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EU-Parlament gibt grünes Licht für EU-Lieferkettengesetz - mit Abstrichen beim Opferschutz

SID Blog - 8. Juni 2023 - 23:52
Berlin, 01.06.2023. Das EU-Parlament hat sich heute auf ein EU-weites Lieferkettengesetz geeinigt. Dadurch sollen Unternehmen für den Schaden, den sie Menschen und dem Planeten zufügen, zur Rechenschaft gezogen werden - doch der Nutzen für Betroffene, deren Menschenrechte verletzt wurden, bleibt unklar.

Franziska Humbert, Juristin und Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte bei Oxfam Deutschland, kommentiert: „Es ist gut, dass das Parlament für eine EU-weite Regelung gestimmt hat, um Lieferketten endlich gerechter zu machen. Doch ein Gesetz, das den betroffenen Menschen wirklich nützt, sieht anders aus. Oxfam zeigt seit Jahren, dass die Menschen, die überall auf der Welt unser Essen ernten, gnadenlos ausgebeutet werden. Zuletzt haben wir das in unserer Studie zum Spargelanbau in Deutschland aufgezeigt. Um die Situation der betroffenen Arbeiter und Arbeiterinnen wirklich zu verbessern, müssen sie eine echte Möglichkeit bekommen, ihre Rechte auch vor deutschen Gerichten einzuklagen. Das ist so nicht der Fall. Die gegenwärtigen Beweisregeln sind eine zu große Hürde."

  • Mehr Infos zum EU-Lieferkettengesetz finden Sie in unserem Media-Briefing aus Oxfams EU-Büro in Brüssel


Eine gerechte Welt auf einem sicheren Planeten - Studie quantifiziert erstmals Erdsystemgrenzen

SID Blog - 8. Juni 2023 - 23:51
Menschen gehen immense Risiken für die Zukunft der Zivilisation und der Lebewesen auf dem Planeten ein, zeigt eine neue Studie in der Fachzeitschrift Nature. Ein internationales Wissenschaftsteam der Earth Commission mit mehr als 40 Forschenden quantifiziert erstmals sichere und gerechte Erdsystemgrenzen auf globaler und lokaler Ebene für mehrere biophysikalische Prozesse und Systeme, die den Zustand des Erdsystems regeln.


Zum ersten Mal werden dabei Sicherheit und Gerechtigkeit für die Menschheit auf der Erde entlang der gleichen Messgrößen beziffert und bewertet, die auch für die Bemessung des Erhalts der Lebensgrundlagen und der Stabilität der Erde herangezogen werden. Die Berücksichtigung von Gerechtigkeit und die Vermeidung erheblicher Schäden für Menschen auf der ganzen Welt führt zu strengeren Erdsystemgrenzen. Dies sei eine große Herausforderung, da viele der sicheren Grenzen bereits heute überschritten sind, so die Schlussfolgerung der Earth Commission.

"Wir befinden uns im Anthropozän und gefährden die Stabilität und Belastbarkeit des gesamten Planeten. Aus diesem Grund legen wir zum ersten Mal quantifizierbare Zahlen und eine fundierte wissenschaftliche Grundlage vor, um den Zustand unseres Planeten nicht nur im Hinblick auf die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Erdsystems, sondern auch im Hinblick auf das menschliche Wohlergehen und Gerechtigkeit zu bewerten", sagt Leitautor Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Ko-Vorsitzender der Earth Commission.

"Gerechtigkeit ist eine Notwendigkeit, um innerhalb der Erdsystemgrenzen leben zu können. Diese Schlussfolgerung sehen wir in der wissenschaftlichen Community in zahlreichen fundierten Umweltanalysen. Es geht dabei nicht um eine politische Entscheidung. Überwältigende wissenschaftliche Belege zeigen, dass ein gerechter und fairer Ansatz wichtig für die planetare Stabilität ist. Wir können keinen biophysikalisch sicheren Planeten ohne Gerechtigkeit haben. Dazu gehört die Bestimmung gerechter Grenzen zur Vermeidung erheblicher Schäden, die Gewährleistung von Zugang zu lebenswichtigen Gütern sowie die gerechte Transformation dorthin", sagt Ko-Autorin Joyeeta Gupta, Ko-Vorsitzende der Earth Commission und Professorin für Umwelt und Entwicklung im globalen Süden an der Universität Amsterdam.

Indikatoren für Mensch und Planet

Die Earth Commission hat sichere und gerechte Grenzen für die Bereiche Klima, biologische Vielfalt, Eingriffe in Wassersysteme und verschiedene Arten der Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung berechnet. Die meisten dieser Grenzen wurden bereits überschritten. Beispielsweise verändern menschliche Aktivitäten Wassersysteme wie Flüsse, Seen und Grundwasser, übermäßige Mengen an Nährstoffen werden durch den Einsatz von Düngemitteln in die Wasserläufe freigesetzt, und es gibt nur noch wenige Naturschutzgebiete und Naturräume. Das stellt den Forschenden zufolge eine existenzielle Bedrohung für einen stabilen Planeten dar, für die Ökosysteme und ihre lebenswichtigen Leistungen für die Menschen. Die im Hinblick darauf als sicher und gerecht bezifferte Grenze der Klimaerwärmung von 1°C über dem vorindustriellen Temperaturniveau wurde demnach bereits überschritten, denn mehrere zehn Millionen Menschen sind bereits von dem derzeitigen Ausmaß des Klimawandels betroffen.  

"Die Ergebnisse unserer Analyse sind beunruhigend: Innerhalb der fünf untersuchten Bereiche sind bereits mehrere Grenzen auf globaler und lokaler Ebene überschritten. Das bedeutet, dass ohne einen zügigen Wandel irreversible Kipppunkte und weitreichende Auswirkungen auf das menschliche Wohlergehen vielleicht nicht zu vermeiden sein werden. Dieses Szenario sollte unbedingt vermieden werden, wenn wir eine sichere und gerechte Zukunft für heutige und künftige Generationen sichern wollen", so Rockström weiter.

