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27.09.2023: Tagung “Nach dem SDG-Gipfel – Ambitionierter Aufbruch in die nächsten sieben Jahre Agenda 2030?!”

Forum Umwelt & Entwicklung - 31. August 2023 - 16:44

Nach dem SDG-Gipfel – Ambitionierter Aufbruch in die nächsten sieben Jahre der Agenda 2030?!

 

Wann? 27.09.2023, 10:00 – 18:00 Uhr

Wo? Hotel Aquino (Seminarraum 3), Hannoversche Str. 5B, 10115 Berlin

 

Anmeldung

 

Am 18. und 19. September 2023 findet zur Halbzeit der Agenda 2030 und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der SDG-Gipfel in New York statt. Die Staats- und Regierungschefs werden dort eine ernüchternde Bilanz ziehen müssen, denn um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele steht es schlecht. Bei gleichbleibendem Tempo wird die Weltgemeinschaft bis 2030 gerade einmal 15 Prozent der 169 Unterziele erreichen können. Wird es beim SDG-Gipfel gelingen, das Ruder herumzureißen und mit neuem Schwung in die zweite Halbzeit der Umsetzung der Agenda 2030 zu starten? Kann die Implementierung der Nachhaltigkeitsziele überhaupt noch gelingen? Und was muss dafür in Deutschland und weltweit getan werden? Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen bei unserer Veranstaltung diskutieren.

Die Veranstaltung ist in drei thematische Blöcke gegliedert. Im ersten Teil möchten wir auf den SDG-Gipfel zurückblicken und Stimmen aus Zivilgesellschaft, Globalem Süden, Wissenschaft und Politik hören, die die Ergebnisse des Gipfels für uns einordnen, Perspektiven ausloten und Deutschlands Rolle in der globalen Umsetzung der SDGs beleuchten.

Im zweiten Teil wollen wir gezielter auf die nationale Ebene schauen und über Weiterentwicklungen in der deutschen Nachhaltigkeitsarchitektur informieren. Insbesondere die Arbeit der neu eingeführten ressortübergreifenden Transformationsteams der Bundesregierung soll in diesem Teil beleuchtet werden. Dafür haben wir Vertreter*innen der sieben Transformationsteams zu uns eingeladen, mit welchen Sie bei einem World Café ins Gespräch kommen können, um mehr über die Arbeit der Transformationsteams zu erfahren.

Im dritten und letzten Teil der Veranstaltung wird bei einer Podiumsdiskussion der Blick von der Gegenwart in die Zukunft gewandt: mit Blick auf die anstehende Überarbeitung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie möchten wir aus sozialer, umweltpolitischer und internationaler Perspektive mit unseren Expertinnen und Experten und mit Ihnen diskutieren, welche Schritte notwendig sind, damit Deutschland die SDGs noch erreichen kann.

 

Programm

 

 

10:00 – 10:30 Ankunft und Registrierung

  10:30 – 10:45 Begrüßung durch die Veranstalter

 

Eileen Roth, Forum Umwelt und Entwicklung

Jens Martens, Global Policy Forum

Richard Beil, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen

  10:45 – 11:00 Videobotschaften aus New York vom SDG-Summit

  11:00 – 11:15 Eröffnungsstatement: Nach dem SDG-Gipfel – Bilanz und Perspektiven

 

Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

  11:15 – 12:15 Podiumsdiskussion: Bewertung des SDG-Gipfels aus politischer, wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Sicht

 

Panelist*innen

·         Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

·         Dr. Marianne Beisheim, Stiftung Wissenschaft und Politik

·         Fidelis Stehle, Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung

·         Jens Martens, Global Policy Forum

 

Moderation: Christiane Grefe

  12:15 – 12:30 Input: Weiterentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsarchitektur

Bericht über die Arbeit der Transformationsteams und Vorstellung des Prozesses zur Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie

 

Dr. Stefan Bauernfeind, Leiter des Referates Nachhaltige Entwicklung, Bundeskanzleramt (angefragt)

  12:30 – 13:30 Mittagspause

  13:30 – 15:00 World Café: Gesprächstische mit Vertreter*innen der Transformationsteams der Bundesregierung

 

TT1: Menschliches Wohlbefinden, Fähigkeiten und soziale Gerechtigkeit

mit Simon Spendler (BMAS)

TT2: Energiewende und Klimaschutz

mit Mai Wang (BMWK)

TT3: Kreislaufwirtschaft

mit Michael Weltzin (BMWK)

TT4: Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende

mit Anne Keßler (BMBSW) oder Vertretung

TT5: Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme

mit Bastian Semmel (BMEL)

TT6: Schadstofffreie Umwelt

mit Corinna Emmermacher (BMUV, angefragt)

TT7: Internationale Verantwortung und Zusammenarbeit

mit Dr. Véronica Tomei (BMUV, angefragt)

  15:00 – 15:30 Berichte aus dem World Café

  15:30 – 16:15 Kaffeepause

  16:15 – 17:45 Podiumsdiskussion: Mit neuem Schwung in die zweite Halbzeit der SDGs – was bedeutet das für die Überarbeitung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie?

 

Panelist*innen

·         Dr. Imme Scholz, Ko-Vorsitzende der Independent Group of Scientists zur Erarbeitung des Global Sustainable Development Reports

·         Rita Hagl-Kehl, MdB, Mitglied im Parlamentarischen Beirat für Nachhaltige Entwicklung

·         Gabriele Köhler, Vorständin WECF

·         Christine Wenzl, Leiterin Nachhaltigkeit BUND

 

Moderation: Christiane Grefe

  17:45 – 18:00 Abschluss der Veranstaltung

 

 

 

 

 

 

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50.000 weltwärts-Freiwillige tritt ihren Freiwilligendienst an

Engagement Global - 31. August 2023 - 16:00

Zum internationalen Tag der Jugend am 12. August machen die Vereinten Nationen jährlich nicht nur auf den Schutz der Jugendlichen weltweit aufmerksam, sondern fordern auch, dass sie in die Entwicklung von Gemeinschaften und Partnerschaften auf der ganzen Welt einbezogen werden.

Globaler Wissensaustausch

Das Programm Konkreter Friedensdienst der Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) ermöglicht jungen Berufstätigen, Erwerbslosen und Auszubildenden zwischen 18 und 27 Jahren mit Wohnsitz in NRW in einem Land des Global Südens an einem Projekt mitzuarbeiten, ihre Kenntnisse weiterzugeben und selbst Neues zu lernen.

Mehr als 10.000 junge Engagierte aus NRW waren seit 1985 in Entwicklungsprojekten des Konkreten Friedensdienstes rund um den Globus aktiv. Straßenkinder in Brasilien betreuen, in einem ländlichen Krankenhaus in Indien assistieren oder mit behinderten Kindern in Kenia arbeiten: Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Ländern des Globalen Südens auf Augenhöhe. Durch die beruflichen und persönlichen Erfahrungen gewinnen die Teilnehmenden einen neuen Blick auf das weltweite Entwicklungsgefälle. Mit ihrem Engagement tragen sie dazu bei, globale Partnerschaften aufzubauen.

Die jungen Engagierten haben bei der Planung ihres ein- bis dreimonatigen Auslandseinsatzes freie Hand. Ob als Einzelperson oder in Kleingruppen – Teilnehmende bereiten „ihr“ Projekt in eigener Initiative vor und sind sowohl für die inhaltliche Ausgestaltung als auch für die Organisation von Anreise und Unterkunft selbst verantwortlich. Voraussetzung sind bereits vorhandene Kontakte zu einer Organisation im Zielland. Die Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global führt das Programm durch und begleitet die Engagierten von der Antragstellung bis zur Nachbereitung. Denn die Möglichkeit, sich nach dem Projekteinsatz mit anderen auszutauschen über die neuen Erfahrungen, gehört zum Angebot des Konkreten Friedensdienstes:

Handwerksnachwuchs renoviert namibisches Begegnungszentrum

In den vergangenen Jahren entstand eine enge Kooperation zwischen dem Konkreten Friedensdienst, der Handwerkskammer Münster, einigen Handwerksbetrieben und dem gemeinnützigen Verein Intercultural Relations e.V. in Münster. Der Verein unterstützt mit sozialen Projekten wie dem Bau von Suppenküchen und der Instandhaltung von Kindergärten Kinder und Jugendliche in Namibia.

Seit Beginn der 2000er Jahre stand eine Berufsschule in Baumgartsbrunn bei Windhoek leer. Im Rahmen des Konkreten Friedensdienstes reiste eine Gruppe junger Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Münsterland im vergangenen Jahr nach Namibia, um bei der Renovierung des Gebäudes zu unterstützen. „Ich bin über die Handwerkskammer Münster auf das Projekt aufmerksam geworden und war direkt begeistert. Ich wollte schon immer mal bei einem Auslandsprojekt mitmachen und sah darin meine Chance nach der Meisterprüfung“, erzählt die Teilnehmende Johanna. Im neuen Begegnungszentrum „The German-Namibian-Center of Friendship“ entstehen Veranstaltungs- und Ausstellungsräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Johanna setzte ihr Fähigkeiten im Malerhandwerk bei der Renovierung vielseitig ein: „Wir waren für rund dreieinhalb Wochen in Namibia. Ich bin Malermeisterin und habe somit hauptsächlich Malerarbeiten übernommen, wie zum Beispiel streichen, versiegeln und verputzen der Bäder sowie spachteln und verschließen von Setzrissen. Ich habe Dachuntersichten gestrichen, aber auch das Verkitten von Fensterscheiben gehörte zu meinen Aufgaben.“ Die deutschen Handwerkerinnen und Handwerker gaben ihr Wissen angepasst an die lokalen Begebenheiten an namibische Jugendliche weiter.

