue Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland nach Ostafrika. Dort besuchte sie u.a. Geflüchtetencamps und sprach mit den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten. Ihre Erlebnisse und Begegnungen möchte sie mit uns teilen:
„Als ich mit dem Auto durch den Nordwesten Somalias fuhr, sah ich die Folgen der Dürre überall. Wo früher nomadische Viehzüchter*innen durchs Land zogen, oft Hunderte von Tieren hinter sich, ist heute nichts. Nur vertrocknetes Gras und weite Flächen, die niemanden mehr ernähren können. Auf meiner ersten Reise als Vorstandsvorsitzende besuchte ich in diesem Sommer verschiedene Geflüchtetencamps und Projekte am Horn von Afrika, die von Oxfam unterstützt werden. In den kleinen Hütten der Camps leben Familien dicht gedrängt, oft zu zehnt auf wenigen Quadratmetern.
Viele dieser Familien hatten ein gutes Auskommen und genug zu essen, bevor die Dürre der letzten Jahre ihnen die Lebensgrundlage nahm. Auch Anisa Jama Hassan gehört zu denen, die ins Camp geflüchtet sind. Ich traf sie im somalischen Dorf Dhudhub Dhiilo, mit ihrem Mann und ihren acht Kindern.
Ihr jüngstes Kind hat Anisa vor sieben Monaten zur Welt gebracht, in ihrer selbst gebauten Hütte, ohne medizinische Versorgung. Nach der Geburt blieb ihr kaum Zeit, sich zu erholen. Denn wie so oft ist die Versorgung der Familie fast ausschließlich die Aufgabe der Frau. Eine Aufgabe, die immer schwieriger geworden ist. Sie erzählt:
An vielen Tagen ist Reis unsere einzige Mahlzeit.Um Wasser zu holen, muss Anisa täglich mehrere Kilometer weit laufen, das Kind trägt sie auf dem Rücken. In unseren hoch entwickelten Städten sind das Wege und Belastungen, die wir uns kaum vorstellen können. Anisa ist noch jung, doch ihr Körper ist bereits gezeichnet von der schweren körperlichen Arbeit und dem Hunger.
© Ahmed Osman/OxfamDiese unfassbare Ungleichheit zwischen dem Wohlstand in Deutschland und Ländern wie Somalia trifft mich bei den Begegnungen mit den Frauen hier besonders stark.
Während meiner Besuche in verschiedenen somalischen Camps erzählen mir mehrere Frauen von gewaltvollen Übergriffen auf den langen Strecken zur Wasserstelle. Viele müssen ihre Kinder ohne Hebamme zur Welt bringen. Die meiste Arbeit der Frauen hier ist unbezahlt, und es fehlen Chancen, einen Beruf zu erlernen, eigenes Geld zu verdienen. Aber sie machen weiter, immer weiter für ihre Familien. Ich habe tiefe Bewunderung für den Überlebenswillen der Frauen, die ich auf meiner Reise treffe – und ich habe Hoffnung. An vielen Orten in Somalia hat Oxfam bereits Projekte gestartet und Frauen unterstützt, eine eigene Existenz aufzubauen, die ihre Lebensgrundlage sichert.
Während wir sprechen, sind Anisas Töchter mit den Ziegen im Outback. Es ist ihre Aufgabe, sie zu hüten. Nur der älteste Sohn geht zur Schule. Kurz vor meiner Abreise sagt mir Anisa:
Ich wünsche mir so sehr, dass auch meine Töchter zur Schule gehen und eine richtige Ausbildung machen können.Auch sie hat Hoffnung, auf eine bessere Zukunft für sich und für ihre Kinder.“
Damit Familien wie die von Anisa weiter hoffnungsvoll sein können, brauchen wir Ihre Unterstützung:
Berlin. - Wie aus einem Bericht von Amnesty International hervorgeht, habe der Facebook-Mutterkonzern Meta zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen gegen die Zivilbevölkerung in der nordäthiopischen Region Tigray beigetragen. Hass-Posts seien nicht von Metas Plattformen entfernt worden, sondern die algorithmischen Systeme von Facebook haben vielmehr die Verbreitung von feindseligen Posts begünstigt. Meta habe Warnungen von Menschenrechtsexpert*innen ignoriert und so Menschenrechtsverletzungen gegen die tigrayische Bevölkerung mitverschuldet.