"Das Erdsystem ist gefährdet, denn viele Kippelemente stehen kurz vor dem Überschreiten ihrer Kipppunkte. Bislang wurden in der wissenschaftlichen Literatur mehrere Kipppelemente identifiziert, von denen neun mit der Kryosphäre zusammenhängen. Die Kryosphäre des Hochgebirges Asiens (AHMC) verändert sich schnell und steht kurz davor, ein neues Kippelement zu werden, das Auswirkungen auf die regionale Gemeinwirtschaft haben kann", erklärt Dahe Qin, Ko-Vorsitzender der Earth Commission und Leiter eines Forschungsinstitutes an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Eine sichere Zukunft erfordert globale Ziele, die über das Klima hinaus gehen

Die Formulierung globaler Ziele konzentrierte sich bislang auf den Klimawandel und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, wobei gemäß dem Pariser Abkommen maximal 1,5°C angestrebt werden. Die Wissenschaft zeigt deutlich, dass es auch notwendig ist, alle anderen biophysikalischen Systeme und Prozesse auf der Erde zu steuern, die für das menschliche Wohlbefinden wesentlich sind.

"Das Erdsystem ist eine Reihe zusammenhängender biophysikalischer Prozesse, die über Regionen und verschiedene Dimensionen hinweg wirken. Eingriffe in einem Teil der Welt können enorme Auswirkungen auf andere Regionen haben. Indem wir die Grenzen des Erdsystems als Ausgangspunkt für ganzheitliche und transformative Maßnahmen nutzen, unterstützen wir wirksamen und fairen Fortschritt auf dem Weg zu einer sicheren und gerechten Welt", sagt Wendy Broadgate von Future Earth, Executive Director der Earth Commission.

Die neue Studie stützt sich auf maßgebliche wissenschaftliche Erkenntnisse, die die biophysikalischen Bedingungen für die Aufrechterhaltung eines stabilen Planeten als Grundlage für das Leben auf der Erde ("sicher") definieren und bewerten, wie erhebliche Schäden für Menschen und andere Arten vermieden werden können. Frühere wissenschaftliche Versuche, Erdsystemgrenzen zu definieren, wie zum Beispiel das Planetary Boundary Framework, haben sich mit den globalen Bedingungen befasst, die zur Erhaltung eines stabilen Planeten und zum Schutz des Lebens auf der Erde erforderlich sind.

"Die neue Forschung liefert sichere und gerechte Erdsystemgrenzen für fünf kritische Bereiche, die eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Lebensgrundlagen und die Stabilität der Erde spielen. Außerdem wird untersucht, was erforderlich ist, um erhebliche Schäden für den Menschen infolge von Veränderungen im Erdsystem zu minimieren, und es werden Grenzen in Größenordnungen festgelegt, die für die Bewertung und das Management der Bedingungen biophysikalischer Systeme wie der Biosphäre und des Süßwassers relevant sind", erklärt Leitautor Steven Lade aus dem Sekretariat der Earth Commission bei Future Earth und Wissenschaftler an der Australian National University und dem Stockholm Resilience Center.   

Sichere Grenzen sorgen für stabile und widerstandsfähige Bedingungen auf der Erde und beziehen sich auf ein interglaziales, dem Holozän ähnliches Erdsystem als Referenzpunkt für einen gesunden Planeten. Eine stabile und widerstandsfähige Erde wird von ausgleichenden Rückkopplungen beherrscht, die Störungen abfedern und dämpfen. Sichere Grenzen richten sich unter anderem maßgeblich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Klimakipppunkte aus.

Gerechte Grenzen begrenzen die Gefährdung des Menschen durch schwerwiegende Schäden. Erheblicher Schaden wird definiert als: Weit verbreitete, schwerwiegende, existenzielle oder irreversible negative Auswirkungen auf Länder, Gemeinschaften und Einzelpersonen durch Veränderungen des Erdsystems, wie z. B. den Verlust von Menschenleben, Lebensgrundlagen oder Einkommen, Vertreibung, den Verlust von Lebensmitteln, Wasser oder Ernährungssicherheit, chronische Krankheiten, Verletzungen oder Mangelernährung.

"Unsere sicheren und gerechten Grenzen können bei der Zielsetzung Orientierung geben, müssen aber auch durch gerechte Transformationsprozesse verwirklicht werden, die den Menschen ein Mindestmaß an Zugang zu Ressourcen sichern", fügt Joyeeta Gupta hinzu.

Die Bestimmung der sicheren und gerechten Erdsystemgrenzen orientiert sich jeweils an der strengeren Grenze von sicher und gerecht.     

Wissenschaft für die Praxis

Die Belastungsgrenzen des Erdsystems unterstützen die Festlegung neuer, wissenschaftlich fundierter Ziele für Unternehmen, Städte und Regierungen um verschiedene Krisenherde zu adressieren: Die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise auf den Menschen, den Verlust der Artenvielfalt, Wasserknappheit, Schädigung der Ökosysteme durch die übermäßige Nutzung von Düngemitteln in einigen Teilen der Welt in Verbindung mit mangelndem Zugang in anderen Teilen der Welt und die Gesundheitsfolgen der Luftverschmutzung. Die Widerstandsfähigkeit und der Erfolg von Unternehmen, Städten und Regierungen hängt heute von ihrer Fähigkeit ab, ihre Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten genau zu messen und zu verbessern - und die Möglichkeiten innerhalb der endlichen Grenzen des Planeten gezielt zu nutzen.

"Ein Wandel hin zu einem sicheren und gerechten Planeten erfordert dringendes, kollektives Handeln zahlreicher Akteure, insbesondere von Regierungen und Unternehmen, um innerhalb der Grenzen des Erdsystems zu handeln und unser lebenserhaltendes System intakt zu halten. Die Verantwortung für die globalen Gemeingüter war noch nie so dringend und wichtig wie heute", so Wendy Broadgate.

"Mit dieser Analyse geben wir allen Beteiligten wissenschaftliche Belastungsgrenzen an die Hand, die eine gerechte Entwicklung hin zu mehr Wohlstand auf einem stabilen Planeten ermöglichen können, eine bessere Zukunft für Menschen und den Planeten. Diese neuen Erkenntnisse können als Grundlage für die Entwicklung von wissenschaftlich begründeten Zielen dienen. Diese können von Städten, Unternehmen und Ländern übernommen werden, um die systemischen globalen Krisen des Klimawandels, des Verlusts der biologischen Vielfalt, der Nährstoffüberlastung, der übermäßigen Nutzung von Wasser und der Luftverschmutzung zu bewältigen", führt Rockström abschließend aus.

Die Earth Commission ist Teil des internationalen Forschungsprogramms Future Earth und Eckpfeiler der Global Commons Alliance.