Johanna reflektiert ihren Auslandsaufenthalt in Namibia: „Ich war beeindruckt von den Menschen vor Ort. Trotz ihrer zum Teil für uns schweren Lebensumstände und Lebensbedingungen waren sie so fröhlich und herzlich. Besonders die Kinder in der Schule haben mich mit ihrer fröhlichen und dankbaren Art begeistert. Da wusste ich, es war definitiv die richtige Entscheidung, an diesem Projekt teilzunehmen. Ich würde es immer wieder machen und jedem empfehlen.“

Der Konkrete Friedensdienst ist ein Angebot von ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen

Zur Website des Konkrenten Friedensdienstes

Zur Website von Intercultural Relations e.V.

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Klimaextreme treffen angeschlagene Volkswirtschaften noch härter

SID Blog - 31. August 2023 - 12:56
Bereits angeschlagene Volkswirtschaften reagieren noch stärker auf Wetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und tropische Wirbelstürme, zeigt eine neue Studie. Eine globale Wirtschaftskrise, wie beispielsweise während der Covid-19-Pandemie, verstärkt den Preisdruck, den private Haushalte durch die Auswirkungen von Wetterextremen erfahren, so ein Forscherteam des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Der Preisdruck verdreifachte sich in China, verdoppelte sich in den Vereinigten Staaten und verstärkte sich in der Europäischen Union um ein Drittel.

„Die unvorhergesehenen gesellschaftlichen Einschränkungen während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 und danach haben erhebliche wirtschaftliche Folgen verursacht. Neben den ökonomischen Verlusten hatten Lockdowns und die Unterbrechung von Lieferketten auch Auswirkungen auf private Haushalte", erklärt Hauptautor und PIK-Forscher Robin Middelanis. „Eine solche globale Krise verringert die wirtschaftliche Kapazität zur Bewältigung weiterer Schocks durch Wetterextreme. Diese Extreme setzen die ohnehin schon gestressten Gesellschaften zusätzlich unter Druck." Bei einer einzelnen Klimakatastrophe können lokale Produktionsausfälle bis zu einem gewissen Grad flexibel durch nicht betroffene Produktionsstandorte im Wirtschaftsnetz ausgeglichen werden. Solche Ausgleichsmechanismen werden schwieriger, wenn die Weltwirtschaft als Ganzes unter Druck steht. Die Kosten für die Haushalte steigen, wenn Produkte knapp werden und sich verteuern.

Für ihre Studie, die in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters veröffentlicht wird, analysierten die Forscher zwei Szenarien: eine „gestresste" Wirtschaft und eine gegensätzliche „nicht gestresste" Wirtschaft mit voller Wirtschaftskapazität. In beiden Szenarien simulierten sie die indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen durch direkte lokale wirtschaftliche Schocks, wie sie durch Klimaextreme wie Hitzestress, Überschwemmungen und tropische Wirbelstürme verursacht werden. Dazu wurde die Wechselwirkung von mehr als 7.000 einzelnen Produktionssektoren und regionalen Verbrauchern, die über 1,8 Millionen Handelsverbindungen miteinander verbunden sind, auf einer täglichen Zeitskala für die Jahre 2020-2021 berechnet. Die Studie konzentriert sich auf den sich daraus ergebenden Preisdruck für private Haushalten in den Vereinigten Staaten, China und der Europäischen Union. 

„Es ist ebenso einfach wie gefährlich, die wirtschaftlichen Auswirkungen sich intensivierender Wetterextreme zu unterschätzen. Da diese sich unter Klimawandel verstärken, werden sie häufiger mit anderen Wirtschaftskrisen zusammentreffen und das ist gefährlich", betont Anders Levermann, Leiter der Forschungsabteilung Komplexitätsforschung am PIK. „Unsere Studie macht deutlich, dass Anpassung an Klimarisiken nicht nur bedeutet, gefährdete Regionen zu schützen. Wir müssen zudem die Widerstandsfähigkeit der Transport- und Handelsrouten erhöhen, um auch Schocks zu verkraften, die andere Gebiete getroffen haben."


Artikel: Robin Middelanis, Sven Norman Willner, Kilian Kuhla, Lennart Quante, Christian Otto, Anders Levermann (2023): Stressed economies respond more strongly to climate extremes. Environmental Research Letters 18 094034 [DOI:10.1088/1748-9326/acec5e]

Weblink zum Artikel:
https://doi.org/10.1088/1748-9326/acec5e

Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)

30.08.2023



Pathways towards enhanced capacity in water governance to deal with complex management challenges

IDOS - 31. August 2023 - 11:41

In recent years nexus approaches have been increasingly promoted for tackling persistent problems in environmental governance in general and water governance in particular. The Water-Energy-Food (WEF) nexus concept has gained importance in debates in business, policy and practice in recent years (Benson et al., 2015) – p
redominantly, but not only in the water domain. The WEF-nexus highlights that enhancing and guaranteeing water, energy and food security requires a cross-sectoral approach and innovative coordination instruments (Weitz et al., 2017, Pahl-Wostl, 2019). Such approaches shift focus towards complex cross-sectoral interdependencies and highlight the need for enhanced coordination. Indeed, despite numerous efforts to promote and implement more integrated approaches, coordination problems persist and impede sustainable water governance and management. Given persistent challenges and the importance of integrated governance, it is quite plausible that IWRM (Integrated Water Resources Management) is also an essential element of Sustainable Development Goal (SDG) 6. The baseline assessment of IWRM implementation unveiled a number of challenges with regard to coordination (UN Environment, 2018).

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Für ein besseres Klima auf Weinplantagen

Oxfam - 31. August 2023 - 10:00
Wie sieht erfolgreicher Aktivismus aus?Unsere südafrikanische Partnerorganisation Women on Farms Project (WoFP) zeigt wie es geht: Mit Beharrlichkeit stehen sie für Farmarbeiterinnen ein und machen solange Druck auf die Politik, bis ihre Forderungen nach gerechten Arbeitsbedingungen und einem würdevollen, selbstbestimmten Leben erfüllt sind. © Alexa Sedgwick/Oxfam

Heiße Temperaturen, vermehrt auftretende Unwetter oder ausbleibende Niederschläge: Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir mittlerweile alle. Bei Oxfam wollen wir mit unseren Partnern die Klimakrise thematisieren und Lösungen für den Umgang mit bereits sehr realen Auswirkungen finden.

Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit

Dazu gehört auch, für Klimagerechtigkeit einzustehen und indirekte Folgen der klimatischen Veränderungen zu sehen und mitzudenken.

Deshalb arbeiten wir unter anderem seit 10 Jahren mit unserer südafrikanischen Partnerorganisation Women on Farms Project (WoFP) in unterschiedlichen Projekten zusammen. Die Organisation besteht größtenteils aus ehrenamtlichen Farmarbeiterinnen und setzt sich für ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben von Frauen ein, die auf Tafeltrauben- und Weinplantagen arbeiten.

Sie informieren über Arbeitsrechte sowie -schutz, beraten bei Arbeitsrechtsverletzungen und unterstützen Arbeiter*innen dabei, sich zu organisieren und ihren Forderungen beispielsweise bei Demonstrationen oder über Kampagnen – wie 2019 zusammen mit Oxfam gegen den schädlichen Einsatz von Pestiziden  – Gehör zu verschaffen.

Mit vollem Einsatz für einen Traum © Alexa Sedgwick/Oxfam

Eine der treibenden Kräfte hinter diesem Aktivismus ist Bettie Fortuin, die bereits seit über 20 Jahren mit WoFP aktiv ist. Sie selbst hat mit 13 Jahren angefangen, auf Weinplantagen in Westkap (Südafrika) zu arbeiten. 2016 musste sie aufhören, um sich um ihre erblindete Schwester zu kümmern. Trotzdem kämpft sie weiter unermüdlich mit den Farmarbeiter*innen für ihren Traum von Gerechtigkeit:

Ich werde mich jedem entgegenstellen, der die Rechte von Farmarbeiter*innen verletzt.

Bettie hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme der Frauen. Wenn nötig spricht sie auch persönlich mit Farmbesitzer*innen, um Lösungen zu verhandeln und sich für einen respektvolleren Umgang stark zu machen. Manchmal rufen sogar Farmbesitzer bei ihr an, um prüfen zu lassen, dass Arbeitsverträge rechtlich korrekt formuliert sind.

Aber auch, wenn das bereits große Fortschritte in der Zusammenarbeit sind und Bettie Fortuins Mut und Energie kaum Grenzen zu kennen scheinen, braucht es noch mehr Bewusstsein für die Situation auf den Weinplantagen und bessere staatliche Unterstützung:

Die Regierung tut nichts [...] Und das macht dich wütend, deshalb werde ich niemals aufhören […] den Plantagenarbeiter*innen als Aktivistin zu helfen und meine Kräfte darauf zu verwenden, dass ich etwas erreichen kann. Bettie Fortuin, Aktivistin bei WoFP

Eins ist sicher: Die Situation auf den Plantagen ist trotz offiziell bestehender Arbeitsrechte immer noch unzumutbar.