Kunsthandwerk, Textilien, fair gehandelte und nachhaltig produzierte Erzeugnisse aus aller Welt – das bietet die Verkaufsmesse Bazaar Berlin vom 8. bis 12. November 2023. Engagement Global ist mit einem Infostand, der Ausstellung „Stoffgeschichten – über global bewegten Materialien“ und einer FAIR & SOCIAL Rallye vertreten.
Für die Führungen ist eine Anmeldung notwendig: Stichwort Stoffgeschichten, Datum und Ihren Namen an aussenstelle.berlin@engagement-global.de
Tickets für den Bazaar Berlin können nur online erworben werden.
Am Informationsstand 215 können sich Interessierte darüber informieren, auf welche Weise Engagement Global ihren Einsatz für globale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Entwicklung unterstützen kann. Denn Engagement Global bietet vielfältige Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen, die sich engagieren wollen. Außerdem lädt ein Quizrad dazu ein, das eigene Wissen rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu testen: Warum sind sie so wichtig und was kann jede*r Einzelne zur Erreichung der Ziele beitragen?
Stoffgeschichten – über global bewegte MaterialienDie Ausstellung „Stoffgeschichten – über global bewegte Materialien“ macht auf die problematischen Seiten der Textilindustrie aufmerksam. Sie stellt unbequeme Fragen, zeigt aber auch: Es gibt nachhaltige, kreative und mutige Lösungen, die zu einer fairen und ökologisch weniger schädlichen Praxis beitragen können. Acht Stoffräume führen anschaulich in eine intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Textilarten ein.
FAIR & SOCIAL RallyeDie Rallye lädt dazu ein, selbst an den Ständen der Themenwelt FAIR & SOCIAL zu erforschen, welchen Einfluss unser Konsumverhalten auf die Lebenswirklichkeit im Globalen Süden hat und was fairer Handel und nachhaltiger Konsum bewirken. Start und Endpunkt der Rallye befinden sich am Rallye-Stand im Eingangsbereich des Palais.
Faire Modeartikel und Accessoires der SOCIAL & FAIR Stände können Interessierte auch bei den Modenschauen am Freitag, 10. November 2023 und Samstag, 11. November 2023 entdecken.
Ausstellung und Rallye wurden im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global erstellt. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Akademie Mode und Design (AMD) München entwickelt und die Rallye in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin.
KontaktAußenstelle Berlin
Telefon +49 30 25482 3430
aussenstelle.berlin@engagement-global.de
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Technology Assessment (TA) as a scientific discipline is rather well established in the industrialized regions of the world. Here it can be seen as an integral part of national innovation systems. Usually TA has the goal of informing policy making to better help raising the potentials of emerging or new technologies for sustainable development and avert related riks. In the face of the grand challenges of our time (e.g. food security, climate change, ocean comtamination) the role of TA is increasingly important. New technologies (e.g. CRISPR-CAS 9 to make food systems more resilient to global warming) can be seen as important new pathways, while others stress potential risks. Grand challenges are mostly global, but TA is still carried out on the national level. This is a great disadvantage for developing countries, as they may weigh the opportunities and risks of technologies differently than industrialised nations. On the other hand, they lack scientific-technological competences and capacities to carry out TA in new and complex technologies themselves. And in a globalised world, they might be affected by new technologies, without having weighed up the opportunities and risks beforehand. For instance, this is the case when international investors introduce a technology on their land in developing countries. The book chapter analyses the situation and develops a model for TA at a global level.