Artikel: Johan Rockström, Joyeeta Gupta, Dahe Qin, Steven J. Lade, Jesse F.Abrams, Lauren S. Andersen, David I. Armstrong McKay, Xuemei Bai, Govindasamy Bala, Stuart E. Bunn, Daniel Ciobanu, Fabrice DeClerck, Kristie Ebi, Lauren Gifford, Christopher Gordon, Syezlin Hasan, Norichika Kanie, Timothy M.Lenton, Sina Loriani, Diana M. Liverman, Awaz Mohamed, Nebojsa Nakicenovic, David Obura, Daniel Ospina, Klaudia Prodani, Crelis Rammelt, Boris Sakschewski, Joeri Scholtens, Ben Stewart-Koster, Thejna Tharammal, Detlef van Vuuren, Peter H. Verburg, Ricarda Winkelmann, Caroline Zimm, Elena M. Bennett, Stefan Bringezu, Wendy Broadgate, Pamela Green, Lei Huang, Lisa Jacobson, Christopher Ndehedehe, Simona Pedde, Juan Rocha, Marten Scheffer, Lena Schulte-Uebbing, Wim de Vries, Cunde Xiao, Chi Xu, Xinwu Xu, Noelia Zafra-Calvo, Xin Zhang (2023): Safe and just Earth System Boundaries. [DOI: 10.1038/s41586-023-06083-8]

Weblink zum Artikel nach Ablauf der Sperrfrist:
https://www.nature.com/articles/s41586-023-06083-8




Pressemitteilung der Earth Commission,31.05.2023

Green Finance under the Escazu Agreement

EADI Debating Development Research - 8. Juni 2023 - 10:43
By Héctor Herrera / Debt and Green Transition blog series Over the last few years, two parallel processes have unfolded in Latin America and the Caribbean (LAC). They are seldom considered together, but must be analyzed as intersecting: the drafting and implementation of the Escazú Agreement on environmental participation, and the expansion of the green …
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Kernforderungen für eine zukunftsfähige Meerespolitik

Forum Umwelt & Entwicklung - 7. Juni 2023 - 11:09
Gesunde Meere sind unverzichtbar. Keine der gewaltigen, globalen Herausforderungen ist ohne intakte Weltmeere zu bewältigen. Das gilt für die Klimakrise, den Verlust von Artenvielfalt und Lebensräumen, die Sicherung der Existenzgrundlagen der Menschheit sowie insgesamt für eine nachhaltige Entwicklung. Deutschland muss derzeit viele Krisen meistern und wichtige Entscheidungen für eine lebenswerte Zukunft treffen. Dabei darf gerade der Meeresschutz als eine entscheidende Lösung zur Bewältigung der derzeitigen Krisen nicht vergessen werden.   Download Die Kernforderungen wurden herausgegeben von: Brot für die Welt, BUND, Deepwave, Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring, Environmental Justice Foundation, Fair Oceans, Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, NABU, Misereor, Ozeanien-Dialog, ProWildlife, SharkProject, Whale and Dolphin Conservation, World Future Council und WWF. Die unterzeichnenden Verbände fordern die Bundesregierung und die zuständigen Ministerien sowie Behörden auf, im Rahmen ihrer aktuellen Legislatur politische Entscheidungen konsequent darauf auszurichten, die Meeresökosysteme zu schützen und ihre Funktionen zu erhalten. Nur so kann Deutschland seinen wesentlichen Beitrag leisten: zum Schutz des globalen Klimas, der marinen Biodiversität und für die Stabilität der Lebensgrundlagen der Menschheit.   Die Kernforderungen umfassen folgende Themen: 1.      Meeresschutz und Klimaschutz eng verknüpfen 2.      Meere effektiv schützen und wiederherstellen 3.      Kumulative Übernutzung der Meere drastisch reduzieren 4.      Schutz der Hohen See und der Tiefsee muss sichergestellt werden 5.      Menschen und Meere ins Zentrum globaler nachhaltiger Entwicklung

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Kompass 2023: Einladung zur Pressekonferenz

Welthungerhilfe - 7. Juni 2023 - 11:00
Welthungerhilfe und terre des hommes stellen am 15. Juni 2023 den „Kompass 2023“ zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik vor.
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Die youcoN 2023

EINEWELTblabla - 7. Juni 2023 - 9:00

In Zeiten, in denen der Klimawandel und die Umweltzerstörung immer präsenter werden, ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen sich für Nachhaltigkeit engagieren. Aber wie können wir uns direkt vor unserer eigenen Haustür, in unserer Stadt, unserem Dorf oder unserem Landkreis einmischen und etwas bewegen? Die youcoN 2023 ist eine Plattform, die genau das ermöglicht.

Plattform für junge Menschen

Die youcoN ist ein Kongress, der speziell für junge Menschen konzipiert wurde. Hier kannst du dich über verschiedene Themen wie Klimawandel, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziales Engagement informieren und austauschen. Teilnehmer*innen wird die Möglichkeit geboten, an Workshops und Vorträgen teilzunehmen und sich mit Experten und anderen Teilnehmer*innen zu vernetzen. Auf diese Weise können sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Bereich Nachhaltigkeit erweitern und in der Praxis anwenden.

Inspiration für Veränderung

Der Kongress soll nicht nur ein Ort des Austauschs sein, sondern auch eine Inspiration für Veränderungen im eigenen Leben und Umfeld. Du als Teilnehmer*in lernst nicht nur, wie du nachhaltiger leben kannst, sondern auch, wie du dein Engagement in deinem Umfeld verbreiten kannst. Auf diese Weise wird der Gedanke der Nachhaltigkeit weitergetragen und es entsteht eine Bewegung, die Veränderungen bewirken kann.

Ablauf der youcoN 2023

Ist dein Interesse geweckt? Dann wirf einen Blick ins Programm der youcoN 2023. Hier kannst du vom 29.06. – 02.07. in einer Jugendherberge in Oldenburg ins Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) reinschnuppern oder gemeinsam mit anderen in vielen Workshops ganz unterschiedliche Skills lernen, die du zur Umsetzung deiner eigenen Ideen nutzen kannst – das Programm ist voller Möglichkeiten. Es beinhaltet auch offene Phasen, die du ganz einfach mitgestalten kannst.
Und das Beste daran ? Alle Interessierten zwischen 14 und 27 Jahren können sich kostenlos anmelden!

Du möchtest noch mehr zur youcoN lesen? Dann schaue dir gerne unsere Beiträge der letzten Jahre an.

-Laura-

Der Beitrag Die youcoN 2023 erschien zuerst auf EineWeltBlaBla.

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Winzige, bunte Partikel bieten Hoffnung für dürregeplagte Nutzpflanzen

reset - 7. Juni 2023 - 6:08

Bei den Nutzpflanzen der Zukunft geht es um das Überleben des Stärkeren.