Häufige Arbeitsrechtsverletzungen sind unter anderem:
  • Der gesetzlich festgelegte Mindestlohn wird nicht ausgezahlt, besonders Saisonarbeiter*innen sind davon betroffen. Zudem setzt sich WoFP für die gesetzliche Einführung eines existenzsichernden Lohnes ein, da der südafrikanische Mindestlohn den Lebensunterhalt der Farmarbeiterinnen nicht abdeckt.
  • Es gibt – vor allem für migrantische Arbeiter*innen – nicht immer schriftliche Verträge, das führt entsprechend zu unsicheren Anstellungsverhältnissen und Angst vor willkürlichen Kündigungen.
  • Oftmals fehlen Toiletten auf den Weinplantagen, was gerade für Frauen ein großes Problem darstellt.
  • Arbeiter*innen erhalten keinen Schutz vor Pestiziden, die in der EU bereits aus gesundheitsschädlichen Gründen verboten sind.
  • Seit Jahrzehnten bewohnte Häuser auf den Plantagen werden illegal geräumt.
Auswirkungen der Klimakrise

Zusätzlich zu der steigenden Inflationsrate im Land, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen auch infolge der Klimakrise:

© Alexa Sedgwick/Oxfam […] In den letzten Jahren erleben die Frauen zunehmend unregelmäßige Regenfälle, starken Wind und Hitzewellen usw., welche die Erntesaison, die Qualität der Trauben und die Dauer der Ernte beeinflussen. Und das hat natürlich direkte Auswirkungen auf die Arbeit der Frauen auf den Plantagen und damit auf ihr Einkommen und auf ihr Leben auf den Plantagen. Colette Solomon, Geschäftsführerin von WoFP

Durch die klimatischen Veränderungen wird also nicht nur die Arbeit auf den Plantagen anstrengender und führt zu teils tödlichen Hitzeschlägen. Auch Jobmöglichkeiten im Allgemeinen werden unregelmäßiger oder fallen ganz weg. Es gibt Tage, an denen die Frauen wegen starken Regens wieder nachhause geschickt werden und dafür keine finanzielle Entschädigung bekommen. Auch die Zeit zwischen den Erntesaisonen verlängert sich. Für die meisten der angestellten Plantagenarbeiter*innen war diese Zeit zuvor schon schwer zu überbrücken, weil die Arbeitslosenversicherung durch bürokratische Hindernisse zu spät oder gar nicht greift.

© Alexa Sedgwick/Oxfam

Deshalb wird das Thema Klimagerechtigkeit in den folgenden Jahren auch für WoFP ein wichtiger Teil ihrer systemischen Ausrichtung sein. Allerdings ist es der NGO wichtig, dass dabei immer auch die Bedürfnisse der Plantagenarbeiter*innen gesehen werden:

[…] Für uns muss ein gerechter Wandel […] die Plantagenarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellen: Was bedeutet ein gerechter Wandel für Plantagenarbeiter*innen? Colette Solomon Erfolge durch Solidarität © Alexa Sedgwick/Oxfam

Gerade deshalb ist die Zusammenarbeit mit Organisationen wie WoFP und deren Aktivist*innen so bedeutsam für Oxfams Arbeit. Sie stellen die Lebensrealität von Menschen in den Mittelpunkt und geben ihren Stimmen ein Gewicht. Nur so wird aus einzelnen Geschichten eine starke Gemeinschaft: Diese steht füreinander ein, setzt politisch immer wieder Zeichen und trägt kontinuierlich dazu bei, dass Arbeiter*innen in globalen Lieferketten gerechter behandelt werden und gesellschaftlicher Wandel so möglich wird.

Aus diesen aktuellen Erfolgen ziehen wir Kraft für unseren gemeinsamen Weg
  • Kontinuierliche Lobbyarbeit mit dem südafrikanischen Arbeitsministerium und dem zuständigen Minister führten dazu, dass Beamt*innen nun proaktiv auf WoFP zugehen. Beispielsweise kommen Angestellte des Arbeitsministeriums nun direkt auf die Weinfarmen. So können Arbeiter*innen sich leichter für das Arbeitslosengeld für die Zeit nach der Erntesaison registrieren. Dadurch wird auch eine rechtzeitige Auszahlung ermöglicht.
  • 2022 demonstrierte WoFP im Rahmen ihrer Kampagne zur Abschaffung von gesundheitsschädigenden Pestiziden vor dem Gesundheitsministerium. Sie machten darauf aufmerksam, dass die Nutzung von Pestiziden nicht nur einen Einfluss auf die Gesundheit hat, sondern auch eine Frage der Arbeiternehmerrechte ist. In diesem Zusammenhang reichten sie ein Memorandum ein und wurden vom Gesundheitsminister im Februar 2023 zu einem Runden Tisch eingeladen.
  • WoFP hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich zivilgesellschaftliche Akteur*innen in Südafrika als UnPoison Netzwerk zusammengefunden haben, um eine Kampagne gegen hochgefährliche Pestizide zu planen.
  • Laut einer Ankündigung des Präsidenten wird dem Druck dieser Akteur*innen nun nachgegeben und es soll ein Gesetz zum Verbot von hochgefährlichen Pestiziden verabschiedet werden. Die Umsetzung des Gesetzes ist für 2024 geplant.
  • In Zusammenarbeit mit Oxfam Südafrika hat WoFP ihre erste digitale Kampagne (Feminist Reparation Campaign) erfolgreich umgesetzt. Sie konnten ein breites Publikum über die Themen Landrechte und Machtmissverhältnisse aufgeklären. Und ihre Online-Petition für eine Vermögenssteuer erhielt rund 4.500 Unterschriften.
  • Gemeinsam wurden agrarökologische Gärten angelegt. Diese erleichtern den Farmarbeiterinnen besonders die Zeit außerhalb der Erntesaison und verhelfen ihnen und ihren Familien zu einer gesunden und bezahlbaren Ernährung. 

Unterstützen Sie unsere Projekt- und Kampagnenarbeit, damit Aktivismus wie dieser weiter Früchte trägt:

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Was passiert in Niger?

ONE - 30. August 2023 - 12:58

Im Juli 2023 hat das Militär in Niger den Präsidenten Mohamed Bazoum durch einen Staatsstreich abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tchiani, erklärte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Wie konnte das passieren? Was bedeutet das für die Bevölkerung? Und was hat Frankreich damit zu tun?

Geographie und Bevölkerung Nigers

Der Binnenstaat Niger liegt in der Sahelzone und wird vom namensgebenden Fluss Niger durchflossen. Niger zeichnet sich aus durch ein ganz besonderes Licht: Der Sand aus der Sahara legt einen orangefarbenen Filter über alles. Rund 25 Millionen Menschen leben im Land, 2 Millionen davon in der Hauptstadt Niamey. Die Bevölkerung ist sehr jung, mehr als die Hälfte ist unter 15 Jahre alt. Niger gehört zu den Ländern mit dem niedrigsten Bruttonationaleinkommen der Welt. Das bedeutet, dass die meisten Menschen nur über ein sehr geringes Einkommen verfügen und nur schwer für sich und ihre Familien sorgen können. Die meisten Menschen sind Landwirt*innen. Da ein Großteil des Landes Wüste ist, leidet die Bevölkerung immer wieder unter schweren Dürren. Es existieren viele formalisierte Riten im Umgang miteinander und die Menschen sind sehr kommunikativ. Es gibt viele verschiedene Ethnien, mit denen sich die Menschen stärker identifizieren als mit einer gemeinsamen nigrischen Identität. Über die Hälfte der Bevölkerung gehört der Volksgruppe der Hausa an.

Stammesangehörige*r der Wodaabe auf der Cure Salée in Niger – Photo Credit: André via Pexels

Niger als ehemalige Kolonie Frankreichs

Von 1912 bis 1960 war Niger französische Kolonie. Frankreich legte die Grenzen des Landes fest, schuf neue Handelswege und Produktionsformen und siedelte Menschen als Arbeitskräfte an der Küste an. Lokale Produzent*innen und Händler*innen mussten sich umstellen und es gab eine starke Binnenmigration. Die vorkolonialen Reiche waren dagegen von ganz verschiedenen Kulturen dominiert. Der Reichtum vergangener Jahrhunderte, der vor allem durch Handel erwirtschaftet wurde, verschwand während der Kolonialzeit. In den 1960er Jahren erlangte Niger seine Unabhängigkeit. Doch die Kolonialmacht Frankreich blieb präsent, nicht zuletzt wegen der Rohstoffe. So ist Niger nach wie vor Hauptlieferant von Uran für französische Atomkraftwerke. Trotzdem ist Niger eins der am stärksten von Armut betroffenen Länder der Welt und muss mit der Umweltverschmutzung kämpfen, die durch die Minen verursacht wird. Außerdem ist Französisch die Amtssprache, das Bildungssystem ist stark französisch geprägt und französische Institutionen und Medien sind allgegenwärtig. Der anhaltende Einfluss Frankreichs zeigt sich auch in der letzten verbliebenen Kolonialwährung, dem CFA-Franc. Obwohl er als Symbol der Abhängigkeit von Frankreich gilt, wird er immer noch verwendet.

Niger im Sommer 2023

Nach dem Sturz des Präsidenten am 26. Juli 2023 hat die Armee, angeführt von Abdourahamane Tchiani, die Regierung und alle ihre Institutionen gewaltsam beseitigt und eine neue Regierung aus Militärs und Zivilist*innen gebildet. Als Gründe für den Putsch gibt die Militärjunta eine schlechte Regierungsführung und Sicherheitslage im Land an. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS droht dem Land mit Gewalt, um die alte Ordnung wiederherzustellen. Zudem wurde Niger aus der Afrikanischen Union, dem Zusammenschluss aller afrikanischen Staaten, ausgeschlossen. Tchiani will die Macht nach einer dreijährigen Übergangsphase an eine demokratisch gewählte Regierung übergeben. Auch kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Protesten der Bevölkerung gegen die Präsenz des französischen Militärs und den Einfluss Frankreichs im Land. Sie machen Frankreich als ehemalige Kolonialmacht für Missstände wie Korruption und Unterentwicklung verantwortlich. Frankreich erkennt die neuen Machthaber nicht an. Deswegen behält es auch seinen Botschafter dort, obwohl dieser von der nigrischen Übergangsregierung des Landes verwiesen wurde.