Immer weiter wächst die Monopolmacht weniger Unternehmen. In zahlreichen Sektoren dominieren Wenige den Markt. Tech-Giganten wie Google oder Amazon sind mittlerweile mächtiger als manche Staaten. Das hat verheerenden Folgen: Monopole setzen ihre Interessen durch, unterminieren mit ihrer Macht den demokratischen Prozess, schaffen problematische Abhängigkeiten und verhindern den dringend notwendigen sozial-ökologischen Wandel.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Juni 2023 das Kartellrecht gestärkt und neue Instrumente geschaffen, um die Macht von Monopolen grundlegender zu bekämpfen. Mit diesem ersten wichtigen Schritt entstehen neue Möglichkeiten, um gegen Marktkonzentration vorzugehen. Weitere könnten noch in dieser Legislaturperiode folgen. Tina Haupt von WEED kommentiert die Reform in einem Artikel bei Table Media.
Insgesamt benötigt das Thema dringend mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Wir brauchen einen Kurswechsel hin zu einer gerechten und demokratisch gestaltbaren Wirtschaft. Dem stehen Monopole entgegen. Auf unserer Tagung wollen wir die daraus resultierenden Probleme beleuchten und Strategien entwickeln, wie wir Monopolmacht gemeinsam zurückdrängen.
Mit dabei sind u.a. Hans-Jürgen Jakobs (Das Monopol im 21. Jahrhundert) Marita Wiggerthale (ehemals Oxfam), Ulrich Müller (Rebalance Now), Rena Tangens (Digitalcourage), Tina Haupt (WEED), Nelly Grotefendt (Forum Umwelt & Entwicklung) und Max Bank (Lobby Control).
Frankfurt am Main 10. & 11.11.2023
Anmeldung: hausamdom @ bistumlimburg.de oder 069-8008718 400
Hier finden Sie das aktuelle Programm.
The ever-increasing protracted refugee situations globally have put local integration of refugees into hosting societies high on the international agenda. While recent international frameworks have called for a deeper integration of refugees through the mainstreaming of refugee service provision into national service provision systems, little attention has been paid to the structures and arrangements— the so-called opportunity structures—specifically to how these can either promote or impede integration into host countries. We focus on the mode of social service provision to refugees and how this shapes the context of refugee integration in Ghana and Ethiopia taking into account the implications for structural and relational integration of refugees. We hold the view that mainstreaming service provision to refugees in camps into national systems does not necessarily lead to better refugee integration outcomes. Differences in the quality-of-service provision between humanitarian actors and hosting countries have the potential to determine integration outcomes.
Ramallah/Berlin. - Ein Lastwagen mit 45.000 Wasserflaschen von Save the Children ist gestern (29. Oktober) im Gazastreifen eingetroffen. Er gehöre zu einer kleinen Gruppe von Hilfslieferungen, denen die Einreise über den Grenzübergang Rafah genehmigt wurde. Ein zweiter Lastwagen mit weiteren 45.000 Wasserflaschen werde voraussichtlich heute im Laufe Tages ankommen. Die beiden Lastwagen mit Hilfsgütern von Save the Children warteten seit dem 16. Oktober auf die Überfahrt in den Gazastreifen.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Ich bin überzeugt, dass globale Lösungen besser gelingen, wenn der afrikanische Kontinent mit starker Stimme beteiligt ist. Darum ist die Aufnahme der Afrikanischen Union in die G20 so ein wichtiger Schritt. Die Afrikanische Union ist für uns eine wichtige Partnerin, die wir in ihren Einsatz für die afrikanische Integration und globale Lösungen unterstützen wollen. Die Förderung von Frauen ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor, denn vielerorts tragen sie die größte Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft. Wer in afrikanische Frauen investiert, investiert in die Zukunft des Kontinents."