Da der Klimawandel die Häufigkeit und Schwere von Dürreperioden erhöht, müssen Nutzpflanzen mit längeren Perioden der Wasserknappheit zurechtkommen. Eine Lösung besteht darin, Nutzpflanzen zu züchten, die in einem heißen und trockenen Klima effizient mit Wasser umgehen können.

Der erste Schritt besteht darin, herauszufinden, welche Pflanzen das ihnen zur Verfügung stehende Wasser am besten nutzen – und wie sie das tun. Dazu haben Forschende der Cornell University einen Sensor in Nanogröße namens AquaDust entwickelt, der wertvolle Einblicke in den Wasserfluss in Pflanzen bietet.

AquaDust verwendet winzige fluoreszierende Farbstoffe, um die Wasserbewegung im Pflanzengewebe zu verfolgen. Dieser innovative, nicht invasive Ansatz ermöglicht es Züchter*innen und Biolog*innen, den Gesundheitszustand von Nutzpflanzen auf mikroskopischer Ebene zu beurteilen.

Die Forschenden injizierten Nanopartikel auf Hydrogelbasis in Maisblätter, um die Wasserverfügbarkeit zu überwachen. Je nach Wassergehalt dehnten sich die Nanopartikel aus oder zogen sich zusammen, was dazu führte, dass die Farbstoffe bei verschiedenen Wellenlängen Fluoreszenz ausstrahlten. Die Wellenlängen werden dann mit einem Spektrometer gemessen und in Messungen des Wasserpotenzials umgewandelt, ohne die Pflanzen zu schädigen.

Durch ein umfassendes Verständnis des Wasserflusses in den verschiedenen Blattgeweben liefert diese Technik wertvolle Einblicke in zentrale biologische Prozesse wie Photosynthese, Kohlendioxidaufnahme und Wasserdampfabgabe. Auf dieser Grundlage können die Forschenden Pflanzen entwickeln, die ein besseres Wassermanagement aufweisen und so den Herausforderungen der Wasserknappheit begegnen.

Im günstigsten Fall könnte AwuaDust auf Feldern oder in Gewächshäusern versprüht werden, so dass eine Multispektralkamera das Wasserpotenzial von Hunderten von Pflanzen schnell messen kann.

„Der Einsatz jeder Art von Fernerkundungstechnologie – in diesem Fall werden Nanosensoren verwendet – ist ein enormer Fortschritt“, so Irwin Goldman, Professor für Gartenbau an der University of Wisconsin, Madison, gegenüber Wired. „Meiner Meinung nach ist diese Technologie wirklich die Zukunft“.

Teil einer ganzheitlichen Anstrengung zur Entwicklung trockenheitsresistenter Ökosysteme

AquaDust muss noch einige Herausforderungen meistern, bevor es in der realen Welt der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Erstens enthält die in die Pflanzen injizierte Lösung Wasser, das erst verdunsten muss, bevor genaue Messungen vorgenommen werden können. Diese Wartezeit verzögert den Prozess und macht ihn für einen großflächigen Einsatz ineffizient.

Zweitens wird AquaDust in erster Linie als Forschungsinstrument eingesetzt, um Erkenntnisse über die Biologie und das Verhalten von Pflanzen zu gewinnen. Seine Anwendungs- und Auslesemethoden müssen weiter verfeinert werden, wenn Züchterinnen und Landwirtinnen es für kommerzielle oder weit verbreitete praktische Anwendungen nutzen wollen.

Schließlich ist es ein langwieriger und komplexer Prozess, wasserverlustresistente Pflanzen und die zugehörigen Gene zu identifizieren und sie anschließend mit erwünschten Merkmalen wie Nährwert und Geschmack zu verbinden.

Dennoch stellt die nicht-invasive Überwachung der Wasserverfügbarkeit in Pflanzen einen bemerkenswerten Fortschritt in unserem Verständnis der Widerstandsfähigkeit von Pflanzen dar. Bei weiterer Entwicklung könnten Technologien wie AquaDust – neben Lösungen wie Meerwassergewächshäusern und Bewässerung aus der Luft – eine wichtige Rolle bei den ganzheitlichen, wissenschaftlich fundierten Bemühungen spielen, mit einem trockener werdendem Planeten fertig zu werden.

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Ibrahim-Index: Schlechte Noten für Regierungsführung in Afrika

Welthungerhilfe - 6. Juni 2023 - 19:41
Demokratie und Sicherheit haben auf dem Kontinent Rückschritte gemacht. Nach einer Auswertung missachten Regierungen das Recht der Bürger auf politische, soziale und wirtschaftliche Güter heute mehr als vor zehn Jahren.
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„Fair beschaffen – einfach machen“- Der Fair Kongress

Engagement Global Presse - 6. Juni 2023 - 12:04

Vom 13. bis 15. Juni 2023 findet der Fair Kongress der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Erfurter Congress Center statt. Teilnehmende aus Kommunalpolitik, Verwaltung, Stiftungen und der Zivilgesellschaft können sich auf dem Kongress zu Themen der fairen Beschaffung austauschen, vernetzen, qualifizieren.

Kommunen können einen wichtigen Beitrag zu fairem Handel leisten, denn bei ihnen werden rund die Hälfte der 350 Milliarden Euro verantwortet, die jährlich bundesweit für öffentliche Beschaffung ausgegeben werden. „Durch die Beschaffung von nachhaltig und fair produzierten Waren können Kommunen einen wertvollen Beitrag zur Einhaltung sozialer Mindeststandards in globalen Lieferketten leisten. Deshalb wollen wir möglichst viele Kommunen für eine faire Beschaffung gewinnen und ihnen den Einstieg in den fairen Handel erleichtern. Aus diesem Grund haben wir das diesjährige Motto ‚Fair beschaffen - einfach machen‘ gewählt“, so Niels Albers, Leiter der SKEW.

In Vorträgen und Workshops zu Gütesiegeln, zum Einkauf fairer IT-Hardware und der Einführung digitaler Tools zum Beschaffungs-Monitoring vermitteln Expertinnen und Experten das notwendige Fachwissen. In Praxis.Labs teilen engagierte Kommunen ihre Erfahrungen aus dem kommunalen Alltag und stellen erfolgreiche faire Beschaffungsprojekte vor. Abgerundet wird die Veranstaltung durch den „Markt der Möglichkeiten“, bei dem Programmpartner, Unternehmen und Organisationen aus dem Bereich fairer Handel und faire Beschaffung über ihre Unterstützungsangebote und Aktivitäten informieren und individuelle Anknüpfungspunkte zum Themenbereich aufzeigen.