Hauptstadt Niamey und Fluss Niger – Photo Credit: Michel Isamuna via Unsplash

Stopp von Entwicklungs- und Finanzhilfen

Da viele Grenzen wegen des Putsches geschlossen sind, ist der Handel eingeschränkt und die Preise, vor allem für Lebensmittel und Benzin, steigen darum schnell. Schon vor dem Putsch war ein Großteil der Bevölkerung auf Hilfslieferungen angewiesen. Doch viele Staaten und Institutionen, darunter auch Deutschland und die Europäische Union, haben ihre Entwicklungs- und Finanzhilfen gestoppt. Hilfslieferungen aus Deutschland sollen dennoch fortgesetzt werden. Niger ist auch eine wichtige Migrationsroute für Geflüchtete aus der Sahelzone über Libyen nach Europa. Viele von ihnen sitzen nun wegen der geschlossenen Grenzen in Niger fest. Das Dreiländereck Niger, Mali und Burkina Faso ist auch das Hauptgebiet islamistischer Terrorgruppen wie Boko Haram und Islamischer Staat. Dort sind inzwischen mehr Menschen durch islamistischen Terror ums Leben gekommen als im Nahen Osten. Niger war für viele westliche Staaten ein “Stabilitätsanker” und die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Präsidenten Bazoum war sehr gut. Aber das war nur nach außen so. Im Land selbst gibt es nur eine eingeschränkte Meinungsfreiheit.

Die Zukunft Nigers

Wie geht es weiter? Das ist schwer zu sagen. Die Berichterstattung ist schwierig, da die Sicherheitslage immer problematischer wird und ausländische Journalist*innen nur schwer durch das Land reisen können. Die Erfahrungen aus den Nachbarländern Mali und Burkina Faso, die ebenfalls von Militärjuntas regiert werden, zeigen, dass sich die Sicherheitslage durch einen Putsch nicht verbessert. Der malische Ethnologe Mamadou Diawara hält es für wichtig, dass sich der Westen damit auseinandersetzt, warum die Menschen in Niger rebellieren, also nach den Ursachen der wirtschaftlichen und politischen Probleme fragt. Es sei wichtig, den Menschen vor Ort zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Du möchtest zur Lage in Niger auf dem Laufenden bleiben? Dann abonniere unseren kostenlosen Nachrichtendienst Top-Themen!

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Was passiert in Niger?

ONE - 30. August 2023 - 12:58

Im Juli 2023 hat das Militär in Niger den Präsidenten Mohamed Bazoum durch einen Staatsstreich abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tchiani, erklärte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Wie konnte das passieren? Was bedeutet das für die Bevölkerung? Und was hat Frankreich damit zu tun?

Geographie und Bevölkerung Nigers

Der Binnenstaat Niger liegt in der Sahelzone und wird vom namensgebenden Fluss Niger durchflossen. Niger zeichnet sich aus durch ein ganz besonderes Licht: Der Sand aus der Sahara legt einen orangefarbenen Filter über alles. Rund 25 Millionen Menschen leben im Land, 2 Millionen davon in der Hauptstadt Niamey. Die Bevölkerung ist sehr jung, mehr als die Hälfte ist unter 15 Jahre alt. Niger gehört zu den Ländern mit dem niedrigsten Bruttonationaleinkommen der Welt. Das bedeutet, dass die meisten Menschen nur über ein sehr geringes Einkommen verfügen und nur schwer für sich und ihre Familien sorgen können. Die meisten Menschen sind Landwirt*innen. Da ein Großteil des Landes Wüste ist, leidet die Bevölkerung immer wieder unter schweren Dürren. Es existieren viele formalisierte Riten im Umgang miteinander und die Menschen sind sehr kommunikativ. Es gibt viele verschiedene Ethnien, mit denen sich die Menschen stärker identifizieren als mit einer gemeinsamen nigrischen Identität. Über die Hälfte der Bevölkerung gehört der Volksgruppe der Hausa an.

Niger als ehemalige Kolonie Frankreichs

Von 1912 bis 1960 war Niger französische Kolonie. Frankreich legte die Grenzen des Landes fest, schuf neue Handelswege und Produktionsformen und siedelte Menschen als Arbeitskräfte an der Küste an. Lokale Produzent*innen und Händler*innen mussten sich umstellen und es gab eine starke Binnenmigration. Die vorkolonialen Reiche waren dagegen von ganz verschiedenen Kulturen dominiert. Der Reichtum vergangener Jahrhunderte, der vor allem durch Handel erwirtschaftet wurde, verschwand während der Kolonialzeit. In den 1960er Jahren erlangte Niger seine Unabhängigkeit. Doch die Kolonialmacht Frankreich blieb präsent, nicht zuletzt wegen der Rohstoffe. So ist Niger nach wie vor Hauptlieferant von Uran für französische Atomkraftwerke. Trotzdem ist Niger eins der am stärksten von Armut betroffenen Länder der Welt und muss mit der Umweltverschmutzung kämpfen, die durch die Minen verursacht wird. Außerdem ist Französisch die Amtssprache, das Bildungssystem ist stark französisch geprägt und französische Institutionen und Medien sind allgegenwärtig. Der anhaltende Einfluss Frankreichs zeigt sich auch in der letzten verbliebenen Kolonialwährung, dem CFA-Franc. Obwohl er als Symbol der Abhängigkeit von Frankreich gilt, wird er immer noch verwendet.

Niger im Sommer 2023

Nach dem Sturz des Präsidenten am 26. Juli 2023 hat die Armee, angeführt von Abdourahamane Tchiani, die Regierung und alle ihre Institutionen gewaltsam beseitigt und eine neue Regierung aus Militärs und Zivilist*innen gebildet. Als Gründe für den Putsch gibt die Militärjunta eine schlechte Regierungsführung und Sicherheitslage im Land an. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS droht dem Land mit Gewalt, um die alte Ordnung wiederherzustellen. Zudem wurde Niger aus der Afrikanischen Union, dem Zusammenschluss aller afrikanischen Staaten, ausgeschlossen. Tchiani will die Macht nach einer dreijährigen Übergangsphase an eine demokratisch gewählte Regierung übergeben. Auch kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Protesten der Bevölkerung gegen die Präsenz des französischen Militärs und den Einfluss Frankreichs im Land. Sie machen Frankreich als ehemalige Kolonialmacht für Missstände wie Korruption und Unterentwicklung verantwortlich. Frankreich erkennt die neuen Machthaber nicht an. Deswegen behält es auch seinen Botschafter dort, obwohl dieser von der nigrischen Übergangsregierung des Landes verwiesen wurde.

Stopp von Entwicklungs- und Finanzhilfen

Da viele Grenzen wegen des Putsches geschlossen sind, ist der Handel eingeschränkt und die Preise, vor allem für Lebensmittel und Benzin, steigen darum schnell. Schon vor dem Putsch war ein Großteil der Bevölkerung auf Hilfslieferungen angewiesen. Doch viele Staaten und Institutionen, darunter auch Deutschland und die Europäische Union, haben ihre Entwicklungs- und Finanzhilfen gestoppt. Hilfslieferungen aus Deutschland sollen dennoch fortgesetzt werden. Niger ist auch eine wichtige Migrationsroute für Geflüchtete aus der Sahelzone über Libyen nach Europa. Viele von ihnen sitzen nun wegen der geschlossenen Grenzen in Niger fest. Das Dreiländereck Niger, Mali und Burkina Faso ist auch das Hauptgebiet islamistischer Terrorgruppen wie Boko Haram und Islamischer Staat. Dort sind inzwischen mehr Menschen durch islamistischen Terror ums Leben gekommen als im Nahen Osten. Niger war für viele westliche Staaten ein “Stabilitätsanker” und die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Präsidenten Bazoum war sehr gut. Aber das war nur nach außen so. Im Land selbst gibt es nur eine eingeschränkte Meinungsfreiheit.

Die Zukunft Nigers

Wie geht es weiter? Das ist schwer zu sagen. Die Berichterstattung ist schwierig, da die Sicherheitslage immer problematischer wird und ausländische Journalist*innen nur schwer durch das Land reisen können. Die Erfahrungen aus den Nachbarländern Mali und Burkina Faso, die ebenfalls von Militärjuntas regiert werden, zeigen, dass sich die Sicherheitslage durch einen Putsch nicht verbessert. Der malische Ethnologe Mamadou Diawara hält es für wichtig, dass sich der Westen damit auseinandersetzt, warum die Menschen in Niger rebellieren, also nach den Ursachen der wirtschaftlichen und politischen Probleme fragt. Es sei wichtig, den Menschen vor Ort zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

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Afrika-Klimagipfel kann wichtige Impulse senden

SID Blog - 30. August 2023 - 12:38
Pressemitteilung Germanwatch, Brot für die Welt & Misereor
Von Klimakrise hart getroffener Kontinent kann Vorreiter beim Klimaschutz werden / Bundesregierung sollte Erneuerbare-Energien-Ausbau und Entschuldung entschieden unterstützen

Aachen/Berlin (30. Aug. 2023). Auf afrikanische Initiative findet ab Montag, dem 4. September in Nairobi erstmals ein Afrika-Klimagipfel, der Africa Climate Summit, statt. Nach Ansicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor bietet der Gipfel die Chance, auf Vorschläge der Gastgeber einzugehen, um mit dem afrikanischen Kontinent partnerschaftlich Maßnahmen gegen die Klimakrise zu erarbeiten. „Afrika leidet schon länger erheblich unter den Auswirkungen der Klimakrise. Aber der Kontinent sieht den Kampf gegen die globale Klimakrise auch als Chance, wichtige Lösungen aktiv selbst voranzutreiben", sagt Kerstin Opfer, Expertin für Energiepolitik und Zivilgesellschaft in Afrika bei Germanwatch.

Kenia hat die Präsidentschaft des Gipfels übernommen und richtet diesen gemeinsam mit der Afrikanischen Union aus. Das Land versteht sich selbst als Vorreiter einer ambitionierten Klima-, Erneuerbare Energien- und Finanzagenda. „Kenia ist ein gutes Vorbild für Klimaschutz in Afrika. Auch bei globalen Steuer- und Schuldenfragen hat das Land bereits einige innovative Lösungsansätze präsentiert. Es ist gut und richtig, dass Deutschland Vorreiter wie Kenia unterstützt", so Opfer weiter. Dabei ist eine kohärente deutsche Position entscheidend. „Die Förderung von fossilem Gas in Afrika durch die Bundesregierung würde widersprüchliche Signale an die Partner senden. Der Entwurf für die neue Leitlinie für Exportkredite sorgt hier für große Verunsicherung. Die Bundesregierung muss sich klar positionieren, indem sie nur Erneuerbare und kein Gas unterstützt", fordert Opfer.
 