Eines der wichtigsten Ergebnisse des letzten G20-Gipfels in Neu-Delhi vom 9. bis 10. September war die Aufnahme der AU als neues Mitglied. Sie vertritt die Interessen von rund 1,4 Milliarden Menschen. Jetzt geht es darum, die innerafrikanische Zusammenarbeit weiter zu stärken, damit die AU den Kontinent auf internationaler Bühne noch besser vertreten kann. AU und Deutschland haben bei den Regierungsverhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt folgende Kooperationen vereinbart:
Förderung von Gleichstellung zur Stärkung der Wirtschaft: Die AU sieht Geschlechtergerechtigkeit als zentrales Ziel und zugleich wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung, von der die Gesamtgesellschaft profitiert. Dafür steht beispielhaft das Protokoll zur Afrikanischen Charta zu Menschenrechten und Frauenrechten in Afrika (das so genannte Maputo-Protokoll) aus dem Jahr 2003. Die AU arbeitet daran, die strukturellen Ursachen von Geschlechterungleichheiten abzubauen. Im Rahmen eines neuen, von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit neun Millionen Euro geförderten Vorhabens sollen Rechte, Ressourcen und Repräsentation von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen gestärkt werden. Ein Fokus liegt auf der Stärkung der finanziellen und wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen. So unterstützt das Vorhaben die Umsetzung der Women and Youth Financial and Economic Inclusion-Initiative der AU. Sie verfolgt das Ziel, Im Zentrum der Initiative stehen Unternehmerinnen, denen der Zugang zu Krediten erleichtert und mehr Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Management vermittelt werden soll.
Stärkung des innerafrikanischen Handels: Auch in der panafrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) will die AU den Anteil von Frauen erhöhen – v. a. durch Integration in regionale Wertschöpfungsketten in Landwirtschaft oder Gewerbe. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit als größte bilaterale Geberin der AU unterstützt diesen Ansatz. So soll mit Neuzusagen in Höhe von 15 Millionen Euro für die African Trade & Investment Development Insurance (ATIDI) frauengeführten Unternehmen mehr Investitionen ermöglicht werden. Zugleich unterstützt das BMZ die Verhandlungen des AfCFTA-Protokolls zu Frauen und Jugendlichen, über das spezifische Zwänge und Hindernisse abgebaut werden sollen, mit denen Frauen im afrikanischen Handel konfrontiert sind. Häufig sind es Vorurteile, Ressentiments und festgefahrene Rollenbilder, die ihnen die Teilhabe versperren. Solche Blockaden in der Wirtschaft zu überwinden, ist eine wichtige Voraussetzung für mehr Wachstum.
Erhalt von Frieden und Sicherheit: Militärputsche, verfassungswidrige Regierungswechsel, gewaltsamer Extremismus und innerstaatliche Konflikten belasten manche Staaten und Regionen Afrikas. Die AU engagiert sich in mehreren Mitgliedstaaten in der Konfliktlösung – durch Diplomatie und Vermittlung, aber auch durch Bereitschaftstruppen und Wiederaufbau in Post-Konflikt-Situationen. Das BMZ unterstützt die AU in der Krisenprävention, Krisenfrüherkennung und im Konfliktmanagement. Im Fokus stehen die Neuaufstellung der Abteilung für Politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit der AU-Kommission und der Ausbau von AU-Kapazitäten in präventiver Diplomatie und Mediation. Dafür wurden bei den Regierungsverhandlungen vier Millionen Euro zugesagt.
Verbesserung der Gesundheitsversorgung: Die AU hat klare Lehren aus der COVID-19-Pandemie gezogen. So werden Pandemieprävention, der Aufbau robusterer Gesundheitssysteme und die lokale Produktion von Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika künftig stärker vorangetrieben. Das BMZ unterstützt die AU dabei mit acht Millionen Euro.
Die AU ist der wichtigste grenzüberschreitende Partner in Afrika für das BMZ. Seit ihrer Gründung 2002 wirkt die AU als politische Stimme des Kontinents in der Welt. Deutschland wird sie künftig bei der Koordinierung und Vorbereitung der G20- Mitgliedschaft unterstützen. Dafür wurden eine Million Euro zugesagt.
Berlin. - Anlässlich der bevorstehenden Tansaniareise des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier (30. Oktober bis 01. November) fordern Vertreter:innen der Zivilgesellschaft in Deutschland mit vielfältigen Verbindungen nach Tansania diesen eindringlich dazu auf, den deutschen Kolonialismus in Ostafrika als Unrechtsherrschaft anzuerkennen, die historisch politische Verantwortung für die begangenen Kolonialverbrechen zu übernehmen und die Nachfahr:innen der Opfer des Maji-Maji-Krieges und der deutschen Kolonialherrschaft insgesamt aufrichtig um Entschuldigung zu bitten.