Mit dabei sind unter anderem Fairtrade Deutschland e.V., das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Weltladen Dachverband e.V. und bereits in der fairen Beschaffung aktive Kommunen. Einblick in die Fairhandels-Projekte anderer engagierter Metropolen in Europa und die Möglichkeit zum internationalen Austausch geben Vertreterinnen der Städte Barcelona und Oslo, die live zum Kongress zugeschaltet werden.

Fairer Handel kann einen wirkungsvollen Beitrag zu Entwicklungszusammenarbeit leisten und zugleich das Gemeinwesen vor Ort fördern. Landkreise, Städte und Gemeinden können die Ziele des fairen Handels unterstützen, indem sie fair gehandelte Produkte einkaufen und auf Güter verzichten, die durch ausbeuterische Kinderarbeit oder unter Verletzung sozialer Mindeststandards hergestellt werden. Als öffentliche Auftraggeber besitzen Kommunen ein enormes wirtschaftliches Potenzial.

Ansprechperson

Theresa Güldenring
Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
Engagement Global gGmbH
Theresa.Gueldenring@engagement-global.de

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Who decides what is ‘green’ enough to be ‘green’?

EADI Debating Development Research - 6. Juni 2023 - 10:01
By Stephanie Garciduenas Nieto / Debt and Green Transition blog series As the preferred ‘green’ financial instrument to fund the green transition, Green Bonds (GB) have become leaders of the market, with S&P Global forecasting a 1$ trillion issuance for 2023 alone. Nonetheless, the green bond market continues to face criticism about greenwashing, lack of …
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The Paris Agreement and the Sustainable Development Goals: evolving connections

IDOS - 5. Juni 2023 - 16:51

There is growing evidence that climate action necessitates a transition that addresses all dimensions of sustainability. Similarly, the 17 Sustainable Development Goals (SDGs) of the 2030 Agenda cannot be successfully implemented without strong action on climate change. The NDC-SDG Connections tool, developed jointly by SEI and the German Institute of Development and Sustainability (IDOS), shows how activities in countries’ Nationally Determined Contributions (NDCs) connect to all 17 SDGs. NDC-SDG Connections allows users to explore how NDC activities (i.e. statements identifying a strand of future activity, conditional or unconditional on financial support) connect to the ambitions of the 17 SDGs and their 169 targets, both globally and for individual countries and country groupings. It reveals how NDCs directly contribute to the SDGs and that they are essentially both climate action plans and sustainable development strategies at the same time. This policy brief, which builds on updated data from NDC-SDG Connections, presents a comparative analysis of how NDCs have developed over time with regards to the 2030 Agenda. It concludes with policy recommendations.

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Bildung trifft Entwicklung und weltwärts feierten Jubiläum

Engagement Global - 5. Juni 2023 - 16:35

Vom 31. Mai bis 4. Juni 2023 feierten gleich zwei Programme, die von Engagement Global koordiniert werden, Jubiläum. Bildung trifft Entwicklung (BtE) wurde 20 Jahre alt und weltwärts kann auf 15 Jahre entwicklungspolitischen Freiwilligendienst zurückblicken.

Gefeiert wurde mit einem großen Festival in Göttingen. Im Jahnstadion kamen rund 1.200 Menschen zusammen, um gemeinsam das Engagement für eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu würdigen. Das Rahmenprogramm des Festivals bot zahlreiche Workshops zu Themen wie „Weltweiter Ernährungswandel“ oder „Degrowth als Utopie“, postkoloniale Stadtrundgänge durch Göttingen und Sportangebote wie beispielweise „Friedensball“ an.

„Tolle Festivaltage liegen hinter uns. Diese Veranstaltung spiegelt genau das wider, was uns bei weltwärts am meisten am Herzen liegt: Möglichkeiten aufzeigen und gemeinsam Ideen entwickeln, Perspektiven tauschen und voneinander lernen“, so Astrid Neumann, Leiterin der Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global.

Am Samstag, 4. Juni 2023, stellte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) außerdem seine Engagement-Strategie vor, die zivilgesellschaftlichen Einsatz stärken soll. „Wir wollen alle Teile unserer Gesellschaft mitnehmen und Angebote bieten für Menschen jeden Alters, in unterschiedlichen Lebensphasen und mit verschiedenen Erfahrungshintergründen. Vor allem wollen wir aber junge Menschen ermutigen, sich zu engagieren“, so Jochen Steinhilber, Abteilungsleiter im BMZ.

Perspektiven wechseln mit Bildung trifft Entwicklung

Eine Möglichkeit sich zu engagieren, bietet BtE. Diese Chance möchte auch eine Teilnehmerin ergreifen: „Ich habe am Donnerstagnachmittag im BtE-Zelt vorbeigeschaut. Dort habe ich richtig Lust bekommen, bei BtE als Referentin aktiv zu werden.“ BtE-Referentin oder Referent kann werden, wer bereits Auslandserfahrung im entwicklungspolitischen Kontext gesammelt hat und sein Wissen an Kinder, Jugendliche oder Menschen, die an Programmen der Jugend- und Erwachsenenbildung teilnehmen, weitergeben möchte. Ziel von BtE ist es, mit Veranstaltungen zu nachhaltiger Entwicklung – Stichwort: 17 Ziele – zu einem Bewusstseinswandel in Deutschland und zu einer verantwortungsvollen Gestaltung von Globalisierung beizutragen. Seit 2003 erreichte BtE mehr als 1,5 Millionen Menschen bei 70.000 Veranstaltungen. Jährlich sind dafür knapp 600 Referentinnen und Referenten in allen Regionen Deutschlands aktiv.

weltwärts gehen

Einen Einstieg in entwicklungspolitisches Engagement bietet weltwärts. Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst ermöglicht es jungen Menschen, internationale Erfahrungen zu sammeln und neue Perspektiven zu gewinnen. Ziel des Programms sind das Globale Lernen und das gemeinsame Engagement für eine gerechtere und nachhaltigere Welt. Davon profitieren jedes Jahr insgesamt rund 3.500 junge Menschen. Die meisten von ihnen nehmen an der Nord-Süd-Komponente des Programms teil, gehen also von Deutschland in ein Land des Globalen Südens. Seit zehn Jahren, seit 2013, absolvieren auch immer mehr junge Menschen aus dem Globalen Süden einen Freiwilligendienst in Deutschland über die Süd-Nord-Komponente.

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“I hope to see a renewed commitment from all parties involved in the Grand Bargain”

VENRO - 5. Juni 2023 - 15:05

The Grand Bargain aims to improve the effectiveness and efficiency of humanitarian assistance. Looking at the upcoming annual meeting, Jameel Abdo, Direktor of the Tamdeen Youth Foundation in Yemen, demands a collective effort from the international community to address some of the longstanding challenges facing the humanitarian sector.