Erneuerbare Energien und grüne Wertschöpfungsketten
 
Viele afrikanische Staaten stehen vor wichtigen Investitionsentscheidungen im Energiesektor: fossiles Gas oder Erneuerbare Energien? Trotz stark fallender Technologiekosten für Erneuerbare Energien gibt es noch immer Barrieren wie hohe Finanzierungskosten, die deren zügigen Ausbau in Afrika verhindern. „Erneuerbare Energien können auf dem afrikanischen Kontinent eine Schlüsselrolle für die Überwindung von Energiearmut, für eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung und für den Klimaschutz spielen. Deshalb sollte Deutschland afrikanischen Partnerländern ein Finanzierungspaket zur gezielten Förderung von 100 Prozent erneuerbarer Energie und Zugang zu Elektrizität für alle anbieten", sagt Dr. Joachim Fünfgelt, Referent für Energiepolitik von Brot für die Welt.
 
Wichtig ist nach Ansicht von Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor, dass mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch ein Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten sowie die Suche nach deutlichen Energieeinsparpotentialen im globalen Norden einhergehen. „Die Bundesregierung muss nun ausbuchstabieren, was sie unter der Förderung von nachhaltigen, grünen Wertschöpfungsketten in Partnerländern versteht. Auch die neuen Wasserstoff-Abkommen, die für den Africa Climate Summit angekündigt sind, müssen neben der lokalen Wertschöpfung in Form von Fertigungsstätten und der Förderung gut ausgebildeter Arbeitskräfte auch die Bedürfnisse der Menschen nach Wasser, erneuerbarer Energie und Zugang zu Land berücksichtigen", so Fünfgelt.
 
Schuldenerlasse als Voraussetzung für Klimaschutz
 
Der Africa Climate Summit ist außerdem der zweite Meilenstein, des auf dem Pariser Finanzgipfel im Juni aufgestellten Fahrplans zur Reform der internationalen Finanzarchitektur. Ziel der Reformen ist es, zusätzliche Finanzmittel für klimabezogene Initiativen zu schaffen. Ergänzt werden diese durch Vorschläge des UN-Generalsekretärs, zur Reform der globalen Finanzarchitektur. Dabei spielen insbesondere Schuldenerleichterungen eine wichtige Rolle. Die vielerorts durch die Coronakrise massiv gewachsene untragbare Last des Schuldendienstes hat die afrikanischen Länder allein im Jahr 2022 etwa 64 Milliarden US-Dollar gekostet.

„Das derzeitige System zum Schuldenabbau in Entwicklungsländern funktioniert nicht, eine Überarbeitung ist dringend notwendig. Beim Africa Climate Summit sollte Deutschland sich insbesondere für die auch im Koalitionsvertrag verankerte Schaffung eines internationalen Staateninsolvenzverfahrens und die Einbeziehung aller Gläubigergruppen in Restrukturierungen einsetzen", sagt Dr. Klaus Schilder, Referent für Entwicklungsfinanzierung bei Misereor. Es wäre ein starkes Zeichen, dass etwas Entscheidendes umgesetzt würde: „Die Klimakrise kann nur bewältigt werden, wenn Länder des Globalen Südens von ihrer erdrückenden Schuldenlast befreit werden und haushaltspolitische Spielräume für Zukunftsinvestitionen bekommen", betont Schilder.
 
Vertiefende Informationen und Hintergründe zum Africa Climate Summit finden Sie hier: https://www.germanwatch.org/de/89075
 

Reflections on Development in Development Studies

EADI Debating Development Research - 30. August 2023 - 11:47
By Henning Melber There is a history to Developmentalism long before the US-American President Truman’s interpretation in his inaugural address of 1949. He then advocated development as an integral part of Western policy embracing the emerging independent states through aid in support of sovereign governance. An embracement, which often turned out to be more of …
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Your Global Story – Jetzt eure Geschichte erzählen

EINEWELTblabla - 30. August 2023 - 10:00

Ihr setzt euch dafür ein, Ressourcen und Klima zu schonen und probiert in eurer Schule oder Aktionsgruppe Lösungen für mehr Nachhaltigkeit aus?

Auf Your Global Story könnt ihr von eurem Engagement berichten!

Jeden Tag setzen sich Menschen überall auf der Welt mit all ihrer Energie für einen nachhaltigen Wandel ein. Auch viele Schüler*innen und Schulen in Deutschland sind aktiv im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.

Your Global Story bietet euch die Möglichkeit, eure Ideen nach außen zu tragen und von euren Aktionen und Aktivitäten zu berichten und so auch andere zum Handeln zu motivieren. Your Global Story ist so gleichzeitig ein Ideenpool für Schüler*innen und Schulen, die sich auch für einen nachhaltigen Wandel einsetzen möchten.

Schreibt uns eure Geschichten!

Sei es von eurer Kleidertauschparty, einer Fair Trade AG, eurer nachhaltigen Schülerfirma oder einer Klimaaktion. Das Globale Klassenzimmer Aachen freut sich auf eure inspirierenden Geschichten!

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Brasilianische Luftfahrtbehörde## Russland will Prigoschin-Absturz nicht wirklich aufklären

epo.de - 30. August 2023 - 6:25

"Russland untersucht Prigoschin-Absturz nicht nach internationalen Regeln", schlagzeilt DER SPIEGEL. Wagner-Boss Jewgenij Prigoschin sei mutmaßlich mit einem Privatjet aus brasilianischer Herstellung abgestürzt. Moskau weigere sich aber, ausländische Hilfe bei der Aufklärung anzunehmen.

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Solarbetriebene Kühlschränke revolutionieren die Impfstoffversorgung in abgelegenen Gebieten Kenias

reset - 30. August 2023 - 4:54

In einer abgelegenen Ecke Kenias rettet ein neuartiger Kühlschrank Leben.

Das kenianische Gesundheitssystem hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Die fehlende Infrastruktur führt dazu, dass viele ländliche Gebiete Afrikas kaum Zugang zu medizinischen Einrichtungen, Apotheken und wichtigen Medikamenten haben. Viele der schätzungsweise 38 Millionen Menschen, die in diesen Regionen leben (Macrotrend, 2021) haben daher Schwierigkeiten, lebensrettende Medikamente zu erhalten, wenn sie sie am dringendsten benötigen.

Die Coronavirus-Pandemie hat dieses Problem noch verschlimmert. Selbst als die Impfstoffe in Kenia zur Verfügung standen – Monate, nachdem sie im Westen verfügbar waren – wurde die Einführung durch eine Vielzahl von Faktoren behindert, darunter der Mangel an Gesundheitseinrichtungen und geeigneten Räumen, in denen der Impfstoff gelagert und verabreicht werden konnte und fehlendes Gesundheitspersonal und Freiwillige mit der erforderlichen Ausbildung für die Verabreichung des Impfstoffs.

Das Management der Kühlkette von Impfstoffen ist für eine wirksame Verabreichung von größter Bedeutung

Eine der größten Hürden war jedoch der Transport und die Lagerung des Impfstoffs selbst. Impfstoffe, die für die Lagerung in Kühlschränken zugelassen sind, darunter auch einige der COVID-19-Impfstoffe, müssen bei 2 °C bis 8 °C gelagert werden. In Kenia und in weiten Teilen Afrikas liegen die Durchschnittstemperaturen bei etwa 29 °C, so dass die Kühlung der Impfstoffe unerlässlich ist, um sie verwendbar zu halten. Die so genannte Kühlkette macht es erforderlich, dass Impfstoffe während der Herstellung, Verteilung, Lagerung und schließlich Verabreichung ordnungsgemäß gekühlt werden.

© Mufid Majnun/ Unsplash-Lizenz

Schätzungen zufolge verderben weltweit 50 Prozent der Impfstoffe aufgrund von Lücken in den Kühlketten. Dabei werden die Impfstoffe dringend benötigt: Bis zu einer halben Million Kinder in Afrika sterben jedes Jahr an durch Impfung vermeidbaren Krankheiten, und 30 Millionen weitere leben mit ihnen.

Diese Impfstoffe in einem Klima wie dem kenianischen auf der richtigen Temperatur zu halten, ist jedoch keine leichte Aufgabe. Vor allem der Zugang zu einer ausreichenden Menge an Strom, um die Temperatur während des gesamten Transports stabil zu halten, macht es für einige lebenswichtige Impfstoffe unmöglich, entlegene Gebiete zu erreichen.

Aber nicht nur Medikamente würden von einer stabilen Kühllagerung profitieren. Norah Magero ist Ingenieurin und Geschäftsführerin von Drop Access, einer Organisation, die sich auf die Suche nach nachhaltigen Lösungen zur Unterstützung ländlicher und netzferner Gemeinden in Kenia spezialisiert hat. Ursprünglich wurde sie von einer Gruppe von Milchbäuer*innen angesprochen, die nach einer Möglichkeit suchten, ihre Milch zu transportieren, ohne dass sie verdirbt. Die von ihr entwickelte Lösung war „ein tragbarer Kühlschrank, der 20 Kilo wiegt und 40 Liter fasst. Er ist so kompakt, dass man ihn auf ein Motorrad, ein Fahrrad oder sogar ein Boot montieren oder sogar tragen kann“, berichtete sie gegenüber Euronews.