Vom 13. bis 15. November 2023 findet in Leipzig die sechste deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz statt. Ziel der Konferenz ist, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen in Zeiten des russischen Angriffskrieges zu diskutieren. Es gilt, den Wiederaufbau der Ukraine und eine nachhaltige Entwicklung in Europa voranzutreiben und ein Zeichen der Solidarität mit den ukrainischen Kommunen und Regionen zu setzen.
Teilnehmen werden zahlreiche Bürgermeister*innen und Vertreter*innen aus dem deutsch-ukrainischen Städtenetzwerk sowie hochrangige politische Gäste, darunter Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident und Schirmherr des Partnerschaftsnetzwerks, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, der Ministerpräsident des Landes Sachsen Michael Kretschmer, sowie die Bürgermeister der Partnerstädte Leipzig und Kyjiw Burkhard Jung und Dr. Vitaliy Klitschko.
Im Städtenetzwerk arbeiten ukrainische und deutsche Kommunen aus über 180 Partnerschaften an Themen wie Energieeffizienz, nachhaltiger Stadtentwicklung und guter lokaler Regierungsführung. Das Netzwerk wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betreut.
Vertreter*innen der Presse sind herzlich eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen. Vor allem am 15. November können Bild- und Tonaufnahmen von den politischen Gästen gemacht werden. Falls Interesse an Interviews besteht, fragen Sie dies bitte vorab per Mail bei uns an.
Die Teilnahme setzt eine vorherige schriftliche Akkreditierung und Überprüfung durch das Bundeskriminalamt (BKA) voraus. Eine Akkreditierung muss bis spätestens 10. November erfolgen. Bitte geben Sie für die Personenprüfung durch das BKA auch Ihr Geburtsdatum, den Geburtsort und Ihre Adresse an. Zur Akkreditierung und bei allgemeinen Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an Engagement Global. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Weitere InformationenDer erbarmungslose Krieg, der infolge der Ermordung und Entführung israelischer Zivilisten durch die Hamas am 7. Oktober 2023 begann, wird keine Lösung im langjährigen israelisch-palästinensischen Konflikt bringen, sondern die Kluft zwischen den gegnerischen Lagern nur noch vertiefen. Israels Besetzung palästinensischer Gebiete und Einmischung in den politischen Alltag der Palästinenser*innen bleiben bestehen, solange Israel die bestehenden internationalen Vereinbarungen über deren Rechte missachtet. Der schwachen und korrupten Palästinensischen Autonomiebehörde fehlt es an Legitimation, um die Interessen ihres Volkes zu vertreten. Und die Hamas ist ein Himmelfahrtskommando, das am 7. Oktober im vollen Bewusstsein der unvermeidlichen Reaktion Israels und der Folgen für die palästinensische Zivilbevölkerung seinen Angriff startete. Die Terroranschläge der Hamas und die israelischen Vergeltungsmaßnahmen verfestigen die Spaltung in ein "wir-gegen-sie", auch auf internationaler Ebene, auf der sich seit 2020 die israelisch-arabischen Beziehungen normalisierten.
Die internationalen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit müssen sich Gedanken machen, wie sie den Teufelskreis der Polarisierung durchbrechen und die palästinensische Bevölkerung in Zukunft unterstützen können. Aus beiden Gründen sollte so bald wie möglich eine internationale Geberkonferenz stattfinden, an der die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten, die USA, die multilateralen Geber, aber auch arabische Geber teilnehmen. Eine Entwicklungsstrategie für die nächsten Monate und Jahre könnte den Palästinensern, Israelis und ihren Nachbarstaaten etwas Hoffnung geben.
Um die Radikalisierung der nächsten Generation entwurzelter Palästinenser zu verhindern, müssen Entscheidungen über drei Dimensionen der internationalen Unterstützung für das palästinensische Volk getroffen werden: humanitäre Hilfe, technische Zusammenarbeit durch Zuschüsse und längerfristige Investitionspartnerschaften.