What hopes do you have that the situation in Yemen will improve and that the great need will come to an end?

The situation in Yemen can improve if there is a collective effort from the international community to end the conflict and provide humanitarian aid to those affected by the crisis. Also, the government and local authorities have to assume primary responsibility for preventing and responding to disasters and protecting their populations.

I hope to see a concerted effort to address some of the longstanding challenges facing the humanitarian sector, such as funding gaps and resource constraints. By working together and finding innovative solutions, we can ensure that those in need receive the support they require in a timely and effective manner.

Another reason for hope is the resilience and determination of the Yemeni people themselves. Despite the immense challenges they face, they continue to demonstrate incredible strength and courage in the face of adversity. This spirit of resilience is something that should inspire us all.

What do you expect from the annual meeting of the Grand Bargain?

I hope to see a renewed commitment from all parties involved in the Grand Bargain to work towards more efficient and effective humanitarian assistance. This means finding ways to reduce bureaucracy and unnecessary overheads, as well as improving coordination and communication between different actors. Also, it is necessary to increase the localization of humanitarian aid and start to walk the talk.

All grand bargain signatories (donors, United Nations agencies, international non-governmental organizations) must provide timely, full and transparent funding reporting to local humanitarian actors. Moreover, the timetable for the next phase of the grand bargain with the Sustainable Development Goals needs to be aligned; until 2030 – but with specific and measurable milestones, including gender equality and the empowerment of women and girls.

A renewed commitment to reducing needs and deepening the resource and accountability base on gender equality and the empowerment of women and girls as part of the grand bargain is necessary, als well as adopting a rights-based approach that supports women’s effective participation, voice, and leadership in decisions that affect them in all contexts – under all pillars of the humanitarian, developmental, and peace relationship as a platform for achieving the Sustainable Development Goals, including grand bargain structures.

How can Yemeni NGOs be better involved in humanitarian decisions affecting their country?

There is a need for innovative and fairer partnerships with Yemeni non-governmental organizations (NGOs) as well as support and advocacy for the outputs of the localization initiative launched by more than 60 Yemeni NGOs in 2021. It is important that their efforts to localize and improve response mechanisms in Yemen are supported.

The humanitarian country team should adopt a new policy that improves the working environment and participation of local actors. The members should provide regular updates on performance, humanitarian developments, funding opportunities, coordination mechanisms and relevant data to local actors in order to enhance programming, decision-making and transfer of expertise and knowledge.

Leadership and a meaningful participation of various local actors are also important factors, as well as the participation of those affected – accountability to them needs to be assured. As an important part of this accountability, the data transparency related to finance needs to be improved.

Jameel Abdo is the CEO of the Yemeni Tamdeen Youth Foundation (TYF). The organization is the secretary for the localization initiative in Yemen and partner of the VENRO network project “Localization in Practice: Walk the Talk“.

Lokal verankerte Zivile Konfliktbearbeitung zwischen Partnerschaft und Machtungleichgewicht

IDOS - 5. Juni 2023 - 14:01

In diesem Open-Access-Buch werden Prozesse und Dynamiken der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen in Projekten des zivilen Friedensdienstes in Kenia, Sierra Leone und Liberia betrachtet. Das durch lokale und internationale Akteur*innen gemeinsame Bearbeiten von Konflikten und Herausforderungen der Friedenskonsolidierung hat in der deutschen Friedensarbeit eine lange Tradition und wird in einer globalisierten Welt immer wichtiger. Deswegen geht das Buch der sowohl für die Wissenschaft als auch für die Friedenspraxis relevanten Frage nach, inwiefern im Kontext der Zivilen Konfliktbearbeitung eine gleichberechtige Partnerschaft vorliegen kann. Indem sich die Arbeit auf die Chancen und Herausforderungen der Zusammenarbeit konzentriert, gelingt es, den Blick auf die alltäglichen Aktivitäten zu legen, die eigentlichen Prozesse und Reibungspunkte der Friedensarbeit zu analysieren und einen wertvollen Beitrag zur kritischen Friedensforschung und der Diskussion um Hybridität und Friction zu leisten.

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Beides gemeinsam anpacken!

IDOS - 5. Juni 2023 - 12:12

Bonn, 5. Juni 2023. Seit 50 Jahren wird am 5. Juni unter der Federführung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) der Weltumwelttag begangen, um die existenzielle und unersetzliche Rolle der Umwelt für die menschliche Entwicklung zu feiern. Schon der erste Weltumwelttag fand 1973 unter dem Motto „Nur eine Erde“ statt. Dessen ungeachtet hat sich ihr Schutz seither als eine der größten Herausforderungen für die Vereinten Nationen und ihre Mitgliedsstaaten erwiesen.

Während sich das Umweltvölkerrecht dynamisch entwickelt hat und es mittlerweile eine Vielzahl multilateraler Umweltabkommen gibt, um die internationalen Zusammenarbeit zu verschiedensten Umweltproblemen zu regeln, ist der ökologische Fußabdruck der Menschheit weiter gewachsen. Er übersteigt die Tragfähigkeit der „einen Erde“ bei weitem und ist heute fast doppelt so groß wie ihre Biokapazität. Entsprechend hat sich der Zustand der globalen Umwelt weiter verschlechtert. Unzählige Pflanzen- und Tierarten sind bereits ausgestorben und viele weitere sind vom Aussterben bedroht. Parallel dazu ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,2 °C gestiegen, was weltweit verheerende Folgen hat. Die sozioökonomische Entwicklung konterkariert vielerorts Fortschritte in der Umweltpolitik und deren Umsetzung. Aus allen einschlägigen wissenschaftlichen Bestandsaufnehmen lässt sich unterdessen eindeutig ablesen, dass sich sozioökonomische Entwicklungsziele nur dann innerhalb der planetaren Grenzen erreichen lassen, wenn dies im Rahmen rascher und transformativer Veränderungsprozesse geschieht.