Magero erkannte bald, dass die Anwendungsmöglichkeiten ihrer Erfindung viel weitreichender waren, als sie es sich vorgestellt hatte. Was wäre, wenn der Kühlschrank auch für den Transport lebensrettender Impfstoffe verwendet werden könnte? „Man ist so aufgeregt, wenn man eine ‚Bingo‘-Idee hat! Dann geht es an die Umsetzung“, sagte sie.

© Lucio Patone/ Unsplash-Lizenz Die Entwicklung der Vaccibox war ein hartes Stück Arbeit

Als die Coronavirus-Pandemie die ganze Welt erfasste, kam Mageros Idee schnell von der Theorie in die Entwicklung. Mitten in der Pandemie erkannte Norah Magero, dass ihre Erfindung dazu beitragen könnte, auch ländliche Gemeinden, die noch nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, zu impfen.

Nachdem ein gescheiterter Prototyp aus China geliefert wurde – überteuert und unzureichend -, beschloss Magero, in ihrem Umfeld nach Lösungen zu suchen. „Wir dachten: ‚Hey, wir sind Ingenieure, warum suche ich nicht nach anderen Ingenieuren, die sich mehr für die Herstellung interessieren, und wir schauen, ob wir die Komponenten dieses Kühlschranks aufschlüsseln und sehen können, was wir vor Ort beschaffen können‘.“ Gemeinsam mit ihrem Team aus lokalen Ingenieur*innen beschlossen sie, alles von Grund auf neu zu bauen. Die VacciBox war geboren.

Unterstützung von Gemeinden in Kenia, eine Lieferung nach der anderen

Die Box selbst ist mehr als nur ein Kühlschrank. VacciBox ist auch ein tragbares IoT-Überwachungsgerät, das automatisch die Temperatur, den Batterieladezustand, den Standort und den Lagerbestand des Kühlschranks überwacht. Dieses Gerät kann dann mit dem VacciBox-Kühlschrank sowie mit anderen Kühllagergeräten verbunden werden. Die VacciBox ist außerdem KI-unterstützt – sie kann den Energieverbrauch und den Bedarf der Anlage prognostizieren und so zu einer besseren Betriebsplanung beitragen.

Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich der portable Solarkühlschrank perfekt für den Einsatz in ländlichen Gegenden bei heißem Wetter und kann einfach auf dem Rücken eines Fahrrads oder Motorrads befestigt werden. Mehrere technische Elemente der VacciBox machen sie außerdem auch nachhaltig.

„Die VacciBox ist solarbetrieben und verfügt über ein Batterie-Backup, das sicherstellt, dass der Kühlschrank auch nachts und bei sehr wenig Sonnenschein in der Lage ist, Impfstoffe kalt zu halten. Und es handelt sich um eine Komplettlösung, da sie mit einer Online-Überwachungsfunktion ausgestattet ist, mit der wir jederzeit wissen können, wo sich der Kühlschrank und die Impfstoffe befinden und bei welcher Temperatur die Impfstoffe gelagert werden, um die Rückverfolgbarkeit der Impfstoffe zu gewährleisten“.

Bislang hat die VacciBox dazu beigetragen, Impfstoffe gegen Polio, Lungenentzündung, Masern, Bacillus Calmette-Guérin (Tuberkulose), DPT (Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus) und COVID-19 an entlegenen Orten im ländlichen Kenia bereitzustellen, zum Beispiel im Usungu Dispensary in Kibwezi, Makueni County. Vor der Einführung von VacciBox wurde die Einrichtung, die völlig netzunabhängig und 22 km vom nächsten Stromnetz entfernt liegt, zweimal wöchentlich mit Impfstoffen aus den örtlichen Krankenhäusern beliefert. Übrig gebliebene Impfstoffe wurden am Ende des Tages – oder wenn die Kühlakkus zu schmelzen begannen-, zurückgegeben. Jetzt kann die Klinik über 1000 Impfstoffe vor Ort lagern, und die Zahl der Impfungen vor Ort ist um 45 Prozent gestiegen.

Zu Recht wurde VacciBox von der Royal Academy of Engineering für den prestigeträchtigen Afrika-Preis nominiert.

Norah Magero zeigt mit DropAccess, dass es mit Geschick und Entschlossenheit möglich ist, umweltfreundliche Lösungen für Probleme innerhalb der eigenen Gemeinschaft zu finden.

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Sanae Abdi zu Entwicklungsfinanzierung in der internationalen Klimapolitik

SID Blog - 30. August 2023 - 1:17

  

29.08.2023 
SPD-Fraktion im Bundestag: Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung


Umfassende Klimafinanzierung ist ökonomisch sinnvoll für effektive Klimapolitik

Sanae Abdi, entwicklungspolitische Sprecherin:

Die SPD-Bundestagsfraktion spricht sich in ihrem Papier zur internationalen Klimapolitik für eine umfassende Klimafinanzierung aus, die als Instrument für eine effektive internationale Klimapolitik dienen kann. Das ist nicht nur für die von der Klimakrise besonders betroffenen Länder moralisch richtig, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

„Internationale Klimapolitik ist gelebte internationale Solidarität. Nur durch die erfolgreiche Verknüpfung von Klima- und Entwicklungszielen kann ein klimaorientierter und sozial sowie geschlechtergerecht ausgestalteter Strukturwandel Gesellschaften stärken und resilienter machen. Dabei ist es unabdingbar, dass die Lasten, aber auch die Chancen, die mit einer sozial-ökologischen Transformation zusammengehen, gerecht verteilt werden. Es muss dafür einen Dialog zwischen Nord und Süd geben, also zwischen Ländern mit hohen und niedrigen Emissionen, bei dem gemeinsam in fairen und gleichberechtigten Partnerschaften klimagerechte Lösungsansätze für die Klimakrise erarbeitet werden.

Unser Handeln darf keine negativen Effekte in den Ländern des globalen Südens haben. Das gilt für alle Bereiche, die von der Transformation hin zu einer klimaneutralen sozialen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung betroffen sind. Heute in Vorsorge zu investieren und Umweltkosten bei Investitionsentscheidungen einzupreisen, heißt die Kosten möglicher Auswirkungen des Klimawandels in der Zukunft zu verringern. Gerade die vulnerabelsten und ärmsten Länder dieser Erde müssen im Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten sowie bei Anpassungsmaßnahmen unterstützt werden."


  Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier:
https://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/umfassende-klimafinanzierung-oekonomisch-sinnvoll-effektive-klimapolitik
Die komplette Pressemitteilung als PDF:
https://www.spdfraktion.de/node/6218224/pdf
 



NDC-SDG Connections: Data on updated NDC submissions (Version 2)

IDOS - 29. August 2023 - 10:45

NDC-SDG Connections is a joint initiative of the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) and the Stockholm Environment Institute (SEI). The research and visualisation project aims at illuminating synergies between the 2030 Agenda for Sustainable Development and the Paris Agreement, and at identifying entry points for coherent policies that promote just, sustainable and climate-smart development. The objective of the NDC-SDG Connections is to: foster a dialogue on meaningful interaction between the 2030 Agenda and the Paris Agreement, globally and at the national level; to increase transparency with easy accessibility to all climate activities; and to cultivate learning and catalyse partnerships between countries and other actors to raise the ambition of future NDCs. With its second version, the NDC-SDG Connections project opened its data for public re-use.

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Overlapping governmentalities and the cosmo-politics of Mongolian water- and miningscapes

IDOS - 29. August 2023 - 9:36

Since transitioning to a market-based economy, Mongolia has experienced a mining boom that turned extractive industries into a key contributor to the country’s national budget. However, benefits from mining activities are allocated unevenly, with increasing rural poverty and degradation of water resources that threaten the livelihood and health of pastoralists, in particular. Regulatory efforts to improve the protection of water resources are confronted with severe implementation challenges as notions of what constitutes appropriate interpretations of the rules and appropriate ways of behaving diverge. Applying Foucault’s concept of governmentality and tying it to the literature on social imaginaries, I show how different rationalities overlap in Mongolian water- and miningscapes. They shape an extractive imaginary perpetuated by technical- managerial truth claims, an increasing monetization of social and social-environmental relationships, an imperative for industrial-economic development, and a state that performs sovereignty by enforcing procedures rather than substantive laws. However, an alternative, cosmo-political imaginary exists that derives its moral imperatives and individual incentive structures from an understanding that human land-use is contingent on the approval of spiritual entities that inhabit nature. As multiple governmentalities exercise power simultaneously, their interaction produces subjectivities that align with various and contradictory positions towards mining and that require negotiation. This challenges simplistic accounts of a homogeneous ‘state’ or ‘community’, as well as a priori assumptions about the interests and rationalities that motivate the behavior of stakeholders. It thus supports a call for environmental governance research and practice to give more attention to the cognitive-symbolic dimension of social-environmental interactions.

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2023 ECOSOC Operational Activities for Development Segment

Global Policy Watch - 28. August 2023 - 14:31

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This GPW Round Up #6 – 2023 ECOSOC Operational Activities for Development Segment: Financing for effective UN Development System & Country Teams – features a selection of perspectives from the sessions held in May 2023.

Sustainable Development is one of the three pillars of the United Nations, yet the recent Global Sustainable Development Report (GSDR) and the consensus from the recently concluded High-Level Political Forum highlighted the dangerous lack of progress on the 2030 Agenda for Sustainable Development and the Sustainable Development Goals.

The ECOSOC Operational Activities for Development Segment addressed ways to improve the effectiveness of the UN Development System, including focus areas such as the UN Resident Coordinators system and UN Country Teams. Many Member States and UN resident coordinators identified deficient funding as a main challenge to securing results on sustainable development.

This Round Up #6 features statements from Member States and UN agencies, including UN resident coordinators in countries. The selection highlights difficulties faced by country teams, as well as some good practices from coordination between country teams and Member States.

This Round Up has been prepared by GPF in collaboration with students from Julien J. Studley Graduate Programs in International Affairs at The New School.