Was die humanitäre Hilfe anbelangt, so führen die Zerstörungen durch die israelische Militäraktion zu einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen, die dauerhaften Unterstützungsbedarf im Bereich der Grundversorgung nach sich ziehen wird. Die Ressourcen der in den palästinensischen Gebieten operierenden UN-Organisationen sind seit Jahren zu gering; sie werden jetzt erst recht mehr finanzielle Mittel und Durchführungskapazitäten vor Ort benötigen, um ihre Mandate erfüllen zu können. Lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NRO) benötigen Ausstattung und Schutz, damit humanitäre Hilfe die Bedürftigen erreichen kann, ohne ungewollt terroristische Gruppen zu stärken.
Zuschüsse für technische Zusammenarbeit werden in der Regel im Rahmen von Regierungsvereinbarungen gewährt, auf deren Grundlage gemeinsame Prioritäten festgelegt und die Aufträge für Entwicklungsprojekte vergeben werden. Dies war in den palästinensischen Gebieten nicht möglich. Um zu vermeiden, dass die Gelder über die Hamas-Verwaltung fließen, wird die technische Zusammenarbeit für den Gazastreifen seit langem über internationale Durchführungsorganisationen wie die deutsche GIZ oder NROs geleistet. Im Westjordanland haben internationale Geber die Regierungsfähigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt, allerdings mit gemischten Ergebnissen. Diese Entwicklungsprogramme müssen geprüft und möglicherweise umgestaltet werden, um ihre Wirksamkeit zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf die Stärkung palästinensischer Gegengewichte zur Hamas. Ebenso sollte Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Gebern aus der Golfregion geprüft und, wo sinnvoll, multilaterale Programme und Projekte kofinanziert und gemeinsam durchgeführt werden.
Investitionspartnerschaften haben vielleicht das größte Potenzial, der palästinensischen Bevölkerung sozioökonomischen Nutzen zu bringen und bieten vielleicht sogar Anreize für einen Ausweg aus dem festgefahren Konflikt. Möglicherweise haben die Abraham-Abkommen zur Normalisierung der israelisch-arabischen Beziehungen und insbesondere das potentielle Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien den Zeitpunkt des Hamas-Angriffs auf Israel beeinflusst. Mit den verbesserten Beziehungen zwischen Israel und dem Golf ist nämlich der Plan verbunden, einen Wirtschaftskorridor von Indien über die Golfstaaten und Nahost bis nach Europa einzurichten, der die Palästinenser*innen sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch weiter isolieren würde. Derzeit ist in Brüssel oft die Rede von „Konnektivität“ und Infrastrukturpartnerschaften im Rahmen der EU Global Gateway Strategie. In Anbetracht des Potenzials für die An- und Einbindung der Palästinenser*innen in globale Wertschöpfungsketten und den Risiken, die mit ihrer weiteren Ausgrenzung verbunden sind, muss jede langfristige Entwicklungsstrategie für die palästinensischen Gebiete Investitionspartnerschaften umfassen, idealerweise unter der Beteiligung von Regierungen und Entwicklungsbanken der Golfstaaten.
Die Legitimität Deutschlands in der arabischen Welt hat seit dem 7. Oktober gelitten, da wohl der Eindruck entstanden ist, dass die Regierung Israel unkritisch unterstützt. Um dem entgegenzuwirken, könnte Berlin eine führende Rolle bei der Entwicklung der palästinensischen Gebiete übernehmen. Die deutsche Regierung hat bereits Geberkonferenzen für andere konfliktbetroffene Länder organisiert und ausgerichtet, unter anderem für Libyen in den Jahren 2020 und 2021. Deutschland könnte eine ähnliche Initiative für die palästinensischen Gebiete ergreifen. Wie die Libyen-Konferenzen gezeigt haben, können solche Veranstaltungen allein keine Konflikte lösen. Dennoch kann eine Geberkonferenz Palästinensern, Israelis und ihren Nachbarn helfen, über mögliche Auswege aus der momentanen Sackgasse nachzudenken auf dem Weg in eine Zukunft helfen, die von Entwicklung und Zusammenarbeit statt von Konflikten geprägt ist.