Globale Umweltabkommen haben in vielen Fällen tatsächlich positive Veränderungen bewirkt, insgesamt bleiben sie jedoch weit hinter dem zurück, was erforderlich wäre. Um ihre jeweilige komparative Stärke sowie ihre kohärente und wirksame Umsetzung zu fördern, müssen sie besser miteinander verzahnt werden. Drei Punkte gilt es dabei besonders zu beachten: Erstens gehen viele Umweltprobleme auf die gleichen sozioökonomischen Treiber zurück. Zweitens unterläuft nicht nur die sozioökonomische Entwicklung die Umweltpolitik, sondern können auch widerläufige Umweltschutzmaßnahmen zu Umweltschäden führen. So können beispielsweise großflächige Monokulturen zur Herstellung von Biokraftstoffen oder die Aufforstung mit nicht-einheimischen Arten zur Bindung von Treibhausgasemissionen zu einem Verlust an biologischer Vielfalt führen. Umgekehrt können langfristige Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen das Potenzial für eine schnellere Kohlenstoffbindung einschränken. Drittens kann die Vernachlässigung einzelner Umweltveränderungen Dominoeffekte in anderen Bereichen auslösen. In dieser Hinsicht ist die globale Aufheizung der Atmosphäre die größte vom Menschen verursachte Umweltbedrohung: Ihre überall spürbaren Auswirkungen haben weitreichende Folgen für alles Leben an Land und im Wasser.

Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) wurde 1992 auf dem “Erdgipfel“ von Rio verabschiedet, um diesem „gefährlichen Klimawandel“ Rechnung zu tragen. Seither haben zahlreiche halbjährliche Verhandlungsrunden stattgefunden; seit 2015 dienen sie insbesondere der Umsetzung des Pariser Abkommens. Aktuell tagen die sogenannten Nebenorgane (Subsidiary Bodies oder kurz „SBs“) für zwei Wochen auf der Bonner Klimakonferenz. Sie bereiten Entscheidungen vor, die auf der jährlichen UN-Klimakonferenz (besser bekannt als COP) politisch beschlossen werden sollen.

Im Mittelpunkt der diesjährigen SBs steht eine umfassende Bestandsaufnahme, der „Global Stocktake“, wodurch die Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Abkommens ermittelt werden sollen. Darüber hinaus werden die weitergefassten Auswirkungen der Klimaschutzmaßnahmen sowie die bereits durch den Klimawandel entstandenen Verluste und Schäden untersucht. Die Ergebnisse werden kaum überraschen: Die Klimaschutzmaßnahmen sind nach wie vor höchst unzureichend, sowohl was die Minderung der Treibhausgasemissionen als auch die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels betrifft. Dies gefährdet alle nachhaltigen Entwicklungsziele (die SDGs) und unsere Umwelt, so wie wir sie kennen. Vermehrte Waldbrände, der Verlust der Artenvielfalt an Land, in Gewässern und Meeren infolge des Temperaturanstiegs, Wasserknappheit und Landdegradation infolge von Dürren, versauerte Ozeane, versalzte Küstengebiete, schmelzende Gletscher und auftauende Permafrostböden und sogar veränderte Meeresströmungen prägen die neue Realität.

Immerhin wird den Auswirkungen von Schutzmaßnahmen jetzt im Rahmen der globalen Bestandsaufnahme mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dennoch konzentrieren sich die Debatten bisher weitgehend auf die soziale Dimension mit dem Ziel, einen gerechten Übergang („just transition“) zu ermöglichen, während die Auswirkungen auf die Umwelt nur begrenzt Berücksichtigung finden. Dies wäre jedoch von großer Bedeutung, um die enge Verbindung zwischen klimapolitischen Maßnahmen und anderen Umweltbelangen zu verdeutlichen und sicherzustellen, dass Synergien maximiert und Zielkonflikte vermieden oder zumindest begrenzt werden können. Hierfür wäre eine stärkere und systematischere Verzahnung mit der Vielzahl einschlägiger multilateraler Umweltabkommen (MEAs) entscheidend. Eine bessere Verknüpfung der Vorgaben der UNFCCC und des Übereinkommens über die biologische Vielfalt ist angesichts der Bedeutung „naturbasierter Lösungen“ in beiden Politikfeldern ein naheliegender Ansatzpunkt. Doch dabei darf es nicht bleiben. Es müssen auch Synergien und Zielkonflikte zwischen weiteren Konventionen und multilateralen Umweltabkommen identifiziert und angegangen werden, angefangen bei der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung bis hin zu den Vertragswerken, die sich mit einem breiten Spektrum an gefährlichen Abfällen, Schadstoffen und Chemikalien befassen, wie zum Beispiel das Montrealer Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, oder den spezialisierten Abkommen zum Schutz bestimmter Arten- und Ökosysteme, wie etwa die Ramsar-Konvention über Feuchtgebiete.

Dem UNEP und seinem zentralen Gremium, der UN-Umweltversammlung, könnte bei der Koordinierung solcher Bemühungen eine wichtige Rolle zukommen. Nicht nur ist es die organisatorische Heimat der meisten in Frage kommenden MEAs. Ein solches Vorgehen würde auch das ursprüngliche Mandat bekräftigen, das dem UNEP vor fünf Jahrzehnten von der UN-Generalversammlung erteilt wurde und das nicht zuletzt der Idee des Weltumwelttages zugrunde liegt. Die Tatsache, dass die aktuellen Klimaverhandlungen mit dem 50. Weltumwelttag zusammenfallen, sollte daher eine deutliche Erinnerung daran sein, dass Klima- und Umweltschutzmaßnahmen tatsächlich zwei Seiten derselben Medaille sind. Die fundamentalen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Umwelt im weiteren Sinne müssen besser gewürdigt und angegangen werden. Letztlich ist der Übergang zu kohlenstoffarmen und klimaresilienten Gesellschaften ohne den Schutz der ökologischen Grundlagen, auf denen diese Gesellschaften gedeihen und sich weiter entwickeln können, nicht machbar. Wirtschaftliche Interessen und Entwicklungsbestrebungen dürfen deshalb nicht länger als Vorwand für halbgare Klimamaßnahmen dienen. Im Gegenteil sind ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen das Gebot der Stunde für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung. Klimapolitik und Umweltpolitik müssen gemeinsam angepackt werden.

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Globales Klima-Camp: Eine interkulturelle Zukunftswerkstatt zum Thema Klima und Gerechtigkeit

EINEWELTblabla - 5. Juni 2023 - 11:10

Klimagerechtigkeit ist dir ein Anliegen? Du bist 16 bis 22 Jahre alt und möchtest endlich selber aktiv werden und deine eigenen Ideen einbringen? Dann melde dich zum Klimacamp von Don Bosco an.

Welche Zukunft willst du?

Im Klimacamp feilst du zusammen mit 16 jungen Engagierten 5 Tage lang an neuen Zukunftsvisionen, bringst dein Wissen und deine Meinungen ein und gewinnst neue Perspektiven im Austausch mit anderen Teilnehmenden. Gemeinsam entwickelt ihr Ziele und Maßnahmen, wie ihr eure Zukunftsvision umsetzen könnt.