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Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023 – RESET ist nominiert!

reset - 28. August 2023 - 12:03

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) zeichnet Akteure aus verschiedenen Branchen und Sektoren für ihre wirksamen Konzepte gegen den Klimawandel, Ressourcenverschwendung und gesellschaftliche Spaltung aus. Dabei orientiert sich die Auszeichnung an den Zielen der Agenda 2030 und damit an den wesentlichen Transformationsfeldern wie Klima, Biodiversität, Ressourcen, Lieferkette und Gesellschaft. Nach eigenen Angaben ist der Preis mit acht Wettbewerben, über 1.200 Bewerber*innen und 2.000 Gästen zu den Veranstaltungen der größte seiner Art in Europa.

Vergeben wird die Auszeichnung von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit dem DIHK, dem Bundesumweltministerium und weiteren Partnern, darunter auch zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Die Nominierten werden von einer Jury ausgewählt.

RESET ist in der Kategorie Bildung und Forschung nominiert. Am 23. November wird der Preis dann an 100 Gewinner*innen übergeben – drückt uns die Daumen!

Mehr zum Nachhaltigkeitspreis und allen Nominierten: Deutscher Nachhaltigkeitspreis

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Für mehr Verbindlichkeit in der Umsetzung der Agenda 2030

IDOS - 28. August 2023 - 11:12

Bonn, 28. August 2023. In einem Monat steht der SDG Summit an, auf dem Staats- und Regierungschef*innen eine Halbzeitbilanz zur Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung ziehen werden. Er ist ein wichtiger Moment, um neue Aufmerksamkeit für ein altes Problem zu generieren: Wie kann die Agenda 2030, mit ihrem umfassenden, aber rechtlich unverbindlichen Zielsystem, konsequent, kohärent und schnell umgesetzt werden?

Auf dem diesjährigen High-Level Political Forum on Sustainable Development (HLPF), das als entscheidendes UN-Gremium zur Abstimmung der globalen Nachhaltigkeitspolitik gilt und im Juli in New York getagt hat, um den SDG Summit vorzubereiten, wurde erneut deutlich: Trotz Willen und Motivation, die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) voranzutreiben, scheint ihr Erreichen bis 2030 mit den bisherigen Strategien als nicht mehr realistisch. Die verheerenden Folgen globaler Krisen, wie der Covid-19-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder sich durch den Klimawandel häufende Naturkatastrophen, drohen die Relevanz der Nachhaltigkeitsagenda in den Hintergrund zu rücken. Neu entstandene und verschärfte Zielkonflikte sowie die Verknappung öffentlicher Budgets stellen zusätzliche Hürden für eine beschleunigte Umsetzung dar und führen dazu, dass die Fortschritte bei mehr als 50 Prozent der Ziele der SDGs unzureichend und bei 30 Prozent ins Stocken geraten oder sogar rückläufig sind. Um das zu ändern, braucht es eine Reihe transformativer Maßnahmen: massive Investitionen in die SDG-Finanzierung, eine stärkere Mobilisierung des Privatsektors sowie eine bessere Verankerung der Agenda 2030 in öffentlichen Diskursen. Gerade angesichts einer Begrenzung der finanziellen Ressourcen kommt jedoch auch einem verstärkt ordnungspolitischen Ansatz durch Gesetzgebung und Regulierung neue Bedeutung zu. Denn auch wenn angesichts der komplexen Interessenkonflikte auf multilateraler Ebene die bloße Existenz der Agenda 2030 als gemeinsames Steuerungsinstrument durchaus als Erfolg verbucht werden kann, muss diese, für ihre beschleunigte Umsetzung, weltweit durch rechtsverbindliche Normen und Gesetze rahmengebend werden.

Während auf internationaler Ebene beispielsweise bereits ein weltweit rechtsverbindliches Instrument zum Schutz von Menschenrechten globalen Wertschöpfungsketten verhandelt wird oder durch die Europäische Union eine Taxonomie für nachhaltige Investitionen oder eine Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten vorgelegt wurden, braucht es auch auf nationaler Ebene ambitioniertere Initiativen. Deutschland, als Hocheinkommensland großer Verursacher negativer ökologischer und sozialer Spillover-Effekte weltweit, sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen – sowohl mit Blick auf die Schaffung neuer Gesetze, als auch auf die Implementierung dieser.

Die Ampel-Koalition hat sich selbst zum Ziel gesetzt, die Verbindlichkeit der Nachhaltigkeitsziele im konkreten Regierungshandeln und in der Gesetzeserstellung zu erhöhen. Ihr Koalitionsvertrag enthält bereits viele wichtige Vorhaben, wie die Aktualisierung des Bundesbodenschutzgesetzes oder die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz. Insgesamt ist aber auffällig, dass insbesondere in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit die Realisierung vieler Gesetze noch aussteht. Gerade jetzt, zu ihrer Halbzeit, sollte die Ampel-Koalition die Chance nutzen, sich auf diese zu konzentrieren, denn ihr Regierungserfolg wird sich auch an der Umsetzung ihrer Versprechen messen lassen. Was es dafür braucht: politischen Willen und Langfristorientierung, das Austarieren von Ziel- und Umsetzungskonflikten sowie eine starke Zivilgesellschaft.

Eine konkrete Initiative, die Potential für die gesetzliche Verankerung von mehr Nachhaltigkeit in Deutschland birgt, ist die Empfehlung eines Ressourcenschutzgesetzes in Form eines Stammgesetzes. Ein solches Gesetz würde übergeordnete, konkrete Ressourcenschutzziele sowie stoffgruppenspezifische Unterziele gesetzlich verankern und wäre mit dem bereits bestehenden Klimaschutzgesetz vergleichbar. Doch wie die erst kürzlich veröffentlichte Kritik des Expertenrats für Klimafragen am Klimaschutzprogramm der Bundesregierung zeigt: Es braucht ein hohes Ambitionsniveau, eine stabile Datengrundlage, und einen konsistenten Maßnahmenrahmen, damit diese Gesetze wirklich umgesetzt werden können.

Ein weiterer Aspekt, der über die bestehende Gesetzesfolgenabschätzung für nachhaltige Entwicklung hinausgeht und welcher weltweit zunehmend Bedeutung gewinnt, ist die Anerkennung der Natur als Rechtssubjekt – wie seit 2010 in Neuseeland der Fall. Schon 2008 wurden weltweit erstmals in Ecuador die Rechte der Natur in die Verfassung aufgenommen. Im Sinne des Peer-Learnings lösten diese Entscheidungen international viele weitere Gesetzesinitiativen und Gerichtsverfahren aus. Anders als jedes Unternehmen ist die Natur hierzulande (noch) kein Rechtssubjekt, doch die Anerkennung der Rechte der Natur wären ein wichtiger Schritt für die bessere Erreichung ökologischer Ziele.

Die Unverbindlichkeit der Agenda 2030 bleibt neben fehlendem politischen Willen, ausreichender Finanzierung und mächtigen Interessengruppen eine große Herausforderung mit Blick auf ihre zu langsame Umsetzung. Auch durch sie hat die Weltgemeinschaft in der Hälfte der Implementierungszeit nur einen Bruchteil der Ziele umgesetzt. Deswegen sollte vor allem jetzt, in den Wochen zwischen HLPF und SDG Summit, erneut Aufmerksamkeit auf diese Hürde gerichtet werden. Insbesondere angesichts des rapide schrumpfenden Zeitfensters können neue Gesetze für Nachhaltigkeit eine neue Dynamik in die unbedingt nötige beschleunigte Umsetzung bringen.

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Werden die Gebäude der Zukunft aus Pilzen gebaut?

reset - 28. August 2023 - 9:32

Die Bauindustrie ist sieht aufgrund steigender Anforderungen einem wachsenden Druck ausgesetzt, nicht-konventionelle Materialien zu integrieren. Traditionelle Materialien wie Holz, Mauerwerk, Faserzement und Metall können mit dem derzeitigen Tempo des weltweiten Bevölkerungswachstums nur schwer mithalten. Außerdem verursachen sie negative Umweltauswirkungen. Eine Lösung ist, Kreislaufbauweisen einzuführen, die auf die Verwendung nachhaltiger Materialien und Recycling setzen – beispielsweise biologisch abbaubares Glas oder recycelte Autoreifen – und so Abfälle verringert werden.

Eine weiterer innovativer Ansatz ist Myzel als Baumaterial für Ziegel und Verkleidungen. Myzel ist die Wurzelstruktur von Pilzen und darauf basierende Materialien sind biologisch abbaubar, verbrauchen wenig Energie und haben eine geringe CO2-Bilanz. Außerdem sind sie relativ preiswert und bieten eine gute Brand-, Wärme- und Schalldämmung. Können wir also damit rechnen, dass unsere Häuser demnächst aus Pilzen gebaut werden?

Ein superstarkes, leichtes Baumaterial

Myzel, ein verzweigtes Netz von Pilzfäden, kann als zuverlässiges industrielles Material mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten genutzt werden. Das Verfahren besteht darin, Myzel aus landwirtschaftlichen Abfällen und Myzelkulturen zu züchten und es dann in vielseitige Formen wie Ziegel, Platten und Blöcke zu verwandeln. Um diese festen Materialien herzustellen, wird das Myzel mit organischem Material vermischt, das als nährstoffreiches Substrat dient. Während sich das Myzel ausbreitet, verdaut es die organischen Bestandteile und bildet eine dichte und vernetzte Struktur. Dieser Prozess bindet die Mischung zu einer festen Masse. Das so entstandene Material wird in die gewünschten Formen gebracht und wächst weiter, wodurch seine Festigkeit verstärkt wird.

Umweltfreundliche Verpackungen, Möbel, Kunstinstallationen und Textilien werden schon heute aus myzelhaltigen Materialien hergestellt – und in zunehmendem Maße können auch Schlüsselkomponenten unserer Gebäude daraus hergestellt werden.