Liebe Mitglieder von SID-Frankfurt,
wir möchten uns bei Ihnen für Ihre Treue im Jahr 2023 bedanken und laden Sie herzlich zur diesjährigen Jahresmitgliederversammlung ein.
Jahresmitgliederversammlung 2022/2023 von SID-Frankfurt
am Freitag, den 27. Oktober 2023, um 15:30 Uhr
in der Frankfurt School of Finance and Management
Adickesallee 32-34, 60322 Frankfurt am Main, im Sitzungsraum S 1.05 (1. Stock, geöffnet ab 13:30 Uhr) sowie online,
Parkmöglichkeiten bestehen u.a. bis 22:00 Uhr in der Tiefgarage der DNB,
Einfahrt über die Eckenheimer Landstraße 2, Richtung Innenstadt
Für die Identifizierung als Mitglied von SID-Frankfurt oder Gast, bitten wir Sie um Anmeldung an unsere eMail-Adresse vorstand@sid-frankfurt.de, zugleich mit Ihrer Zustimmung zur Aufzeichnung der JMV und von Screenshots (nur für interne Dokumentationszwecke). Sie erhalten dann die persönlichen Zugangsdaten für den online-Versammlungsraum per eMail kurz vorher.
Einen besonderen Gast haben wir in diesem Jahr für einen Vortrag eingeladen:
Stefano Prato, Managing Director des internationalen Sekretariats der Society for International Development (SID) in Rom, referiert zur Reformierung der internationalen Entwicklungsfinanzierung,
ebenfalls an der Frankfurt School of Finance and Management, Adickesallee 32-34, 60322 Frankfurt am Main,
im Sitzungsraum S 1.05, und zwar bereits um 14:00 Uhr sowie online.
Gerne wird er sich in der JMV auch mit uns zur aktuellen und weiteren Entwicklung von SID austauschen.
Bitte melden Sie sich auch für diesen Vortrag bei vorstand@sid-frankfurt.de an. Wir schicken Ihnen dann gerne einen online-Link, wenn Sie nicht persönlich kommen können. Die Einladung zum Gastvortrag geht auch in Kürze an den Info-Verteiler von SID-Frankfurt.
Wir freuen uns darauf, Sie wiederzusehen.
Wir freuen uns, dass wir einen ganz besonderen Gast für einen Vortrag am 27. Oktober nach Frankfurt einladen konnten:
Stefano Prato, Managing Director des internationalen Sekretariats der Society for International Development (SID) in Rom, wird zum Thema Reformierung der internationalen Entwicklungsfinanzierung an der Frankfurt School of Finance and Management, Adickesallee 32-34, 60322 Frankfurt am Main, im Sitzungssaal S 1.05 sprechen. Der Vortrag beginnt um 14 Uhr und kann auch online verfolgt werden. Wir bitten Sie, sich unter vorstand@sid-frankfurt.de anzumelden.
Berlin. - Im Vorfeld der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Nigeria und Ghana ab Sonntag (29. Oktober) appelliert die Entwicklungsorganisation ONE, den Gesprächspartnern nicht nur verbal auf Augenhöhe zu begegnen, sondern konkrete Angebote zu machen. Scholz soll sich dafür einsetzen, Anreize für Investitionen in Afrika zu schaffen und die vielbeschworene "Partnerschaft auf Augenhöhe" mit Leben füllen.
The Elgar Encyclopedia of Development is a ground-breaking resource that provides a starting point for those wishing to grasp how and why development occurs, while also providing further expansion appropriate for more experienced academics.
Entwicklungspolitik Online (www.epo.de) ist das unabhängige Webportal zur Internationalen Zusammenarbeit im deutschsprachigen Raum. Wir werden weder vom Staat noch von nichtstaatlichen Akteuren finanziert. Wir bringen Nachrichten, Hintergrundberichte und Analysen zu entwicklungs- und umweltpolitischen Themen und konzentrieren uns dabei auf den "Globalen Süden" -- die aufstrebenden Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die "BRICS" und die Politik der "klassischen" Industriestaaten gegenüber diesen Ländern. Derzeit bereiten wir den Relaunch unserer Website und unserer Jobbörse vor. Deshalb stellen wir uns hier nochmals vor und beschreiben, was wir uns für die Zukunft vorstellen können.