Austausch mit indischen Jugendlichen

Das Camp wird bereichert durch vier bis acht indische Klima-Botschafter*innen, die nach Deutschland kommen. Außerdem wird es einen digitalen Austausch mit 16 indischen Jugendlichen geben, die parallel bei Don Bosco in Tamil Nadu (Südindien) ein Klimacamp durchlaufen.

Details zum Camp

Das Klimacamp findet vom 23. bis 27. August 2023 in Jünkerath in der Eifel statt. Die Unterbringung erfolgt in der Jugendbildungsstätte. Vor Ort werdet ihr mit vegetarischem Essen versorgt.

Die Teilnahme am Camp ist kostenlos samt Unterbringung und Verpflegung dank der Förderung durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Solltest du Fragen zum Ablauf haben oder die Organisator*innen kennenlernen wollen, bieten sie vorab einen Online-Infoabend an am 13.06.23 von 17–18 Uhr. Anmeldung zum Infoabend bitte per Email an Claudia Steiner.

Beitragsbild: Copyright Don Bosco Mission Bonn

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Von Quallen inspirierter Roboter soll den Meeresboden säubern

reset - 5. Juni 2023 - 6:14

Plastik in den Ozeanen ist mittlerweile als eine große ökologische Herausforderung in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Bilder von riesigen schwimmenden Müllfeldern und Tieren, die unter dem alltäglichen, nicht biologisch abbaubaren Abfall leiden, haben, wenn auch nicht zu einer grundsätzlichen Kehrtwende beim Plastikkonsum, so doch zu einigen ehrgeizigen Projekten geführt. Das Projekt The Ocean Cleanup zielt beispielsweise darauf ab, die Meeresoberfläche mit riesigen schwimmenden Barrieren zu reinigen.

Dies betrifft allerdings nur einen Teil des Plastiks im Meer – den an der Oberfläche schwimmenden Abfall. Bis zu 70 Prozent des Plastiks im Meer sinken auf den Meeresboden, wo es sich in Pflanzen, Korallen und Felsformationen verheddert. Wenn der Kunststoff hier festsitzt, ist er wesentlich schwerer zu erreichen und zu entfernen.

Um dieses Problem zu lösen, haben sich Roboterforschende des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart Rat bei den wahren Meeresexperten geholt – der Natur selbst. Das Ergebnis ist ein quallenähnlicher Roboter, der sich in komplexen Umgebungen zurechtfindet und kleinere Plastikabfälle entfernen kann, ohne sie überhaupt berühren zu müssen.

Der Roboter, der in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Physikalische Intelligenz und Robotische Materialien des Max-Planck-Instituts entstand, besteht aus elektrohydraulischen Aktoren, die die Muskeln und Bewegungen von Quallen nachahmen können. Diese flüssigkeitsgefüllten künstlichen Muskeln, die so genannten HASELs, sind in eine Reihe von Polymerschichten eingebettet, die quasi als Haut für den Roboter fungieren. Wenn eine Spannung an die in die HASELs eingebetteten Elektroden angelegt wird, wird die Flüssigkeit im Inneren hin- und hergeschoben, wodurch sich die HASELs – ähnlich wie ein echter Muskel – zusammenziehen und entspannen. Dadurch entsteht eine Bewegung, die es dem Jellyfish-Bot ermöglicht, in seiner Umgebung zu navigieren und sich vertikal und horizontal zu bewegen.

Dies sorgt nicht nur für den Antrieb, sondern erzeugt auch eine Strömung unter dem Jellyfish-Bot, die Objekte vom Meeresboden ansaugt. Echte Quallen nutzen dies, um Nährstoffe aufzufangen, aber die gleichen Prinzipien können auch zum Anheben kleinerer Plastikabfälle angewendet werden. Mit diesem Verfahren hofft das Team, in Zukunft Plastikmüll an die Oberfläche befördern zu können, wo er dann aufgefangen und recycelt wird.

Bei größeren Abfallstücken können die „Arme“ des Jellyfish-Bots auch zum Greifen und Tragen verwendet werden. Die Entwickler*innen experimentieren sogar mit Teams von Jellyfish-Bots, die schwerere oder komplexere Abfallstücke gemeinsam bergen können.

Die künstliche Qualle kann mehr als Plastikmüll sammeln

Es ist nicht das erste Mal, dass Roboter eingesetzt werden, um das Problem des Unterwassermülls zu lösen, aber das Max-Planck-Team weist darauf hin, dass ihr Ansatz erhebliche Vorteile gegenüber anderen hat. Erstens ist ihr Roboter nicht so groß, schwerfällig oder starr wie andere Wasserroboter, so dass er auch in komplexere Gegenden und Ökosysteme vordringen kann. Darüber hinaus ist der Jellyfish-Bot durch den Verzicht auf Propeller und andere traditionelle Formen des Unterwasserantriebs auch wesentlich leiser als seine Alternativen. Das Team geht davon aus, dass die Geräusche des Quallen-Roboters nicht von den Hintergrundgeräuschen des Ozeans zu unterscheiden sind, was die Auswirkungen auf die Meeresfauna und -flora verringert.

Das Polymer, das den Roboter schützt, ist auch für Menschen und Fische ungefährlich, wenn es durchstochen wird, und die geringe Strömung, die im Jellyfish-Bot verwendet wird, stellt ebenfalls kaum ein Risiko dar. Mit der Fähigkeit, Objekte zu sammeln, ohne sie zu berühren, könnte der Jellyfish-Bot auch andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel empfindliche Fischeier oder andere biologische Proben für die Überwachung der Umwelt und der biologischen Vielfalt einsammeln.

Allerdings räumt das Team ein, dass der Jellyfish-Bot in seiner jetzigen Form einen entscheidenden Nachteil hat. Derzeit wird er über ein Kabel mit Strom versorgt und gesteuert, was seine Reichweite und Praxistauglichkeit in natürlichen Umgebungen erheblich einschränkt. Die Entwickler*innen experimentieren derzeit daher mit einer drahtlosen Steuerung und Stromversorgung und haben bereits ein Modell entwickelt, das ohne Kabel vertikal schwimmen kann.

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Kommt die UN-Steuerkonvention für nachhaltige Entwicklung?

Welthungerhilfe - 3. Juni 2023 - 22:05
Eine führende Rolle der Vereinten Nationen in der globalen Steuerkooperation verspricht mehr Transparenz und weniger Machtgefälle als im Reformprozess der Industrieländer.
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