Sicherere und sauberere Verkleidungen für Wohntürme

Ziegelsteine sind das offensichtlichste Strukturelement, das von einem neuen Pilz profitieren könnte. Schließlich ist Beton bekanntermaßen ressourcenhungrig – so sehr, dass Forschende hoffen, seine Herstellung aus Windeln könnte die Sandknappheit lindern. Doch obwohl Myzel im Vergleich zu Beton ein besseres Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht aufweist, liegt seine Druckfestigkeit mit 30 psi deutlich unter der von Beton mit 4000 psi.

Wenn es um Gebäude geht, scheinen sich daher Verkleidungen vielleicht am besten für Myzel zu eignen. Kürzlich haben Forschende in Australien Fortschritte bei der Verwendung von Pilzen zur Herstellung eines umweltfreundlichen, feuerfesten Außenbaumaterials gemacht. Das Team setzt erneuerbare organische Materialien ein, um dünne, auf Myzel basierende Platten zu züchten, die bei Flammeneinwirkung Schutzschichten bilden und so Feuer und Wärmeübertragung wirksam widerstehen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Brandschutzmitteln, die schädliche Chemikalien enthalten, verbrennt das auf Myzel basierende Material sauber und setzt dabei nur Wasser und CO2 frei. Ziel ist es, gefährliche Aluminiumverkleidungen zu ersetzen, die in Gebäuden wie dem Grenfell Tower verwendet werden.

Pilze als Alternative zu ressourcenfressenden Materialien

Gebäude tragen zu rund 40 Prozent am globalen CO2-Fußabdrucks bei. Innovative Alternativen sind daher entscheidend. Für eine Branche, die nach umweltfreundlichen Lösungen sucht, haben sich Myzelmaterialien als potenzieller Wegbereiter im Bauwesen herauskristallisiert. Ihre natürliche Selbstorganisation, gepaart mit ihrer Leichtigkeit und ihren biologisch abbaubaren Eigenschaften, bietet eine nachhaltige Alternative zum ressourcenintensiven Status quo.

Allerdings gibt es noch einige Herausforderungen. Zwar wurde Myzel schon in innovativen architektonischen Projekten eingesetzt, doch die strukturelle Stabilität und die gleichbleibende Qualität bei verschiedenen Anwendungen bleiben eine Hürde. Außerdem ist die Möglichkeit, landwirtschaftliche Abfälle zu recyceln und Arbeitsplätze zu schaffen vielversprechend, doch für eine breitere Akzeptanz in der Industrie sind Verfeinerung und Standardisierung erforderlich. Doch ohne Frage zeigt Myzel inmitten dieser Herausforderungen einen Weg zu umweltfreundlicherem Bauen auf.

Dieser Artikel gehört zum Dossier „Gebäudewende – Häuser und Quartiere intelligent transformieren“. Das Dossier ist Teil der Projekt-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in deren Rahmen wir vier Dossiers zum Thema „Mission Klimaneutralität – Mit digitalen Lösungen die Transformation vorantreiben“ erstellen.

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The BRICS bang! – Signals from BRICS enlargement to South, West and North

DIE Blog - 25. August 2023 - 13:22

The BRICS group – Brazil, Russia, India, China and South Africa – invite six countries to join them for a BRICS+. The final list of invitees is an odd bunch: Saudi Arabia, the United Arab Emirates (UAE) and Iran from the Middle East, Argentina from Latin America and Egypt and Ethiopia from Africa, with the former also being an Arab state. This decision on specific members came after apparently tough discussions amongst current membership, as interests varied widely. Yet, the return of geopolitics seems to have revitalised a disparate group. Why (only) these six, what are likely effects on international relations, and who’s benefitting most?

Why these countries?

There were around 40 expressions of interests to join the BRICS group, amongst which more than 20 serious ones, as South Africa’s Foreign Minister Naledi Pandor claimed a couple of months back already – without revealing what made some more serious contenders then others. Among them large countries, clear regional players, and some smaller states – a concoction of interests to join. The illustrious list comprised, inter alia, Algeria, Argentina, Bangladesh, Egypt, Ethiopia, Iran, Indonesia, Thailand, Saudi Arabia, Nigeria, Nicaragua and Venezuela. It was a difficult choice. The BRICS debated membership criteria, and even cancelled a press conference on Wednesday evening, 23 August, as there was still “need for discussion” according to a speaker in Johannesburg. On 24 August, though, the global public were not presented a list of criteria, but rather – somewhat surprisingly – a list of countries invited to join.
Some left-outs were surprising, so let’s have a look at them first. It might have been expected that Nicaragua was too much of an odd-ball lightweight. Yet, not invited were South or Southeast Asian countries. Indonesia would have been a sizable fit and Bangladesh is already participating in the BRICS New Development Bank (just like Egypt and the United Arab Emirates). Alas, it seems that India and China could not agree due to hefty rivalry between them in the region, and little interest in strengthening the Asia weight in the grouping might have been an element among the other BRICS countries.
Argentina, a G20 member, and Egypt were almost obvious ones as substantial players in their region, Egypt being both African and Arab/Middle-Eastern. While Argentina, politically divided over BRICS membership, is economically and politically close enough for Brazil to accept, this was apparently not the case for Venezuela, with which Brazil has more difficult relations. South Africa might have had few incentives to have Nigeria on board – a competitor in Africa. More African BRICS members seem to have been a contested issue in the first place, and likely, Xi Jinping ultimately favoured Addis as a close African ally over Abuja with its good connections to “the West”.
China recently brokered a sort of reconciliation between Saudi Arabia and Iran, and the latter was sufficiently anti-Western for Beijing and is a current partner-in-crime for Moscow. Saudi Arabia, also a G20 member, is more in a seesaw policy, being somewhat a Western ally, too, despite rough patches in relations when human rights violations are too obvious. The UAE, for their part, are critically engaging and somewhat more balanced in their criticism of Western domination.

Effects on global relations

The BRICS is often dismissed as a talk-shop in Western countries, and as best seen as a “Southern G5”, coordinating within the G20, along the example of the G7. The BRICS created “family pictures” for their leaders and colourful logos for each presidency, issuing declarations summoning the spirit of “Southern solidarity” and calling for a changed global order. It provided a cosy international space for Vladimir Putin after Russia’s annexation of Crimea in 2014 and the full scale invasion of Ukraine in 2022, or Brazil’s Bolsonaro after the Biden US gave him the cold shoulder. Yet, they more often than not couldn’t agree on much more. India and China particularly are in rivalry and have had flares of border spats in the last years.
The key project of substance in the BRICS is its New Development Bank. In 2015, the group finally established a joint Bank with an initial capital of 50 billion US dollars, later increased to 100 billion dollars. China would have been willing (and able) to put more money on the table, but equality of shares was agreed upon. While this prevented too obvious a Chinese domination, it was a limiting factor, as Brazil and particularly South Africa could not procure as much finance. Handling China as the elephant in the room is a tightrope act also for BRICS members.
The new member states add little demographic weight (42 % to 46% of global population as BRICS+) and some economic weight (25% to 37% of global GDP as BRICS. They cover a spectrum from “Southern in vocation”, like Argentina, to “devoted anti-Westerners”, such as Iran. Russia and China did not have it all their way to form an ‘anti-West’. Yet, while Argentina is an electoral democracy, the shift to a more autocratic group of states in BRICS+ is notable with Iran as a theocracy as a particularly far outlier. Respect for human rights was certainly weakened in this enlarged setup.
Brief, the new members add some weight to the idea of “being seen together” as Southern (non-Western) States. Most of all, though, they add complexity to the group. Agreement on anything constructive beyond criticism of “the West” will become more difficult. To the contrary: more internal conflicts are brought into the BRICS. Egypt and Ethiopia have clashes of interests over water resources of the Nile river, and the Middle-Eastern four new members are all competing in their region. True, whenever the BRICS+ are a chorus rather than a cacophony, this grouping will be harder to ignore. It will need skilled conductors, though.

Who’s benefiting most?

Beijing apparently has the self-confidence and some weight to be directing this unruly bunch to some degree; its economy is bigger than all other BRICS+ combined. China and Russia had the biggest interests in BRICS enlargement, possibly thinking of an anti-West coalition with its eyes clearly set on rivalry with the United States of America. South Africa, Brazil and India were much more sceptical, seeing risks in too many friends-of-China, foes-to-the-West joining the club. Both Brazil and South Africa see the BRICS as staunchly “Southern”, not “anti-Western”. South African President Ramaphosa stated that his country is “not to join any global power” and Brazil’s President Lula da Silva sees the BRICS aim to get “the South better organised”. These signals should not be overheard in the West – and in Beijing and Moscow.
If the “Southerners” remain sufficient impact in BRICS+, a big gain in the enlargement could be on calls for reforms of the global system for better Southern inclusion, sending clears signals to the Global North and South. For their part, Russia, China and, newly, Iran are more likely to engage in vilifying “the West” and legitimising an authoritarian turn. Yet, true alternatives are unlikely to be drawn out by this divergent group of 11 BRICS+.

How should the West react?

In Western capitals, there is little need to get hectic. The least Western counties should do is to regard the group as foes. German foreign minister Annalena Baerbock, for instance, not known for a naïve stance on Russia or China, immediately offered cooperation. Alienating large countries of the Global South would, indeed, be unwise, and create a bloc that isn’t. This is not a homogeneous group. And international politics are not a zero-sum game in which one’s gains are other one’s loss.
There is, however, also little reason for complacency in Western capitals. The current world order is indefensible and the call for reforms of the global system that reflects a world order of 1949 are becoming more urgent, as UN Secretary General Antonio Gutteres rightly pointed out. There is need to present real options for change and obvious need for cooperation on global challenges. While this should not threaten the set of values that the G7 have based their governance on, it also needs to offer real inclusion of underrepresented parts of the global population.

Der Beitrag The BRICS bang! – Signals from BRICS enlargement to South, West and North erschien zuerst auf International Development Blog.

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