Rom. - Regierungen aus zwei besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen, dem Trockenkorridor Mittelamerikas und der afrikanischen Sahelzone, haben auf einem von der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) organisierten Investitionsforum Projekte vorgestellt, die darauf abzielen, die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährungssicherheit "auf nachhaltige und profitable Weise" zu steigern. Das Forum fand im Rahmen des Welternährungsforums (17. - 20. Oktober) in Rom statt.
Das Entwicklungsministerium (BMZ) hat ein ökonomisches Beratungsnetzwerk gegründet, das sich heute zur konstituierenden Sitzung im BMZ in Berlin getroffen hat. Eine Kerngruppe von zehn Ökonom*innen berät ab sofort die Leitung des Entwicklungsministeriums, um Forschungsergebnisse in entwicklungspolitische Antworten auf globale wirtschaftliche Herausforderungen einfließen zu lassen. Die Moderation des Netzwerks übernimmt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Prof. Marcel Fratzscher. In Zeiten multipler Krisen stärkt und erweitert dieses neue Netzwerk die wirtschaftspolitische Expertise des BMZ.
Entwicklungsministerin Schulze: „Die Welt verändert sich und steht vor vielen sich gegenseitig verstärkenden Krisen. Wie lässt sich dieser Wandel verstehen und welche innovativen und nachhaltigen Lösungen können den Kreislauf der Krisen durchbrechen? Es ist meine Überzeugung, dass wir mit fundierter Beratung durch die Wissenschaft zu besseren Antworten in unserer Entwicklungspolitik kommen können. Ich stehe für eine zukunftsorientierte Entwicklungspolitik, die die sozial-ökologische Wirtschaftstransformation und die Krisenbewältigung in den Partnerländern des BMZ unterstützt."
Prof. Marcel Fratzscher, neu gewählter Moderator des Netzwerkes: „Politische Entscheidungsfindung erfordert wissenschaftlich fundierte Beratung. Entwicklungsministerin Svenja Schulze stärkt mit dem heute gegründeten Beratungsnetzwerk gezielt die ökonomische Expertise des BMZ. Für die Kerngruppe des Netzwerkes besteht eine hohe Bereitschaft, die Ministerin dabei zu unterstützen, die komplexen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft durch die wirtschaftliche Zusammenarbeit des BMZ lösungsorientiert und zielgerichtet adressieren zu können."
Ziel des Netzwerks ist es, Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Empfehlungen gezielter in entwicklungspolitische Prozesse einfließen zu lassen. Das Netzwerk wird für die Entwicklungspolitik relevante ökonomische Fragestellungen identifizieren und Analysen und Empfehlungen für die strategische Ausrichtung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und Positionierung des BMZ erarbeiten. Dem Beratungsnetzwerk gehören derzeit zehn Ökonom*innen an, zudem wird es themenbezogen Expert*innen aus dem Globalen Süden hinzuzuziehen. Auch wirken Vorstandsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Netzwerk mit.
Wissenschaftliche Mitglieder der Kerngruppe des ökonomischen Beratungsnetzwerkes:
· Prof. Dr. Clara Brandi, German Institute of Development and Sustainability (IDOS) / Universität Bonn
· Dr. Ekkehard Ernst, Internationale Arbeitsorganisation (ILO)
· Prof. Marchel Fratzscher, Ph.D., Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
· Prof. Dr. Barbara Fritz, Freie Universität Berlin
· Prof. Dr. Anke Hoeffler, Universität Konstanz
· Dr. Friederike Köhler-Geib, KfW-Bankengruppe
· Prof. Dr. Moritz Schularick, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW)
· Prof. Dr. Jens Südekum, Universität Düsseldorf
· Prof. Dr. Ulrich Volz, SOAS University of London / IDOS
· Prof. Dr. Dr. Isabella Weber, University of Massachusetts Amherst
Quelle: https://www.bmz.de/de/aktuelles/aktuelle-meldungen/schulze-gruendet-oekonomisches-beratungsnetzwerk-183206